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EIN TIEFES SEUFZEN ENTWICH MIR, als ich mich dazu entschied, Fury nicht länger zur Last zu fallen und auf dem Absatz kehrtmachte. Ich hatte nicht große Lust wieder zurück in den Schlaftrakt zu gehen, wo mich die Wände in unerträgliches Schweigen hüllten.
Schließlich beschloss ich, auf der Brücke zu bleiben, mich jedoch etwas abseits des Geschehens zu positionieren. Ich stützte mich mit meinen Unterarmen auf der Brüstung der Empore ab.

Anfangs hatte ich noch mit meinem Blick das rege Treiben der Agenten verfolgt, jedoch nahm ich unbewusst wahr, wie meine Aufmerksamkeit langsam abdriftete und ich teilnahmslos ins Leere starrte.

Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass sich keinerlei Informationen in Erfahrung bringen ließen. Schließlich war ich sechs Jahre lang eine Gefangene von Strucker gewesen und wurde erst nach meiner Flucht von S.H.I.E.L.D gefunden. Ich konnte jedoch auch nicht abstreiten, dass ich über die momentanen Ergebnisse sichtlich enttäuscht, wenn nicht sogar niedergeschlagen war. Meine Hoffnung schwand und ich war meinem Ziel noch immer keinen Schritt näher gekommen.

Das Verlangen nach Rache brachte mich zum Brodeln und meine Hände fingen gefährlich an zu kribbeln. Ich konnte nicht leugnen, dass es mich danach dürstete, sein Blut fließen zu sehen, seine qualvollen Schreie zu hören und ihn, um Gnade winseln zu sehen.

Der Gedanke daran, ein Messer in sein Körper zu stoßen und ihm hasserfüllt zuzusehen, wie langsam das Leben aus seinen entsetzten Augen entwich, ließ mich innerlich zufrieden aufseufzen. Ihm Schmerzen zuzufügen war nicht einmal der ausschlaggebende Grund für meine Euphorie. Es war der Schlussstrich, den ich endlich ziehen konnte. Ich hatte das Gefühl, dies sei die einzige Möglichkeit, endlich mit meiner grausamen Vergangenheit abzuschließen und die Albträume loszuwerden. Seine Hinrichtung war dabei nur ein zusätzlicher Bonus.

Das plötzliche Gefühl beobachtet zu werden, riss mich aus meinen Mordgedanken. Wachsam ließ ich meinen Blick über jede anwesende Person schweifen, die sich auf der Brücke aufhielt. Doch alle schienen anderweitig beschäftigt zu sein und schenkten mir keinerlei Beachtung. Gerade als ich meinen Blick wieder abwenden wollte, blieb ich an zwei blauen Augen hängen. Erst als ich die blonden Haare und die breiten Schultern wahrnahm, erkannte ich, um wen es sich dabei handelte. Der Captain schien als einziger der Anwesenden in meine Richtung zu schauen.

Er hatte gelassen die Arme vor der Brust verschränkt, wobei sich sein sowieso schon enges Hemd noch straffer um seine Muskeln spannte. Zwischen seinen Brauen hatte sich eine tiefe Falte gebildet und es schien, als würde er über etwas angestrengt nachdenken. Wie lange hatte er mich schon beobachtet? Langsam wich der verwirrte Ausdruck aus meinem Gesicht und meine Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen. Ich hob kokett meine rechte Augenbraue in die Höhe und funkelte Rogers provokant an.

Als er endlich zu bemerken schien, dass seine Beobachtungen nicht unentdeckt blieben, wandte er sich abrupt ab und konzentrierte sich wieder auf den redseligen Coulson, der von der geistigen Abwesenheit seines Gegenübers nichts mitbekommen zu haben schien. Ich konnte mir ein heiteres Lachen nicht verkneifen, als ich erkannte, dass sich Rogers Haltung versteift und seine Wangen vor Scham eine leichte Röte bekommen hatten.

Phoenix: The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt