Kapitel 2 - Angenehme und weniger angenehme Bekanntschaften

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Kapitel 2 - Angenehme und weniger angenehme Bekanntschaften

Wie Kaname es gesagt hatte, standen meine Koffer ordentlich in meinem neuen Zimmer, das mir ein Vampir, dessen Name ich tragischerweise (note the sarcasm) vergessen hatte, gezeigt hatte.

Nachdem der Junge mit den silbernen Haaren aus dem Büro des Rektors gestürmt war, meinte dieser, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn wir, sprich Kaname und ich, lieber in unser Wohnheim gehen würden, da sonst der Fall bestehe, dass wir ihm wieder begegnet wären und wer weiß, was dieser Zero dann getan hätte.

Leise ließ ich mich auf mein neues Bett fallen und sah aus dem Fenster. Die Sonne war gerade am untergehen, was bedeutete, dass bald der Unterricht der Night Class, in der ich logischerweise war, begann. Kurz schloss ich meine Augen und ließ es zu, dass Gedanken an meine Familie in mein Bewusstsein traten.

Was machten sie wohl gerade? Ob sie auch an mich dachten, oder gar froh waren, mich nicht mehr am Hals haben zu müssen? Ich verjagte diese Gedanken kopfschüttelnd und mit gerunzelter Stirn, bevor ich mich aufsetzte und den weißen Stoff in meinen Händen ansah.

Die Uniform der Night Class.

Ich seufzte ein weiteres mal und erhob mich ganz, worauf ich zu meiner Tasche lief und ein drahtloses Gerät heraus fischte, das in der Lage war, Musik abzuspielen. Danach stellte ich es auf die Kommode, die sich direkt neben der Türe befand und drückte auf den Knopf, der die Musik zum laufen brachte. Laut kamen mir Bässe entgegen, die ich sehr gut kannte und ich tänzelte ein wenig hin und her, während ich mir die weiße Uniform überzog.

Nach einem Blick in den Spiegel, der an der Wand befestigt war, fuhr ich mir durch meine hellen Haare und atmete zufrieden aus. Na bitte, so schlecht sah es nun auch wieder nicht aus.

„Mach diese verflixte Musik aus!“, hörte ich eine hohe Stimme aus dem Zimmer nebenan laut schreien und kurz darauf hörte ich auch ein klopfen an meiner Wand, was wohl bedeuten musste, dass die Person, die eben geschrien hatte, mir irgendetwas gegen die Wand klopfte.

„Bitteschön!“, schrie ich zurück, als es hinter meinen Augen leicht zu pochen anfing. „Und jetzt hör mal auf wie ein Irrer gegen die Wand zu klopfen!“

Augenblicklich wurde es auf der anderen Seite der Wand leise und ich ließ mich auf mein Bett fallen. Schnell schnürte ich mir meine schwarzen Stiefel, die mir bis über die Knöchel reichten. Gerade als ich mit dem zweiten Stiefel fertig war, klopfte jemand zweimal schnell und leise an das Holz meiner Türe.

War das vielleicht die Person aus dem Zimmer nebenan?

Doch mein Gedanke verflog von selbst, als mir zwei warme, rotbraune Augen freundlich und aufgeregt entgegen funkelten. Ein Mädchen, das genauso groß war, wie ich selbst, mit langen braunen Haaren, die ihr locker über die Schulter und bis zu ihren Hüften reichten, stand vor mir und lächelte mich breit an. Sie trug ebenfalls eine weiße Schuluniform und war mir sofort sympathisch.

„Hallo, du bist bestimmt Rin Yamatzu“, sagte sie und nachdem ich genickt hatte, hielt sie mir ihre Hand hin, was für uns Vampire nicht gerade üblich war. Aber trotzdem legte ich meine Hand in ihre und ließ sie schütteln – ich meine, was hätte ich sonst machen sollen? „Ich bin Yuki Kuran. Oder Yuki Cross, wie du auch willst.“

Kuran, das hatte ich doch an diesem Tag schon einmal gehört, oder nicht? Oh, aber natürlich! Beinahe hätte ich mir selbst gegen die Stirn geschlagen, als mir wieder einfiel, dass Kaname mit Nachnamen Kuran hieß. Wie konnte ich das auch vergessen?

„Kuran?“, fragte ich Yuki, worauf sie ein paar mal schnell nickte. „Dann bist du mit Kaname verwandt?“

„Ja, so in etwa“, murmelte sie und senkte ihren Blick zu Boden, während ihre Wangen einen rosa Ton annahmen. „Und seine.. eh.. G-gefährtin.“

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