Kapitel 9 - Kopfschmerzen und plötzliche Ohnmacht
»Du, was?«
Ich wollte mich mit meinem Smartphone in der Hand auf den Rücken drehen, rollte aber über den Rand der Matratze und lande mit einem leisen Geräusch auf dem harten Boden meines Zimmers.
Meine Cousine fing an zu lachen, als sie die Geräusche hörte die ich von mir gab, als ich versuchte wieder aufzustehen. »Was zum Teufel machst du?«
»Ach, nichts!«, brummte ich und warf eine Strähne meiner hellen Haare über meine Schulter. Mit leicht schmerzendem Hintern setzte ich mich auf mein Bett bevor ich weiter sprach. »Wollte nur den Boden umarmen.«
»Wie..?«
»Hab vergessen, dass ich an der Kante lag und wollte mich auf den Rücken rollen«, sagte ich und warf dem Boden einen giften Blick zu. »Und da ich nicht in der Luft herun schweben kann wie eine Fee bin ich auf mein Hintern gefallen.«
Sie schnaubte amüsiert. »Oh, wow, du bist ein Idiot.«
»Danke«, erwiderte ich trocken. »Aber sag mir lieber, ob ich dich eben richtig verstanden habe oder nicht.«
»So weit ich weiß, hast du nichts an den Ohren, also wirst du mich schon richtig verstanden haben.«
»Du kommst also her?«, fragte ich und wickelte mir eine gewellte Strähne um den Zeigefinger. Sie gab ein zustimmendes Geräusch von sich. »Woher kommt eigentlich der plötzliche Entschluss?«
Einen Moment lang war sie komplett still, doch dann fing sie leise an zu lachen. »Wenn du das hörst wirst du mir nur wieder sagen, was für ein schlechter Men- Vampir ich doch bin.«
Zu neunzig Prozent würde ich das wahrscheinlich tun - da hatte sie Recht! »Jetzt sag schon!«
»Wenn's denn sein muss«, seufzte sie. Ich konnte beinahe schon durch die Leitung hören, wie sie mit den Augen rollte. »Also, ich hab dir ja erzählt, dass ich öfters mit dieser blöden Schl-«
»Du meinst diese Akiko?«, unterbrach ich sie und hoffte einfach mal, dass das der richtige Name war.
»Ja«, knurrte sie. »Jedenfalls hat sie angefangen mir, wie immer, wegen meiner roten Haare ein paar ziemlich süße Beleidigungen entgegen zu werfen, auf die ich nur lachte, da sie mich wirklicj amüsierten.« Sie holte tief Luft. »Dann aber hat sie etwas über dich gesagt, worauf ich meinte, dass sie es sein lassen solle. Wieso, gefällt es dir etwa nicht wenn ich die Wahrheit über sie sage hat sie mich gefragt.. Naja, irgendwie kam eins zum anderen und am Ende hat sie meine Faust ins Gesicht bekommen.«
»Du hast was getan?« Ich lachte laut auf und brauchte eine Weile, bis ich mich wieder gefangen hatte. »Aber merk dir, dass du nicht jeden schlagen kannst, der irgendetwas sagt was dir nicht gefällt.«
»Jaja.«
»Saori!«
»Schon gut«, keifte sie und kicherte gleich darauf. »Du hättest Saburo's Gesicht sehen sollen, als die alte Rektorin meinte, sie wolle mich nicht mehr auf der Schule haben, da sie keine Gewalt duldet.« Saori lachte kurz laut auf. »Sein Gesicht war ganz rot angelaufen und dick geworden. Ich dachte echt, der würde jeden Moment explodieren.«
Saburo war der Pfelgevater meiner Cousine und hatte sie zu sich genommen, gleich nachdem ihre Eltern ohne guten Grund von irgendeinem unausgebildetem Vampirjäger getötet. Auf die Frage, wieso wir sie nicht zu uns genommen hatten - was für Saori sicher vielbessee gewesen wäre - meinte meine Mutter nur, dass es halt so war. Ja, manchmal wollte ich ihr auch mit einer Bratpfanne das Gesicht platt klopfen.
»Und wann genau kommst du?«, erkundigte ich mich,nachdem ich wieder aus meinen Gedanken aufgetaucht war.
»In zwei Monaten.« Saori schwieg einen Moment. »Der komischer Kerl von Rektor meinte am Telefon, dass es früher quatsch wäre, da das Schuljahr sowieso bald vorbei ist.«
Ich musste lachen, als sie Rektor Cross als komischen Kerl bezeichnete. Aber immerhin passte diese Bezeichnung hundertprozentig. »Das heißt also du kommst genau zu dem Zeitpunkt, wenn die meisten Schüler von Day und Night Class ausgewandert sind?«
»Sieht wohl so aus«, bestätigte sie und im Hintergrund konnte ich hören, wie jemand etwas mit tiefer Stimme murmelte. Saori murmelte etwas zurück und war dsnn wieder am Höhrer. »Sieht aus, als gäbe es jetzt essen. Hör zu, wir telefonieren die nächsten Tage nochmal, ja?«
»Natürlich.« Ich nickte, obwohl sie mich nicht sehen konnte.
»Versuch den armen Zero nicht anzuspringen, wiederhören!« Saori kicherte noch kurz und hatte dann schon aufgelegt, bevor ich irgendwas erwidern konnte.
Mit heißen Wangen schmiss ich mein Smartphone in die Mitte des Zimmers, bevor ich mein Gesicht in einem meiner Kissen vergrub. Gleich, nachdem ich Saori angerufen hatte, hatte ich ihr erzählt, was Yuki im Klassenraum zu mir gesagt hatte, bevor sie ins Kaname-Träumeland abgezogen war. Und, dass ich ihn mochte. Mehr als einen Freund. Wenn Zero das wüsste, würde er mir ins Gesicht lachen und mich danach erschießen. Oder einfach nichts sagen - was irgendwo auch schlimm war - und mich meiden als hätte ich gedroht sein Erstgeborenes an mich zu reißen.
»Versuchst du dich zu ersticken?«
Mit einem erschrockenen Schrei rollte ich mich mehrmals, rollte erneut über die Bettkante und fiel zum zweiten Mal heute hart auf den Boden. Schnell pustete ich mir meine Haare aus dem Sichtfeld und starrte zu meiner Türe, die nun geöffnet war, um den Übeltäter zu erkennen.
Bei dem Übeltäter handelte es sich um Zero, der mit verschränkten Armen an dem Türrahmen lehnte und die Augenbrauen gehoben hatte. Seine Augen funkelten amüsiert, als er eine Hand hob und sich vor dem Gesicht herum wedelte. »Hab ich etwas im Gesicht, oder warum starrst du mich an, als wären mir eben drei weitere Köpfe gewachsen?«
Ich blinzelte ihn einen Moment an und wartete, bis mein Herz wieder normal schlug, bevor ich mich erhob und über das Shirt strich, das ich trug. »Du hast mich erschreckt, das ist alles.«
»Das tut mir leid.« Er klang viel zu belustigt, um das ernst zu meinen.
»Sicher.« Ich verdrehte meine Augen und schaute ihn dann fragend an. »Was machst du eigentlich hier?«
Jetzt hob sich eine seiner Augenbrauen. »Training, schon vergessen?«
Oh, ich wusste doch, dass da noch was war!
»Du brauchst mir gar nicht zu antworten, da ich es dir aus dem Gesicht ablesen kann.« Zero drehte sichum und sah dann über seine Schulter zu mir. »Kommst du?«
»Ja, einen Moment.« Ich schluckte noch schnell eine Tablette gegen meine fürchterlichen Kopfschmerzen und folgte ihm dann, nachdem ich meine Zimmertüre geschlosse hatte. »Kopfschmerzen«, erklärte ich, als ich Zeros fragenden Blicl aus seinen fliederfarbenen Augen bemerkte.
»Mhm.« Mich packte ein plötzlicher Anfall von Schwindel und ich griff nach Zeros Arm, worauf dieser zu mir sah, die Augenbrauen in die Höhe gezogen. Als sein Blick auf meinen traf, wurden seine Augen größer. »Rin, stimmt etwas nicht? Du bist so bla-«
Den Rest des Satzes hörte ich nicht mehr. Ich verlor den Boden unter den Füßen und wurde in die Dunkelheit gezogen, noch bevor mein Körper Kontakt mit dem Boden machen konnte.
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Vampire Knight Destiny
FanficEin Jahr ist seit der Wiedereröffnung der Cross Academy vergangen, als Rin Yamatzu, eine Adlige Vampirin, in die Night Class kommt. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat Rin überall Vampire um sich herum und fühlt sich rundum wohl. Tägliche zickereien...