Hilda; Dass den Liedern, die man liebt, immer Frieden inneliegt

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(Hej. Lyrics der Titelgebenden Songs- die übrigens nicht immer von Casper sein werden- findet ihr jedes Mal am Ende der Kapitel, welche immer von Symbolen eingefasst sein werden. Und wohin auch alle folgenden Anmerkungen verbannt werden. Genug der Vorrede. Jetzt erstmal viel Spaß mit Hilda!)

☁ ☼ ☁

Es war warm in der Sonne, aber nicht sehr. Eine steife Brise trieb eine Herde Schäfchenwolken über den Himmel, weg von Horizont an Land. Als wäre das Ende des Meeres ein Zaun und der Wind ein Hund.Sobald ich die Leine aus seinem Halsband ausklickte sprang Karl mit einem aufgekratzten Kläffen los und erstürmte die Düne. Zwischen wehendem Sandgras hielt er inne und drehte seinen schönen Kopf zu mir um.

"Dümmster Hund der Welt!" lachte ich und lief den Trampelpfad hinauf. Ohne anzuhalten oder langsamer zu werden rutschte ich mit meinen nackten Füßen auf der anderen Seite im feinen Sand hinunter um die Wette mit dem Hund. Wo der Strand eben wurde, ließ ich Handtuch und Leine fallen und schlüpfte aus meiner Windjacke, während Karl aufgeregt auf der Stelle tänzelte. Um mir einen Spaß zu machen, ließ ich mich kurz zurück in Richtung Düne kippen und der Hund, im Glauben, ich würde dorthin laufen, sprang los, als ich mich fing und zum Wasser sprintete, so schnell ich konnte.
Mit meinen kurzen Beinen setzte über die Brandungswelle und warf mich seitlich in die eiskalte Ostsee, bevor ich einen klügeren Gedanken fassen kann.

Karl holte mich ein, während ich um mich trat, um schnell warm zu werden und paddelte ein bisschen neben mir her, während ich hinausschwamm und dann einen Bogen zum Strand zurück beschrieb, der dem alten Hund doch etwas zu lang war. Er wartete schon vollständig paniert mit dem sonnengewärmten Sand auf mich und beobachtete mit seinen Großvateraugen, ob ich auch sicher zum Strand zurückkäme. 

'Wir haben die bestmöglichen Ferien. Egal, was seit Freitag passiert ist. Karl und ich machen das.', dachte ich, während ich mir mit dem Handtuch die Gänsehaut abrubbelte. Ich wickelte mich in das Handtuch ein wie ein kleines Kind, hob meine Sachen auf und trabte zurück über die Düne und durch das Gartentor nach Hause. Stellte ein Glas Orangensaft für eine halbe Minute in die Mikrowelle, scheuchte den nassen Karl auf seine Decke neben der Küchentür. Mischte Cornflakes mit Milch und ließ mich aufs Sofa fallen. Drückte mit dem großen Zeh die richtige Taste an der Stereoanlage am anderen Ende der Couch.

Bevor ich vorher zum Meer gelaufen war, hatte ich mir die Haare um den Kopf geflochten und dabei schon das erste Lied auf der CD gehört. Jetzt erklangen ein paar zärtliche Akkorde und Jon Crosby's Stimme hauchte in den Raum "Touched...", während ich mit vollem mund den Kopf zurücklegte und kauend dem Text des Liedes folgte.

☁ ☼ ☁

I
Auf den Schultern von Giganten, vielleicht landen wir nie,
Augen groß wie der Mond, sieh' wie sich Schatten verziehen.
Atme ganz tief, den Moment ein - lass ihn dann nie - los.
Spür' wie dein Herz grad 'nen Schlag überspringt und wenn es - Kick Kick-
Alle Wände beben dann glaub ich fest, dass ein Text noch immer Leben retten kann,
Das den Liedern die man liebt, immer Frieden inneliegt,
Noten ewig leben kein Grab zu tief für die Musik.
Wenn wie bei mir, deine größte Sorge Mittelmaß ist
Und ich geh, bitte vergiss mich dann nicht (bitte vergiss mich nicht).
Sprüh's an die Wände sag - "Wir waren hier!".
Anti alles für immer - dank -  dir!

Hook:
Wenn ich geh'- wenn ich geh' wenn ich geh' wenn ich geh'
Bin ich doch da, solang' die Band noch spielt - ah!
Und alles ist gut, anders, aber gut anders,
Wenn ich geh'- wenn ich geh' wenn ich geh' wenn ich geh'
Bin ich doch da, solang' die Band noch spielt - ah!
Und alles ist gut, anders, aber gut anders,
Wenn ich geh' ..

II
Und sag mir, wie das war wo du gingst,
Ist es wahr, mit den Farben, alles warm und gedimmt?
Als ich den Anruf bekam, die Sprache verging,
Alle warten, dass ich was sag, war nie stark in so Dingen.
Aber sag, wie war's, gabs wo du kamst den immerwährenden Chor, die Parade, so wie man sagt?
Ein überwältigendes Nichts, hinter blendend grellem Licht,
Die größte Party von allen, hoff es hält was es verspricht.
Wette, du bist noch in der Bourbon-Street und lachst über Touristen jede Nacht
In den Bars die du sonst hasst?
Und wird es dunkel in der Stadt voller Sünder:
Champaign-Supernova für immer (immer, immer).

(Hook)

III
Man sagt am Ende wird alles gut-
Und wenn es nicht gut ist, kann es auch nicht das Ende sein.
Am Ende wird alles gut und ist es nicht gut, ist es verdammt nochmal nicht das Ende - nein!

Caspers Küstenaugen (Arbeitstitel)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt