Caspers Küstenaugen (Arbeitstitel)

Gast II; Under Your Spell

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Wie automatisch wischte ich über das Display und-

Hai Hilda, danke für die Blumen, i guess? 

Ich hätte mich melden sollen, tut mir verdammt Leid. Ich bin gerade auf einer seltsamen Reise und du hast mich an einem äußerst seltsamen Moment in meinem Leben getroffen, aber wenn du das möchtest, würde ich dich gern wieder sehen.

Ich bin gerade auf Poel, wo bist du?

Ben.

Das Blut rauschte in meinen Ohren und mein Herz malträtierte meinen Brustkorb von innen wie ein Spechtschnabel, während irgendetwas die Spaghetti in meinem Bauch in Raupen verwandelt hatte. Poel. Poel ist überhaupt nicht weit weg. Ich stellte mir automatisch Ben vor der Gedenkstätte am Cap Arcona vor, und wie er die Leuchttürme besichtigt und wieder ein Foto von sich machen lässt, vielleicht von der ältlichen Frau, die am Timmendorfer Leuchtturm Fischsemmeln und Pommes verkauft, und wie er an dem Strand liegt, an dem ich in den Sommerfeien vor der achten Klasse meine Nägel mit dem schweinchenrosa Lack aus irgendeiner Mädchenzeitschrift lackiert habe.

Ich überlegte, was ich antworten könnte. Was meinte er? Wahrscheinlich wollte er nicht mehr sagen über das Seltsame. Fragen wäre zu aufdringlich und gefährlich, aber ich könnte vorschlagen, morgen mit dem Jetta meiner Mutter und Karl auf die Insel Poel zu fahren und Ben zu treffen? Nein, vielleicht zu auch distanzlos. 

Ist schon ok. Ich wohne in einem kleinen Küstenort ganz in der Nähe und hab noch Ferien, wir können uns treffen, wann du Zeit hast. :>

Gerade begann eine der besten Szenen im FIlm, in der Ed, Soap, Nick und Tom im Auto durch London fahren und Witze erzählen, aber ich konnte den Blick nicht von dem kleinen D für Delivered unter meiner Antwort abwenden, das sich in R für Read verwandelte. Ben G. is typing...

Ich kann dich auch besuchen, wenn du möchtest. Ich habe heute nichts anderes gemacht ausser bis vorhin geschlafen zu haben und hab auch eigentlich nichts vor, ich kann dich besuchen! Natürlich nur, wenn es dir recht ist, dass ich zu dir komme, und du Zeit hast. Sonst können wir uns ja auch woanders oder morgen treffen? Aber ich will wahrscheinlich wieder ausschlafen!! (- u -);

Meine Finger flogen über die kleinen Buchstaben und ich schrieb folgende Antwort.

Ich hab auch nichts vor, ich schau grad nur einen alten Guy-Ritchie-Film an. Ich kann irgendwohin kommen, ich kenne die Insel Poel ein bisschen, aber du kannst mich auch besuchen und wir gehen an den Strand oder so.

Bens Antwort kam augenblicklich:

Nein, nein, bleib einfach wo du bist (sag mir aber lieber deine Adresse, sonst könnte es etwas dauern :S) und ich komme zu dir! Welchen Film siehst du an?

Ich schickte Ben meine Adresse und nannte den Film, den er kannte, und er antwortete, dass er in ein bis zwei Stunden da sein würde und er verabschiedete sich bis gleich. Ich ließ das Handy und den Fernseher liegen und stehen und räumte meinen leeren Teller in die Spülmaschine und den Topf mit den Nudeln in der Kühlschrank (immer noch ein kläglicher Anblick..), dann hetzte ich weiter ins Bad und putzte mir schnell die Zähne, während ich überlegte, gegen was ich am besten die Sweatpants tauschen könnte.

Fünfundvierzig Minuten später lief die Waschmaschine, das Wohnzimmer und mein Zimmer waren aufgeräumt und ich hatte mir ein schöne Bluse mit rundem Ausschnitt und eine schwarze Jeans angezogen. Ich hatte das Album An Awesome Wave von Alt-J eingelegt und leise Gitarrenmusik füllte das Wohnzimmer. Der Film hatte schon geendet und die DVD war zurück ins Hauptmenü gesprungen, aber ich war eh viel zu aufgekratzt, um das Ende des Films nachzuschauen und ich hatte immerhin mit einem Ohr die Handlung verfolgt, während ich aufgeräumt hatte. Ich schaltete auf das normale Fernsehen um und irgendeine Scripted-Reality-Show war zu sehen, also beschloß ich, mich einfach davon berieseln zu lassen und pausierte nochmal die CD in der Stereoanlage und setzte mich aufs Sofa, um ein bisschen mit meinem Telefon zu spielen, während ich wartete. Ben schrieb mir nochmal eine Nachricht, die am oberen Bildrand erschien:

Ich bin ziemlich gleich da und hab Sachen vom Bäcker dabei, soll ich noch Kaffee mitbringen?

Wie von der Tarantel gestochen sprang ich sofort wieder vom Sofa auf und antwortete, dass ich Espresso oder Tee oder Kaffee machen könnte und fragte, was er wollte, und Ben schrieb, dass Espresso völlig in Ordnung sein. Ich schaltete den Fernseher aus und ging schnell in die Küche, um das Espressokännchen vorzubereiten und auf den Herd zu setzen. Gerade hatte ich die Musik wieder angemacht, da klingelte es an der Tür. 

Ich ging durch den Raum auf den Eingang zu und merkte, dass ich zitterte. Schnell atmete ich tief ein und wieder aus und riss die Tür auf.

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Hej, ihr Lieben (vor allem wohl @Casperfanfiction und @Ingedankenbeiihm)! 
Ich setze das Ende von Kapiteln irgendwie gern an solche Stellen (o u o); In diesem Fall hätte ich vielleicht weitergeschrieben, aber ich gehe ein bisschen mit meiner Schwester raus..
Studieren macht so weit ziemlich viel Spaß, aber es ist so zeitaufwändig.,
Das nächste Kapitel kommt dafür vielleicht schon heute abend oder morgen früh ♡
Yours truly,
F.