"Du musst Uta sein." sage ich freundlich lächelnd. Ich habe mich nicht erschrocken, weil ich ihn gerochen habe. "Och man, Spielverderber." murmelt Uta. "Entschuldigung, ich hab ne gute Nase." lache ich. "Du bist kein Halb-Ghoul, wie Ken..." meint er plötzlich und riecht an mir. Man geht mir das vielleicht auf die Nerven. Ständig von anderen Ghoulen beschnüffelt zu werden, wie Hunde. Ich schiebe ihn von mir weg. "Nein, mein Vater ist ein Halb-Ghoul. Meine Mutter ein Mensch. Da kannst du dir dann sicher vorstellen, was ich bin." erkläre ich. "Wow, das ich so eine Kundin bekomme...Setz dich." sagt er mit mit begeisterter Gelassenheit. Er nimmt meine Maße meines Kopfes. "Auge?" fragt er und hält mir eines vor's Gesicht. Ich halte mir meinen Mund zu um mich nicht zu übergeben. "Äh Uta, sie isst kein Menschenfleisch." weißt Ken Uta hin. "Und deine Augenklappe?" fragt Uta. Ich nehme sie ab. Ohne zu wissen ob mein Auge wieder rot ist oder nicht. Anhand von Uta's Reaktion ist es wohl wieder rot. "Du wirst immer interessanter. Irgendwelche Wünsche, wie deine Maske aussehen soll?" "Nein, ich hätte nicht erwartet, dass ich eine bekomme." "Hobbies, Allergien? Erzähl mir ein wenig mehr über dich." Zu was soll das gut sein, frage ich mich. Als ob Ken meine Gedanken gelesen hätte, beantwortet er mir diese Frage. "So bekommt er bessere Ideen, wie die Maske aussehen soll." Ich überlege kurz. "Ich mag generell so Horror-Dinge. Allergien hab ich keine...Und was willst du noch über mich wissen?" frage ich Uta. "Was du willst. Stell dich einfach vor." Das erinnert mich an meine Schulzeit, wenn ich in eine neue Klasse gekommen bin. "Ich heiße Sophie Otuyuma. Ich bin 19 Jahre alt. Meine Hobbies sind... Zeichnen, Musik hören, Horror-Filme sehen. Ich komme aus Deutschland. Mein Dad kommt aus Tokyo und meine Mom...Das hab ich vergessen,wie der Ort heißt, aber aus Deutschland." "Du bist Deutsche? Und kannst so gut japanisch?" fragt Uta. "Ich wurde eben zweisprachig erzogen. Naja, die Schriftzeichen kann ich halt noch nicht so gut. Aber einfache Texte sind für mich kein Problem." "Hast du einen festen Freund?" fragt Uta weiter. "Er steht direkt neben dir." sage ich ein wenig stolz. "Also hast du doch ne Freundin?" meint Uta zu Ken." Ja, aber erst seit ein paar Tagen." sagt Ken. "Und sie ist so alt wie du..." "Ja...Uta hat, als er meine Maske gemacht hat, genau die gleiche Frage zum Thema Freundin, gestellt." erklärt mir Ken, weil ich die Unterhaltung zwischen den beiden nicht verstehe. "Aber Uta, du hast doch auch menschliche Kunden hier, oder nicht? Warum lässt du deine Augen so?" frage ich. "Mir macht die Aufregung Spaß." "Und wenn sie dich nach deinen Augen fragen..." "...sage ich, dass das Tattoos sind." beendet er meine angefangene Frage. Mir läufts kalt den Rücken runter. "Gut. Das war's. Ich gebe euch Bescheid, wenn sie fertig ist." "Bis dann, Uta." verabschieden sich Ken und ich von Uta. Wir gehen gemütlich zur Wohnung von mir. "Hattest du Angst vor ihm?" fragt mich Ken. "Hm, nein. Ich finde seine Art, wie er mit anderen umgeht lustig. Du hattest sicher Angst beim ersten Mal, so wie ich dich kenne." Ken spitzt ertappt die Lippen. "Erwischt." murmelt er. Ich lache. "Du bist mein Angsthase." sage ich und hake mich in seinen Arm. Wir schlafen wieder zusammen in einem Bett. Ich öffne langsam meine Augen. Das erste was ich sehe ist Juzo's Gesicht über mir. Ich schrecke schreiend hoch. Wir stoßen uns die Köpfe. "Was soll denn die Kopfnuss?" "JUZO! Das war keine Kopfnuss, du Trottel. Du hast mich erschreckt. Was machst du hier? Uns sag mir nicht, dass du schon wieder durch das Fenster gekommen bist." Er grinst breit. "Man Juzo! Das Ding von dem ich dir erzählt habe, nennt sich immernoch TÜR. Und es gibt da so einen kleinen Knopf nebendran, der sich TÜRKLINGEL nennt." "Was is'n los, Sophie." murmelt Ken verschlafen unter der Decke hervor. Er schlägt die Decke auf die Seite und sieht Juzo. Sie mustern sich gegenseitig. "Ich kenne dich doch." sagen beide gleichzeitig. "Du bist doch der Student dem ich den Geldbeutel geklaut habe." meint Juzo lachend. "Wo du's sagst..." meint Ken mit finsterer Mine. "Was macht er hier?" fragt Ken. "Er ist...Ein Freund." sage ich. Ich spüre, dass Ken schlechte Laune hat. Ich räuspere mich und sage:"Lasst uns frühstücken." "Oh ja." sagt Juzo begeistert. "Keinen Hunger." grummelt Ken. Logisch, er kann keine normale Nahrung zu sich nehmen. "Also was machst du schon wieder hier?" frage ich Juzo. "Bin auf einem Einsatz. Ich hab gehört, dass du krank bist. Und da ich sowieso hier vorbei muss, komme ich dich kurz besuchen." meint Juzo gelassen. "Du bist auf einem Einsatz? Und sitzt jetzt hier? Ich versteh dich wirklich nicht, Juzo."sage ich kopfschüttelnd. "Und er ist dein Freund?" fragt Juzo mit einem Stück Müsliriegel im Mund. "Ja, er ist mein fester Freund." Ich hoffe er erkennt Ken nicht wieder. Ken nippt an seiner Tasse Kaffee und behält Juzo im Auge. Ich trete ihn unterm Tisch gegen sein Schienbein. Er verschluckt sich an seinem Kaffee und sieht mich an. "Wir sollten uns fertig machen." sage ich. Ich hoffe, dass Ken meine tatsächliche Aussage versteht. Er tut es und verschwindet aus der Küche. "Hast du das Messer noch bei dir?" fragt Juzo, kaum ist Ken aus der Küche weg. "Ja, warum?" "Ich hab bei dem ein komisches Gefühl. Pass einfach auf." sagt Juzo. Er lässt mich mit dieser Bitte stehen und geht. Bin ich vielleicht froh, dass ich mit der Augenklappe eingeschlafen bin. "Ken das war sauknapp. Du darfst ihn nicht so anstarren. Er schöpft schon Verdacht." zische ich ihn an. "Ja, ich weiß. Es ist halt schwer, ruhig zu bleiben, wenn eine Taubedirekt vor dir sitzt. Vor allem die, die mich fast umgebracht hat." seufzt er. Er sagt, dass er noch ins Antik geht und mich später trifft. Er küsst mich leidenschaftlich, dann geht er. Ich kann mich kaum auf die Vorlesung konzentrieren. Es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Endlich lässt uns der Professor gehen. Ich gehe zum Antik, voller Vorfreude, Ken wiederzusehen. Doch... Das Antik hat Schaden genommen. Was ist hier passiert? Ich will ins Antik laufen, doch jemand packt mich an der Schulter. Diese Person hätte ich nicht erwartet. Es ist mein Dad. "Was machst du hier?" frage ich, sowieso schon schlecht gelaunt. "Du hast weder auf unsere Anrufe noch E-Mails geantwortet." "Was glaubst du warum? Du bist ein Scheiß Lügner!" schreie ich ihn an. Ich renne weg. Bloß weg von ihm. Ich renne ziellos durch Seitengassen und Straßen. Mir laufen Tränen über die Wangen. Was ist passiert? Warum? Wo ist er bloß? Geht es ihm gut? Ich biege in eine Seitengasse. Ich muss feststellen, dass es eine Sackgasse ist. Ich drehe mich um. "Wo ist Ken?" frage ich Dad der wenige Meter vor mir steht. "Er ist tot. Komm mit zurück nach Hause. Da bist du in Sicherheit." sagt er. "Nein, das hier ist mein Zuhause. Und er ist nicht tot... Das kann nicht sein." Ich werde immer leiser. "Zwing mich bitte nicht, meine Kralle einzusetzen. Er ist nicht mehr zu Retten. Der Phoenixbaum hat ihn mitgenommen. Und aus dieser Angelegenheit werden wir uns raushalten." meint Dad. "NEIN! Ich werde bleiben und ihn retten, egal wie!" schreie ich unter Tränen. Ich taste unauffällig nach dem Messer von Juzo. "Du lässt mir keine andere Wahl." flüstert Dad traurig. Sein rechtes Auge wird rot und vier Krallen schießen aus seinem Rücken. Zwei raßen auf mich zu. Der ersten weiche ich aus. Die zweite packt mich am Bein. Er reißt mich hoch. Ich baumele kopfüber vor ihm. Doch ich habe das Messer und zögere nicht lange. Ich schwinge mich so hoch, dass ich die Kralle durchtrenne. Ich lande auf den Füßen. "Woher hast du dieses Messer?" fragt Dad ärgerlich. "Einem Freund." sage ich knapp. Ich weiß, dass ich keine Chance gegen ihn habe. Aber ich will Ken nicht im stichlassen. Deswegen versuche ich trotzdem gegen ihn anzukommen. "Das tue ich wirklich nicht gerne, Sophie. Lass es doch und komm friedlich mit." meint Dad beruhigend. "NEIN! NEIN! NEIN!" schreie ich stur. "Das wird dir mehr wehtun als mir." seufzt er schließlich. Ungeduld ist in seiner Stimme zu hören. Alle vier Krallen schießen auf mich zu. Eine trifft mich an der Taille. Ich spüre keinen Schmerz, weil ich sofort bewusstlos bin.
Fortsetzung folgt...
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Der erste Teil ist geschafft, aber es bleibt spannend. Denn ein zweiter Teil wird folgen! ^^ Nur eine kleine Info am Rande, für die die verwirrt sind wegen dem 1/4-Ghoul. Ich wusste bis zu dem Zeitpunkt nicht, dass das wohl eher ein Halbmensch wird. Darum habe ich mehr oder weniger daraus einfach diese Kreation geschaffen. Aaaaaber, soviel verrate ich. Sophie ist nicht im geringsten wie ein Halbmensch. Denn, obwohl sie denkt, dass die Entwicklung von Ghoulfähigkeiten vorbei sind, wird sie feststellen, dass es doch tiefer in ihrer DNA verankert ist, als angenommen.
Bleibt gespannt dabei! (Und nochmal ein kleiner Spoiler: Es wird Actionreicher, aber ein wenig Kitsch darf natürlich auch nicht fehlen ;P)
<3-chen kanekitogo_
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Die Wahrheit (Tokyo Ghoul FF)
FanficKen Kaneki ist einer ihrer besten Freunde. Die junge Studentin aus Deutschland hat sich schon immer zu Ghoulen hingezogen gefühlt. Sie findet das Geheimnis von Ken heraus, dabei bemerkt sie, dass sie selbst in der Familie ein dunkles Geheimnis hat...