Ich wanderte nun schon seit einer guten Woche umher, und langsam aber sicher gingen meine Vorräte zur Neige. Ich musste mir unbedingt etwas überlegen um an etwas Essbares zu kommen. Ich wusste dass ich nicht nur von Pilzen, Obst und Gemüse leben konnte. Ich brauchte Fleisch, auch wenn das bedeutet dass ich ein Tier töten musste. Allein wenn ich daran dachte wurde mir schon flau im Magen. Aber es musste sein.
So suchte ich mir einen sicheren Lagerplatz an dem ich ein zwei Tage bleiben könnte, um mir eine Überlebensstrategie die von Dauer war, zu überlegen. Ich zeichnete mit einem Stock eine Liste in auf den Boden, das war sehr leicht möglich da es am Vorabend ein bisschen geregnet hatte.
Liste:
1. Fallen stellen
2. Einen Bogen bauen und schießen lernen
3. Auflauern und versuchen mit Steinen zu erschlagen
4. Verwundete, langsame Tiere aufspüren und töten
5. Aß essen
6. Raupen, Heuschrecken und so was
Ich überlegte kurz und strich "aß essen" sofort wieder durch. Ich fragte mich wie ich überhaupt auf eine so bescheuerte Idee gekommen war. Nach weiterem Überlegen strich ich auch "Raupen essen..." und "Auflauern und mit Steinen erschlagen" durch. Das würde nicht funktionieren, nicht einmal bei einem blinden Tier.
Ich beschloss erst einmal ein paar einfache Fallen zu stellen, das gelang mir sogar nach einiger Zeit. Danach schlug ich mir mit meinem großen Messer einen schönen geraden Haselnussast ab und versuchte daraus irgendwie einen Bogen zu basteln. Erstaunlicherweise war ich dabei außerordentlich erfolgreich.
Da es erst früher Nachmittag war und ich noch nichts gegessen hatte schaute ich schon mal zu den Fallen. Wie es nicht anders sein konnte war noch nichts in sie hinein getappt. Also suchte ich nach ein paar reifen Beeren und sammelte Pilze für ein wenig Suppe. Ich entzündete ein Feuer und stellte einen kleinen Topf mit Wasser aus einem nahegelegenen Bach darauf. In das kochende Wasser schnitt ich die Pilze und würzte sie mit einigen Kräutern die auch im Wald vorkommen. Das ganze ließ ich eine Stunde köcheln. In der Zwischenzeit schnitt ich weitere dünnere Äste von Haselnusstauden ab und machte diese mit Steinspitzen, Harz und einigen Vogelfedern zu Pfeilen. Eigentlich sah das Gesamtpaket des Bogens gar nicht mal so schlecht aus. Zumindest für die Tatsache dass ich ihn ohne professionelles Werkzeug gebaut habe.
Nun war auch meine Suppe fertig. Ich musste zugeben, sie sah nicht wirklich appetitlich aus, roch dafür aber umso besser. Sie schmeckte auch dementsprechend gut. Als das Essen in meinem Magen gelandet war überlegte ich was ich noch tun konnte. Da kam mir die Idee ein bisschen mit meinem Bogen zu üben. Gesagt getan. Mit ein paar Heidelbeeren malte ich eine Zielscheibe an den Baum, dann entfernte ich mich zehn Schritte davon und zielte, dann spannte ich den Bogen und schoss...

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Die letzte Hoffnung
FantasyDiese Geschichte handelt von der 14 jährigen Isabelle die urplötzlich von ihrer Mutter dazu gedrängt wird von zu Hause zu fliehen. Sie weiß weder warum, noch weiß sie genau wohin. Sie wird in eine Welt "entführt" die sie sich nie vorzustellen gew...