5

34 7 0
                                    

Der Pfeil sauste mit einem Affenzahn auf die "Zielscheibe" zu und bohrte sich genau ins Schwarze. Mir fielen fast die Augen heraus, als ich realisierte dass ich genau in die Mitte getroffen hatte. Aber ich war mir sicher dass das nur Anfängerglück war. Also spannte ich noch einen Pfeil und zielte wieder auf den Baum. Dieses mal traf ich nicht ganz in die Mitte, aber trotzdem war ich noch nicht davon überzeugt, dass das Können war, und kein Glück. Also ging ich fünf Schritte zurück und versuchte es wieder.

So ging das noch eine ganze Weile, bis ich beschloss noch einen letzten Versuch aus dreißig Metern Entfernung zu wagen. Ein letztes mal an diesem Tag spannte sich die Sehne des Bogens, bis ich sie losließ und der Pfeil mit einem Zischen davon sauste. Ein letztes Mal bohrte er sich in die blau-schwarze Mitte, bevor ich ihm mit schnellen Schritten hinterher eilte und ihn ungläubig begutachtete.

Ich blickte auf meine Hände. Sie waren nicht andere als sonst auch, aber was war das?! Langsam tauchte eine Art Narbe auf meiner linken Hand auf. Sie war winzig und hatte die Form eines kleinen Bogens, in den ein Pfeil gespannt war.

Normalerweise war so etwas ja unmöglich, und wenn überhaupt müsste es ja höllisch schmerzen, aber im Gegenteil. Nachdem sich die letzte schwungvolle Linie geformt hatte, durchflutete mich ein unbeschreibliches Gefühl. Irgendwie als ob sich etwas in mir ansammeln würde.

Vielleicht bildete ich mir dieses Gefühl ja auch nur ein, aber warum habe ich dann eine so seltsame Narbe? Naja vielleicht litt ich ja bloß unter Schlafmangel und war völlig übermüdet. Deswegen und der Tatsache halber dass die Sonne bald untergehen würde, sammelte ich noch Holz und legte es auf das Feuer. Dann legte ich mich wieder in mein Zelt und versuchte zu schlafen. Im Gegensatz zu anderen Nächten gelang es mir heute innerhalb weniger Minuten...

Die letzte HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt