Wir marschierten den ganzen restlichen Tag, bis es fast stockdunkel war, und wechselten dabei kaum ein Wort. Erst dann fiel mir auf wie spät es schon war und wir suchten einen geeigneten Lagerplatz.
Das Zelt konnte ich wegen der ganzen Übung schon in zehn Minuten ohne größere Probleme aufstellen und das Feuermachen war noch nie ein Problem. Das ersparte mir Zeit und einige Nerven.
Gemeinsam mit Hope ging ich danach auf Nahrungssuche. Wir mussten allerdings nicht lange suchen, denn schon nach einigern Metern, die wir gegangen waren, stellten sich ihre Ohren auf und sie wedelte wie wild mit dem Schwanz. Leicht verwirrt zog ich eine Augenbraue in die Höhe und kratzte mich am Kopf.
"Was soll das werden wenns' fertig ist?" fragte ich noch immer verwirrt.
Sie schaute mich mit diesem bestimmten Blickt an der so viel sagte wie "Bist du wirklich so blöd oder stellst du dich nur so?!"
Mit einem gewissen Widerwillen benutzte ich dann doch meinen Verstand. Nur einen Sekundenbruchteil später fiel der Groschen und, als mich die Einsicht traf, muss mein Gesicht zum Todlachen gewesen sein.
Ich hatte ein blödes Grinsen in Gesicht, meine Augenbrauen waren nach oben geschossen und meine Augen glitzerten, wie die eines Kindes dem man Süßigkeiten schenkt.
Auch Hope muss dieser Ansicht gewesen sein, denn plötzlich fiel sie um und kugelte sich auf dem Boden immer wieder hin und her und stieß glucksende Laute aus die ich als Lachen deutete.
Als sie nach einer endlos scheinenden Zeit doch aufhörte und heftig atmend wieder auf die Beine kam warf ich ihr einen vernichtenden Blick zu, und machte Anstalten hochnäsig alleine weiter zu gehen.
Ich glaube sie hatte das etwas falsch verstanden, denn sie lief mir winselnd hinterher und kuschelte sich ängstlich an mein rechts Bein.
Ich bückte mich, um sie anschließend auf den Arm zu nehmen und sie fest an mich zu drücken.
Danach streckte ich meine Arme aus und lächelte sie optimistisch an. Mit sanfter Stimme redete ich ihr gut zu:
"Ich würde dich doch nie im Stich lassen, meine Süße!"
Ich drückte sie noch einmal an mich bevor Ich sie wieder auf dem Boden absetzte.
Plötzlich erinnerte sie sich warum wir hier waren und rannte auf einen umgestürzten, von weichem Moos überzogenen Baum zu und begann bei den den Wurzeln zu graben.
Ich ging zu ihr und als ich sie erreichte hielt sie eine lila-blaue, giftig aussehende Knolle in ihrer Schnauze. Diese hielt sie mir auffordernd hin und ich griff danach.
Skeptisch roch ich daran. Die Knolle roch nach einer Mischung aus Äpfeln und Karotten, was mich etwas verblüffte, denn ich hätte den Geruch eher modrig und streng eingeschätzt.
Sie war etwas breiter als meine Faust und ungefähr 20 zentimer lang.
"Probier mal, die schmeckt echt lecker. Für meine Familie und mich war das in schlechten Zeiten eine Art Fleischersatz, weil sie sehr Nahrhaft ist und viel Eiweiß enthält!" forderte Hope mich auf.
Also zog ich mein Taschenmesser aus meiner Hosentasche und schnitt eine dünne Scheibe ab. Das Innere der Knolle war blutrot und ging in der Mitte in orange über.
Noch immer misstrauisch schob ich mir das unbekannte Teil in Den Mund und war wieder überrascht.
Die Knolle war sehr saftig und schmeckte etwas nach Bratapfel ich habe keine Ahnung wie so etwas möglich war, aber sie schmeckte sogar fast so gut wie die Bratäpfel meiner Mutter!?
Ich schnitt Hope auch ein Stück ab und legte es ihr vor die Pfoten.
Selbstzufrieden begann sie daran zu knabbern und auch ich aß noch weiter.
Allerdings war ich gegen meinen Erwartungen nach vier weiteren Scheiben satt und auch die kleine Wölfin konnte nicht viel mehr fressen.
Deshalb packte ich den Rest der Knolle in meinen Rucksack.
Anschließend machte ich mich noch auf den Weg um noch ein paar Kräuter für Tee zu suchen. Wenn ich das tat dachte ich immer daran, wie gut es doch war dass wir zu Hause einen großen Garten und somit relativ viel Arbeit hatten. Darum kenne ich auch sehr viele Kräuter.
Ich fand Salbei, worüber Ich mich wirkliche freute. Ich mochte Salbeitee. Ich pflückte rund zwei duzend Blätter ab, genug um auch welche zu trocknen, und schlenderte gemächlich zurück zum Lager.
Hope lag eingerollt neben dem Feuer und atmete gleichmäßig. Ich setzte das Wasser auf und starrte wie gebannt in die Flammen.
Wie etwas lebendiges reckten sie sich dem Himmel zu und leckten an dem etwas feuchten Holz. Plötzlich blickten mich aus dem Feuer heraus Augen an, und es schien als ob sich daraus eine Gestalt bilden würde. Ein aus Feuer bestehender Drachenkopf starrte mich mit glühenden Augen an und öffnete sein Maul. Ich stolperte geschockt zurück denn ich dachte er würde Feuer spucken, aber stattdessen flüsterte er mit machtvoller Stimme zu: "Ich habe dich gefunden..."
Dann erlosch das Feuer und ließ mich im Dunkeln zurück. Durch die plötzlich entstandene Dunkelheit wurde auch Hope wach und sah mich fragend an. Ich erzähle ihr was passiert war, doch sie könnten sich auch keinen Reim darauf machen.
Deswegen beschlossen wir das Feuer wieder zu entzünden und uns schlafen zu legen.
Davor wollte ich aber noch meinen Tee trinken, den ich aus Müdigkeit nur kurz ziehen ließ und ihn dann auf einmal austrank.
Als ich mich dann ins Zelt legte konnte ich länger nicht schlafen, und als es dann doch so weit war suchten mich Träume heim in denen Drachen aus Feuer vorkamen die mir etwas zuflüsterten das ich beim Aufwachen aber wieder vergessen hatte...
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Die letzte Hoffnung
FantasíaDiese Geschichte handelt von der 14 jährigen Isabelle die urplötzlich von ihrer Mutter dazu gedrängt wird von zu Hause zu fliehen. Sie weiß weder warum, noch weiß sie genau wohin. Sie wird in eine Welt "entführt" die sie sich nie vorzustellen gew...