Kapitel 12 - Ende
„WO IST ER?", schreie ich die Frau an der Rezeption an. Sie sieht mich total überfordert an und blickt hektisch zu Roman, der ebenfalls aufgelöst neben mir steht.
„H-Heiko Lochmann", stottert er nur und fährt sich durch das Haar.
„In der Notaufnahme, aber-", ich ignoriere den Rest und renne Richtung Notaufnahmen. Der Wuschelkopf folgt mir mit schnellen Schritten und betritt mit mir den Raum, der zu den Notaufnahmen führt. Bei der nächsten Krankenschwester bleibe ich stehen. „Heiko Lochmann. Wo ist er? Schuss. Wunde. Hüfte", sagte ich nur hektisch aber deutlich leiser und genauer als vorher.
Sie sieht mich ebenfalls erschrocken an und führt mich und Roman zu den Sitzplätzen.
„Setzen sie sich bitte hin. Der Herr Lochmann wird gerade noch operiert. Ich kann Ihnen leider nichts zu seinem Zustand sagen. Sie müssen sich gedulden", bittet sie uns und verschwindet. Wow! Das hat mir ja jetzt sehr geholfen. Ich stöhne genervt und setze mich neben Roman auf den Boden, der niedergeschlagen auf den Boden starrt. „Ich verstehe nicht, wieso das passiert ist. Wieso gerade mein Bruder. Wieso ER?", fragt Roman sich und rauft sich das Haar. Ich schlucke schwer und atmet tief ein und aus. „Kian ist, zumindest war mein Verlobter. Roman ich bitte dich, ich habe mit der Sache am wenigstens zu tun. Ich hab das alles versucht zu verändern und zu verhindern, aber ich hab es einfach nicht geschafft. Das wird jetzt alles seltsam klingen, aber ich liebe Heiko. Ich liebe ihn wirklich und hätte niemals gewollt, dass das alles passiert. Für das alles gibt es eine Erklärung, wirklich. Doch jetzt ist es wichtig, dass es Heiko besser geht und er endlich wach wird", sagte ich selbstbewusst aber hatte trotzdem furchtbare Schuldgefühle. Roman sieht mich weiterhin nur emotionslos an und wendet seinen Blick von mir ab. Natürlich ist seine Reaktion eindeutig, aber ich verstehe ihn. Wegen meinem Ex-Verlobten ist sein Bruder in Lebensgefahr. Und was mache ich? Mit Selbstmord davon kommen. Wenn Roman nicht da wäre, dann würde man wahrscheinlich meine einzelnen Körperteile auf dem Gleis aufsammeln und das Blut versuchen wegzubekommen.Ich schiebe den Gedanken sofort beiseite und schließe meine Augen, aus denen nur Tränen fließen. Bitte lieber Gott, lass mich Heiko wiedersehen und ihm die Liebe schenken, die er verdient hat. Bitte führe uns zusammen.
Irgendwann werde ich total müde und schlafe ein. Nach langer Zeit fühle ich mich einfach wieder so befreit.
Nach einer gefüllten Ewigkeit werde ich sanft wachgerüttelt. Ich schrecke leicht zusammen und blicke zu Roman auf, der mir ein Kaffe hinhält. „Danke", flüstere ich leicht und nehme ihm das entgegen.
„Wie lange habe ich geschlafen?"
Er lächelt leicht und guckt auf seine Armbanduhr. „4 Stunden oder so", murmelt er und trinkt selbst. Was? Wow, das ist unfassbar. Aber wieso lächelt er?
„Wieso-", beginne ich aber werde unterbrochen. „Die Ärzte sind mit der OP fertig. Sie mussten sehr vorsichtig sein, weil er sonst seine Niere verloren hätte. Er liegt jetzt im Nebenraum und muss erstmal zu sich kommen. Wenn er wach ist, dürfen wir zu ihm", erklärt er mir und hat ein Lächeln auf den Lippen. Erleichtert umarme ich Roman ohne zu zögern. „Du bist uns trotzdem eine Erklärung schuldig. Deine Worte kann ich immer noch nicht nachvollziehen D/N", meint er und ich nicke. „Das werde ich, aber das kann ich auch morgen noch machen. Ich will nur, dass es Heiko gut geht." Er nickt erneut und wir trinken unser Kaffe weiter. Eine Stunde vergeht, bis die vorherige Krankenschwester lächelnd auf uns zu kommt. „Herr Lochmann ist wach. Aber ich bitte sie einzeln reinzugehen. Am besten nacheinander", meint sie freundlich und geht. Ich sehe zu Roman und nicke als Bestätigung. Er sieht mich dankend an und verschwindet im gegenüberliegenden Raum. Ich wollte nach einer halben Stunde fast aufstehen, bis die Tür aufgeht und ein zufriedener Roman den Raum verlässt. „Er will dich sehen", meint er und lässt die Tür offen, damit ich auch direkt rein kann. „HEIKO", schoss es mir aus dem Mund. Ein kleines Lächeln ziert seine Lippen, als ich mich über ihn beuge. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich bin so froh", flüstere ich und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn.„Mir geht es gut D/N, aber ich verstehe das alles nicht. Roman hat mir alles erzählt, aber das ergibt für mich alles keinen Sinn. Kannst du mir das alles bitte erklären?", fragt er mich vorsichtig und greift nach meiner Hand, die ich sofort umschließe. „Ich weiß, ich weiß aber bitte lass mich jetzt einfach nur glücklich sein und dich ansehen und wissen, dass es dir gut geht und du am Leben bist. Heiko ich liebe dich und ich will dich nicht verlieren. Ich liebe dich wirklich so sehr", meinte ich ehrlich und streichele seine Wange mit meiner anderen Hand. „Ich liebe dich auch D/N. Wenn Roman dich nicht gerettet hätte, hätte ich dich auch verloren. Ich hätte es nicht verkraftet dich zu verlieren. Auf keinen Fall", haucht er und ich bemerke seine Tränen. „Nein, bitte. Bitte weine nicht. Es tut mir alles so leid. Dafür gibt es eine Erklärung okay? Es gibt für alles eine Erklärung Heiko", flüstere ich und lege meine Lippen dann letztendlich sehnsüchtig auf seine. Ab diesem Zeitpunkt war alles wieder gut. Und nein, ich habe diesen Tag nicht erneut erlebt. Später in der Zeitpunkt fand ich heraus, das Kian Hemsworth sich in seiner eigenen Zelle erhängt hat. Was ich dazu gesagt habe? Nichts, denn er hat es verdient. Heiko und Roman habe ich von der Zeitschleife erzählt. Erst haben sie mir nicht geglaubt, doch bis ich genug Beweise gefunden hatte, haben sie mir letztendlich doch geglaubt und bleiben auch bei ihrer Entscheidung. Was mit Heiko und mir ist? Ich verrate nicht zu viel, aber wir waren letzte Woche schon ein Kinderwagen kaufen. Pshht.
(Danke, dass ihr bei der Geschichte so mitgefiebert habt. Danke für alles und eure süßen Kommentare, die mich immer wieder aufbauen ♥️ ich werde nicht jeden Tag posten, es kommt auf die Lust und Motivation an. Hoffe ihr könnt das nachvollziehen 💞)
