Prolog ☆

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Es war Dunkel, vollkommen Dunkel. Kein Geräusch war zu hören, nicht einmal der Wind verursachte einen Ton. Die Blätter der Bäume raschelten nicht, da sich die Bäume selbst auch nicht bewegten. Ein komisches Gefühl beschlich Fiona. Sie war allein. Ihr Körper, lediglich bedeckt von einem dünnen weißen Stück Stoff, zitterte. Wohin sollte sie? Was war das für ein Ort? Wo sind ihre Freunde und noch viel wichtiger - wo war Markus?

"Markus..?". Fiona's Worte hallten durch die Dunkelheit. Es war so verdammt ruhig. Sie bekam Panik und deshalb beschleunigte sie ihre Schritte. Immer und immer schneller werdend rannte sie durch die Dunkeheit. Die Äste der Bäume peitschen ihr ins Gesicht, so dass sie die bereits nach wenigen Metern das erste Blut an ihrer Wange entlanglaufen spüren konnte. Plötzlich tauchte eine Gestalt vor ihr auf. Fast hätte sie diese Gestalt übersehen, denn diese hatte sich perfekt der Umgebung angepasst. Vollkommen in Dunkelheit gehüllt stand sie da. Fiona stoppte abrupt und ihre langen braunen Haare fielen ihr ins Gesicht.

"Wer bist du?" Ihre Stimme zitterte, aber nicht nur vor Kälte. Ehrfurcht und Angst begannen in ihr zu brodeln. Sie wollte hier weg, aber wie?

"Hallo?" - keine Antwort von ihrem gegenüber. Die Person schaute sie an, so viel wusste sie, denn Fiona spürte die Blicke auf sich liegen.
"Was willst du von mir?" - wieder nichts. Es ging keine Reaktion oder gar eine Bewegung von der fremden Person aus.

Fiona dachte angestrengt nach. Wie sollte sie jetzt weiter vorgehen? War die Person gefährlich? Was würde passieren, wenn sie der Person näher kommen würde? Sie ließ die Person nicht aus den Augen, sie wollte es herausfinden.
Entschlossen wagte Fiona deshalb ein paar Schritte nach vorn, direkt auf die Dunkelheit zu. Sie kam der Person immer näher. Es schien, als würde diese einen langen schwarzen Mantel zu tragen. Das Gesicht konnte Fiona nicht erkennen, da eine große Kaputze jenes in Dunkelheit hüllte.

Plötzlich trat Fiona auf einen kleinen Ast, welcher unter ihrem Gewicht entzwei brach. Ein lautes knacken ertönte. Sie machte eine erschrockene Bewegung nach hinten und achtete einen Moment nicht auf die Person ihr gegenüber. Ein gewaltiger Fehler, wie sich herausstellte.

Eine Hand schloss sich um Fiona's Hals und drückte sie gegen einen Baum. Fiona's Füße baumelten in der Luft und sie japste nach Sauerstoff. Die fremde Person verstärkte ihren Griff um Fiona's Hals, was diese noch mehr zum zappeln brachte. Fiona wehrte sich, schlug mit ihren Händen wild umher, versuchte die Hände von ihrem Hals loszuwerden. - ohne Erfolg. Ihre Luft wurde immer weniger, sie bekam Panik. Würde sie jetzt sterben? Wie kann es sein, das diese Person mit nur einer Hand ihr Leben auslöschen kann?

Die Rinde des Baumes, an den Fiona gedrückt wurde, bohrte sich tief in ihre Haut. Doch diesen Schmerz nahm sie nur nebensächlich wahr. Ihre Instinkte konzentrierten sich einzig und allein auf das Überleben. Sie wollte nicht sterben, nein.

Fiona's Sicht verschwamm, sie bekam keine Luft mehr. Ihre Kraft ließ nach. Sie musste es einsehen: diesen Kampf hatte sie verloren.
Kurz bevor Fiona entgültig ihre Augen schloss und ihr Herz aufhörte zu schlagen, sah sie in die Augen der Person. Diese Augen. Fiona kannte sie, aber woher? Sie spürte eine Vertrautheit, gleichzeitig aber auch Hass.

Fiona verstand nichts mehr, aber das musste sie auch gar nicht, denn schon im nächsten Moment blieb ihr Herz abrupt stehen und ihr kostbares Leben verließ ihren Körper und kehrte auch nie mehr dahin zurück.

Alles oder Nichts  ☆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt