Fiona's Sicht:
Als ich erneut aufwachte war es Draußen bereits am dämmern. Die Sonne ging unter und dank der großen Fenster in meiner kleinen, jedoch sehr gemütlichen Wohnung, konnte ich den Sonnenuntergang perfekt beobachten.
Wir waren mitten in der Sommerzeit. Die Tage wurden länger, Abenteuer und großartige Erinnerungen wurden geschaffen und nichts konnte uns daran hindern.
Bald würden wir uns wieder auf die Reise machen, um einen uns nicht bekannten Gegner zu treffen und auch zu besiegen. Wir würden es auch dieses mal wieder schaffen, da war ich mir ganz sicher.
Leon hatte uns noch nicht viel über unser nächstes Spiel berichten können, nur das wir mindestens einen Tag brauchten, um mit unseren Motorrädern anzureisen.
Insgeheim freute ich mich schon auf unser Camping, denn wenn wir alle zusammen waren, wurde es nie langweilig.
Tief in Gedanken versunken bemerkte ich zuerst nicht, wie sich Markus neben mir bewegte. Erst als er mich zu sich ranzog zuckte ich kurz zusammen.
"Ist alles gut, Prinzessin?" nuschelte Markus, als er sein Gesicht in mein Haar vergrub. Er schmiegte sich ganz eng an mich, seine Arme fest um meinen Oberkörper.
"Alles in Ordnung." Sein Duft stieg in meine Nase. Ich genoss jeden Atemzug und jede Sekunde in seinen Armen. So beschützt und geborgen hatte ich mich selten gefühlt.
Egal wie oft wir uns stritten, ich wusste, dass Markus die Person war mit der ich alt werden würde. Zumindest hoffte ich es.
Leider konnte ich es nur von mir aus behaupten, da ich nicht weiß wie Markus fühlt. Ich zweifle nicht daran das er mich liebt, aber die ständigen Streitereien machen auch ihm zu schaffen. Es könnte doch alles so schön sein...
"Wir sollen morgen früh um 10.00 Uhr im Teufelstopf sein. Training, und außerdem möchte Leon noch alles notwendige für unseres nächstes Spiel klären." gab mir Markus zu verstehen.
Ich blickte zur Uhr es war 21.32 Uhr.
An Schlaf konnte ich vorerst nicht denken, denn dafür war ich im Moment zu munter.
Also entschied ich mich dafür aufzustehen. Vielleicht hilft es, wenn ich mich etwas bewege.
"Wo willst du hin?"
"Ich geh kurz ins Bad, schlaf weiter."Ich drehte mich zu Markus um und lächelte ihn an. Er sagte nichts weiter und daher nahm ich an, dass er auch einfach weiter schlafen würde.
Wenn es nach ihm ginge, dann könnte er den ganzen Tag verschlafen.Bei diesen Gedanken schüttelte ich leicht amüsiert den Kopf.
Als ich das Zimmer verließ, drehte ich mich nochmal um, nur um festzustellen das Markus tatsächlich schon wieder eingeschlafen sein musste. Er atmete ruhig.
Ich wollte ihn nicht wecken, daher entschied ich mich ein wenig raus zu gehen. Auch, wenn es kurz nach halb 10 ist. Auf solche Ideen kann auch nur ich kommen.
Ich schnappte mir eine leichte Strickjacke und meinen Schlüssel, bevor ich aus meiner Wohnung verschwand.
Teilweise war ich wirklich froh, dass meine Wohnung außerhalb der Stadt lag. Hier war es so ruhig und idyllisch.
Als ich aus der Haustür heraus trat wusste ich zuerst nicht wo ich hingehen sollte, doch dann kam mir eine Idee.
Meine Beine trugen mich von ganz alleine zu dem Ort, an dem mir Markus seine Liebe gestanden hatte.
Bevor wir und verliebten waren wir beste Freunde gewesen, unzertrennlich und ständig zusammen. Vanessa hatte mir schon lange bevor ich überhaupt selbst wusste das ich Markus liebte prophezeit, dass wir irgendwann ein Paar werden würden.
Ich wollte es nie wahr haben, hatte immer über so eine Aussage gelacht.
Und wo steh ich jetzt? Ich bin mit Markus zusammen, ich liebe ihn mehr als es Worte jemals beschreiben können. - So, so sehr.
Langsam kam ich an, an der Klippe, bei der wir auch unsere Mutprobe absolviert hatten.
Ein schmunzeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Wie jung wir doch gewesen waren und wie einfach die Welt und das Leben in diesem Moment verlief.
Ich war so froh gewesen endlich Freunde gefunden zu haben, denn im Weisenhaus konnte mich keiner leiden.
Leider weiß ich bis heute noch nicht, warum dem so gewesen war.Auch, wenn ich nach dem Sprung von der Klippe ordentlich Prügel im Weisenhaus bekam, weil ich aussah wie ein kleines Schweinchen... es hat sich gelohnt. Dieser Tag war der beste überhaupt gewesen. Vielleicht sogar der beste überhaupt in meinem Leben.
Ich ging immer näher an die Klippe heran, bis ich hinunter schauen konnte.
Ein Gefühl der Freiheit machte sich in mir breit. Der leichte Wind wehte mir durch die Haare.
Es war angenehm kühl.Ich liebte es.
"Ich wusste das du früher oder später hier herkommen würdest."
Erschrocken drehte ich mich um.
Da stand jemand, eine Frau so wie es aussah."Wer bist du?"
Sie kam näher zu mir, immer und immer mehr, bis ich ihr Gesicht im Mondschein erkennen konnte.
"Du bist das Mädchen, mit dem sich Markus das eine Mal getroffen hatte, richtig?"
Sie lachte kurz auf und schnaufte verächtlich.
"So hübsch du auch bist, jedoch wirklich viel hast du nicht in deinem Kopf, nh?
Markus und ich treffen und jetzt schon seit einiger Zeit... regelmäßig."Ich wurde langsam stutzig. Wieso ausgerechnet ist sie hier, um diese Uhrzeit und wieso um alles in der Welt erzählt sie mir das. Was will sie erreichen?
"Was möchtest du von mir und warum erzählst du mir das?"
Sie stellte sich neben mich an die Klippe und blickte herunter.
Ich konnte erkennen, dass ein Schmunzeln auf ihren Lippen lag. In meinem Gesicht konnte man wahrscheinlich das große Fragezeichen sehen, was sich durch ihre Taten ergab.
"Von dir möchte ich gar nichts. Eigentlich."
Sie drehte sich zu mir und blickte mir in die Augen. Es fühlte sich unangenehm an. Ein komisches Gefühl machte sich breit und langsam aber sicher wurde ich nervös.
"Eigentlich? Sag doch einfach was los ist und dann würde ich gerne wieder nach Hause gehen."
Auf einen Schlag wurde mir kalt, ganz plötzlich.
"Nach Hause? Zu ihm? - zu Markus?"
Ich musste schlucken, woher...?
"Woher weißt du das, dass Markus bei mir ist?"
Sie lachte laut auf und drehte sich von mir weg, bereit zu gehen. Doch bevor sie das tat, verpasste sie mir noch einen Denkzettel.
"Ich weiß es, weil er es mir geschrieben hat. Damit ich ein Geheimnis bleibe."
Mit diesen Worten ging sie schnellen Schrittes davon.
Ich war sprachlos, unfähig etwas zu sagen.
Was sollte das heißen? Ist es das, was ich glaube es ist zu sein?
Nein, er würde nicht... oder doch?
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Alles oder Nichts ☆
Romance["Alles oder Nichts" ist der zweite Teil zu "Letzte Chance".] Das Abenteuer geht weiter. Nachdem sie alle wieder vereint sind, machen sich die Wilden Kerle und Fiona auf den Weg nach Hause. Sie sind sich darüber einig, dass sie sich von den Strapaz...