"Haleluuuja....Haleluuuuuja", dringt Bon Jovi durch die Kopfhörer in meine Ohren. Lachend tanze ich den Weg entlang, der durch den Park führt. Einige Kinder, die auf dem kleinen Spielplatz spielen, sehen mir misstrauisch hinterher. Ein kleiner Junge zeigt mir einen Vogel und ich strecke ihm die Zunge heraus."Haleluuuuja!", singe ich laut mit. Dann drehe ich mich elegant um und hüpfe an einigen Fußballspielenden Jungen vorbei. "Haleluuuja!"
Ich setzte zu einem Luftsprung an, erstarre jedoch mitten in der Bewegung. Einer der Jungen hat sich zu mir umgedreht. Als mein Blick seine braunen Augen trifft, wende ich mich schnell ab. Oh Gott, bitte sag dass er mich nicht erkannt hat! Hastig zupfe ich mir die Stöpsel aus den Ohren und starre in eine andere Richtung, aber er kommt schon auf mich zugelaufen. Warum zur Hölle bestraft mich das Leben genau jetzt? Ich lasse mir meine Blonden Haare ins Gesicht fallen und eile weiter, aber Calum holt mich ein.
„Phoebe? Phoebe, ich bin's!“
Ich hole einmal tief Luft und drehe mich um.
„Nur um jetzt Missverständnisse zu vermeiden: Ich hab nicht gesungen. Nicht dass du jetzt denkst, ich wäre verrükt. Ich würde doch niemals laut trällernd durch den Park rennen. Das war...“ Ich sehe mich hilflos um und deute dann auf den Knirps, der mir einen Vogel gezeigt hat. „Er. Er hat gesungen.“
Peinlicher geht’s auch nicht.
„Du bist nicht gerannt“, sagt Calum lächelnd, „sondern getanzt!“
Stumm sehe ich ihn an. Ich hoffe mein Blick übermittelt ihm meine Einstellung zu diesem Thema.
„Wir spielen Fußball...“, Calum sieht sich zu seinen Freunden um, die immernoch kicken. „...willst du mitspielen?“ Er kratzt sich nervös am Nacken.
„Ähm...“ Eigentlich habe ich keine Zeit. „Gerne.“
„Komm“, sagt er und zieht mich an der Hand zu seinen Freunden.
„Jungs, ich hab hier noch eine Mitspielerin für uns“, sagt er und schiebt mich auf den Rasen. Seine Freunde sammeln sich um uns herum und ich würde mich am liebsten irgendwo verkriechen. Alle starren mich an und was Jungs von Mädchenfußball halten ist ja allgemein bekannt. Ich mustere sie der Reihe nach und halte überrascht inne, als ich ein bekanntes Gesicht entdecke.
„Luke!? Was machst du denn hier?“, frage ich ungläubig. Was für eine...reizende Überraschung!
„Das sind meine Freunde. Was machst du hier?“ Zugegeben, eine berechtigte Frage.
„Ihr kennt euch?“, fragt Calum erfreut.
„Ja“, presse ich zwischen meinen zusammengekniffenen Lippen hervor. „Wir sind verwandt.“
„Ist doch super!“, stellt Calum fest. „Dann kannst du ja gleich mit in Lukes Team gehen.“
Luke öffnet den Mund, um zu protestieren, doch dann überlegt er es sich anders und tauscht nur einen genervten Blick mit einem seiner Teamkameraden.
„Lass, wir gewinnen auch so“, sagt dieser beschwichtigend. Wow, ich fühle mich so richtig schön ernstgenommen. Ein anderer Junge lächelt mich aus grünen Augen freundlich an.
„Du muss nicht mitspielen, weißt du? Cal vergisst manchmal, dass nicht jeder Mensch dieser Erde so Fußballverrückt ist wie er..“
„Ach, das ist schon okay. Ich liebe Fußball“, sage ich, lächle ihm vielsagend zu und verziehe mich auf meine Seite des Rasens.Besorgt streiche ich über meine Jeans. Sie hat Grasflecken an den Knien und am Po. Das weiß ich, weil Gus (der Typ mit den grünen Augen) mich vor zwei Minuten darauf hingewiesen hat. Er ist schwul und damit einer der wenigen Menschen, die meinem Po Aufmerksamkeit schenken dürfen ohne einen Arschtritt zu kassieren. Neben ihm wären da noch Em, meine Mam und unsere Bauch-Beine-Po Trainerin.
„Du bist gut!“, sagt jemand und lässt sich neben mir ins Gras fallen. Calum.
„Nicht gut, Cal, sondern großartig!“ Das ist der Typ der vorhin seine Augen verdreht hat. Er war mit mir im Team. Anthony oder Avery oder so. Ich schenke ihm mein allerfalschstes Lächeln und drehe mich zu Calum.
„Willst du noch mit bei mir vorbeikommen? Ich wohne direkt hinter dem Park.“
„Ich würde gerne...aber ich hab schon mit Luke verabredet dass ich bei ihm esse.“ Er dreht sich unsicher zu meinem Cousin um.
Wir tauschen einen Blick.
„Jah – das ist im Prinzip das gleiche“, sage ich schließlich. „Wir wohnen im selben Haus.“
„Na dann!“, sagt Calum, nimmt meine Hand und zeiht mich auf den Fußweg. Luke läuft uns hinterher.
Seine Hand fühlt sich gut an. Wie...warm und wunderbar und – Was?! Würg. Das habe ich gerade nicht gedacht.
„Ähm“, ich räuspere mich. Diese Situation ist komisch. Vielleicht sollte ich Calum darüber aufklären, dass Luke und ich uns nicht so blendend verstehen. Genauer gesagt verstehen wir uns überhaupt nicht.
„Ich bin am Verhungern! Hoffentlich gibt’s bei Luke genug Pizza für drei“, ertönt Calums Stimme. Na toll!
„Nein, gibt’s nicht“, meldet sich Luke. Aha, er will mich also nicht dabei haben. Also wenn das so ist...
„Nicht so schlimm, ich kann von uns welche holen“
Es geht mir nicht darum, Luke auf die Nerven zu gehen. Ich möchte einfach nur Zeit mit meinem besten Freund verbringen. Naja, eher meinem einzigen, wenn man Ashton nicht mitzählt.
Okay, vielleicht macht es mir auch ein bisschen Spaß, Luke zu ärgern.Als meine Mutter die Haustür öffnet, sitze ich im Wohnzimmer auf dem Sofa.
„Hi, Mama“, rufe ich und lasse mich noch ein bisschen tiefer in die Kissen sinken.
„Hallo, Spatz!“, antwortet sie. Mein Blick wandert durch den Raum, auf der Suche nach etwas, das meine Mutter nicht sehen sollte. Die Überreste unserer Pizza habe ich schon weggeräumt (Mam findet Pizza macht dick), aber ich habe das Gefühl dass ich noch irgendwas wegräumen sollte. Ich höre, wie meine Mutter auf die Wohnzimmertür zukommt. Und dann fallen mir die Grasflecken wieder ein. Hektisch strample ich mich aus meiner Skinnijeans, kurz bevor meine Mutter den Raum betritt. Mam kann Grasflecken nicht ausstehen.
„Hey“, sage ich und drücke die zerknüllte Hose an mich. Kurz starrt meine Mutter ich einfach nur an, bis sich ein verständnisvoller Ausdruck auf ihrem Gesicht bildet.
„Phoebe, das muss dir nicht peinlich sein!“
Von was redet sie da jetzt schon wieder? Bevor ich sie fragen kann, quatscht sie schon weiter.
„Das hier ist dein Territorium, hier muss dir nichts peinlich sein.“ Mam sieht mich an, als wäre sie ein Psychologe und ich ihr Patient.
„Von was redest du?“, frage ich verwirrt. Sie rennt doch hier auch immer halbnackt herum.
„Von deinem Drang, Nacktheit zu zeigen“, sagt meine Mutter, immernoch mit ihrer Psychologenstimme.
„Bäh, Mom, du bist so ekelig!“, kreische ich und laufe aus dem Raum. Die Dramatik meines Abgangs wird leider von der Tatsache getrübt, dass meine Unterhose geblümt ist. Noch dazu gelb geblümt, das beißt sich mit meinen Haaren. Normalerweise sieht ja auch keiner meine Unterhose.
„Schatz, es ist okay!“, ruft meine Mutter mir hinterher.
„Halt die Klappe und lass mich in Ruhe ich kenn dich nicht!“, quietsche ich, während ich die Treppe hochstampfe. Auf dem Weg in mein Zimmer schmeiße ich meine Hose in hohem Bogen in den Waschraum. Ich rolle mich gerade auf meinem Bett zusammen, um zu sterben, als mein Handy klingelt. Eine SMS.Von: Emely
Krisensitzung. Jetzt.Na toll, das klingt dramatischer als ich heute ertrage.
An: Emely
Wo? Und ich hoffe für dich, dass es einen guten Grund gibt.Daraufhin kommt keine Antwort mehr. Ich entscheide, mich einfach in mein Bett zu legen und den Tag für beendet zu erklären, als meine beste Freundin plötzlich im Zimmer steht.
„Wo kommst du denn so schnell her?“, frage ich, als ich mich von meinem Schreck über ihr plötzliches Erscheinen erholt habe. Em zuckt mit den Schultern.
„Ich stand schon an der Tür, bevor du meine SMS beantwortet hast.“
Ich schüttle nur meinen Kopf und gehe zu meinem Schrank, um mir eine Hose anzuziehen. Auch wenn Em meine Unterhosen kennt, denn wir haben sie zusammen gekauft. Sie hat die gleiche in Lila.
„Was gibt es jetzt ach-so-wichtiges?“, frage ich, doch meine vermeintliche Überlegenheit verpufft sogleich, als ich beim Versuch, mich in meine enge Hose zu strampeln, umfalle.
Meine Freundin hält zwei Eintrittskarten in die Höhe. Sie sehen aus, wie Theaterkarten.
„Was ist das?“, frage ich.
„Das sind unsere Karten für den Abschlussball“, sagt Emely. Aus ihren verzückten Augen sieht sie mich erwartungsvoll an.
Ich enttäusche sie wirklich nur ungern, aber ich kann nicht anders.
„Em, ich möchte nicht ohne Begleitung da hin. Da störe ich Ash und dich doch nur.“
Sie holt Luft, doch ich schneide ihr das Wort ab.
„Und ich möchte nicht, dass du mir irgendeine Begleitung organisierst. Am Ende verbringe ich dann den ganzen Abend damit, mit Matt über Cowboys versus Aliens zu reden. Nein danke!“
„Jaaah“, sagt Emely gedehnt, „aber was wäre, wenn du zum Beispiel mit...Harry gehen könntest?“
„Mhm, genau“, sage ich sarkastisch. „Ich könnte auch einfach mal Obama anrufen und fragen, ob der vielleicht noch Zeit hat.“
„Das ist was ganz anderes!“, protestiert Em.
„Aber du weißt, worauf ich hinauswill“, sage ich trocken.
„Ja, es kann sein dass Harry und du nicht die dicksten Freunde sind“, gibt Em zu, „...oder dass er deinen Namen noch nicht kennt -“
Ich werfe ihr einen bösen Blick zu. Natürlich kennt Harry meinen Namen. Er ist nämlich heimlich in mich verknallt! Das weiß ich weil...ich es eben weiß. Er spricht mich nur in der Schule nicht an, weil er Angst hat, zurückgewiesen zu werden. Er hat nämlich keine Ahnung, dass ich ihn auch mag, weil ich das so gut verstecke. Genau so ist das. Kann ich ja nichts dafür, dass Em nichts von Jungs versteht.
Meine Freundin beugt sich zu mir und sieht mich mit verschwörerischem Blick an.
„Ich habe einen Plan!“
Na super, das hat mir gerade noch gefehlt.
Oh Gott, hol' mich hier raus!Halloooo
Ich bin noch nicht total überzeugt von den Kapitel, aber ich MUSSTE jetzt einfach mal updaten. Ich überarbeite es heute Abend oder morgen noch, aber ich muss erstmal wieder zum Unterricht...Wenns euch gefällt, dann votet oder kommentiert doch bitte ;)
lovve you
Clara
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Tequila (Calum Hood)
FanficAU Phoebe ist Hals über Kopf verliebt. Da gibt es nur zwei Probleme: Er ist der beliebteste Junge der Schule und außerdem hat Phoebe überhaupt keine Ahnung von Jungs, sie hat schließlich ihr ganzes Leben lang nur Fußball gespielt. Zum Glück taucht g...