Kapitel 7- ich glaube, ich liebe dich

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Zack und ich schlenderten wie jeden normalen Morgen durch die Schulfluhre und er sperrte gerade seinen Spind zu, aus dem er ein paar Kreuterkunde Bücher geholt hatte. Sag mal willst du mir irgend wann einmal erzählen warum Scarlett dich anstarrt als währst du ein Bär und sie ein verschrecktes Hühnchen? Ich sah ihn verwirrt an. Was? Er zeigte nur stumm hinter mich. Schlagartig drehte ich mich um und sah gerade noch wie Sie hinter der nächsten Ecke verschwand. Später mal... gab ich Zack nur zur Antwort und drückte ihm meine Bücher in die Hand. Ohne ein weiteres Wort lies ich ihn stehen und lief dann den Gang zrück in die Richtung, in die Scarlett gerade verschwunden war.

Scarlett! Rief ich ihr hinter her, als ich sah, wie sie wenige Meter vor mir in den Wald rannte. Scheiß auf Schule! Sie ist jetzt wichtiger. Also lief ich ihr weiter hinter her. Um sie nicht aus den Augen zu verlieren, musste ich mich ziemlich beeilen. Doch ich wollte mit ihr reden und war froh, als sie endlich ein wenig langsamer wurde. Scarlett drehte sich auf dem Absatz um und sah mir direkt in die Augen. Ihre blonden Haare wehten dabei ein wenig im Wind und ohne das sie es merkte zupfte sie an ihrer blauen Jeansjacke herum. Ihr ganzes Erscheinen war gerade nahezu perfekt und ich konnte nicht aufhören sie zu mustern. Keine Frage. Ich liebte dieses Mädchen so wie es war. Jede einzelne Macke und jede einzelne Eigenschaft. Ich liebte sie so wie sie war. So wie sie da stand schien sie das erste mal wirklich zerbrechlich zu wirken. So, als könne sie jedem Moment in dich zusammen saken. Es war furchtbar sie so zu sehen, und das schlimmste daran war... Es war meine Schuld.

Was willst du? Sie klang verzweifelt und diesen Ausdruck kannte ich von ihr überhapt nicht. Es passte einfach nicht zu ihr. Tränen stiegen in ihren Augen hoch. I-ich. Es ging einfach nicht ich konnte nicht weiter sprechen. Auch mir stiegen Jetzt Tränen in die Augen und ich ging einen Schritt auf Sie zu. Sie hob eine Hand um mich davon abzuhalten näher zu kommen und drehte den Kopf beiseite. Es tut mir so leid. Meine Stimme schien vor jedem Wort zu brechen. Das ganze hier ist meine Schuld. Selbst wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte, ich hatte keine Ahnung was ich jetzt noch hätte sagen können. Was tut dir leid? Es ist doch nichts passiert? Ihre Stimme wurde ruhiger, als wolle sie sich selbst davon überzeugen. Im Grunde hatte sie ja recht. Es war nichts passiert. Zac hatte es beendet bevor es beginnen konnte. Wir wissen beide das, das nicht stimmt.
Ihre Haltung lockerte sich ein wenig und dann kam sie zu mir rüber und schloss mich in eine tiefe Umarmung. Nur um dann richtig loszuheulen. Ich vertiefte diesen Moment und kuschelte mich in ihren Arm. Zärtlich strich ich ihr über den Rücken. Ich war viel zu versteift um jetzt irgend etwas zu sagen. Ich... Schniefte sie. Ich will... Setzte sie noch ein zweites Mal an. Doch bevor sie ihren Satz beenden konnte hörte ich Stimmen hinter mir. Scarlett schreckte von mir zurück und drehte mir den Rücken zu um sich die Tränen wegzuwischen. Hier lang! Nein, hier gehen die spuren weiter! Hier sind aber auch welche! Eine gruppe von 9. Klässlern war in der Ferne zu erkennen. Und kaum hatte ich mich umgedreht wollte Scralett wieder los laufen, doch dieses mal hielt ich sie fest. Komm schon bitte, wir müssen darüber reden. Du kannst nich einfach immer Wort wörtlich davor wegrennen. Das war auch garnicht ihre Art. Fügte ich im Stillen hinzu. Sie senkte den Kopf und fing dann tatsächlich ein wenig an zu lächeln. Aber nicht jetzt und nicht hier, ich kenne einen besseren Ort. Ich seufzte und gab mich damit endgültig geschlagen. Und schon begann sie wieder ihr wunderschönes, alt bekanntes Lächeln zu lächeln. Es war nicht mal nötig weiterhin darüber nachzudenken. Ich liebte sie und das bereits von dem ersten Moment an, in dem ich sie lächeln sah.

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Seid gestern konnte ich micht nicht mehr wirklich auf irgend etwas konzentrieren und ignorierte sogar die Nachrichten und Anrufe, mit denen Zac mich förmlich zu bombadierte. Doch heute konnte ich noch nicht mit ihr reden. Ich hatte Chris versprochen heute nochmal was mit ihm zu unternehmen. Also öfftete ich ihm nur wenige Minuten später meine Tür. Also wo gehts hin? Fragte ich tatsächlich motivier, etwas mit ihm zu unternehmen. Zur Antwort hielt er einen tüpisch kitschigen Picknick Korp hoch und setzte ein süßes Lächeln auf. Ich dachte wir gehen nochmal zu unserer Klippe und machen was Leute wie wir so machen. Meinte er unschuldig und nahm dabei meine Hand. Warte was? Unsere klippe? Leute wie wir? Sein ernst? Ich beschloss ihne erst einmal nicht darauf anzusprechen,  nickte nur und setzte ein leichtes Lächeln auf.

Wollen wir los? Lächelte er. Sein Lächeln gefiel mir nicht. Es war nicht so schön und zart, wie das von ihr. Trotzdem zwang ich mich erneut zu einem Lächeln und atmete einmal tief durch. Klar. Gab ich scheinheilig zurück. Gesagt, getan. Also schlenderten wir gemeinsam durch den Wald bis zu dem kleinen Pfad. Dieses mal verwandelte er sich nicht sondern setzte sich zu mir an den Rand der Klippe. Hunger? Chris hielt den Korb hoch und zog, auf mein zustimmendes Lächeln, ein paar Sandwiches daraus hervor. Dankbar nahm ich eines davon an und biss vorsichtig davon ab. Mit einem zufridenen Seufzer sah ich zurück über die Klippe, hinweg in die endlos scheinende Weite.

Chris rückte, beinahe unmerklich, ein kleines Stückchen weiter an mich ran, und ließ vorsichtig seine Hand über meine gleiten. Das hatte ich nicht direkt erwartet weshalb ich zusammenzuckte. Aber ich zog meine Hand nicht weg. Erstmal. Ich hatte mit Zac schon so oft so da gesessen, aber ich wusste auch das er keine Gefühle für mich hatte. Doch genau diese Geste von mir, schien er als eine Art Bestätigung aufzunehmen und wurde etwas mutiger was man an seinem Herzschlag deutlich höhren konnte. Er drehte meinen Kopf ein wenig zur Seite, so das ich ihn ansah, und strich über meine Wange. Ruby... ich glaube, ich liebe dich. Und selbst wenn ich auf ihn stehen würde, hätte er es mit diesen Worten offiziell verkackt. Ich meine, wenn man jemandem seine Liebe gesteht, dann bitte nicht mit einem "ich glaube" darin. Doch statt mich darauf antworten zu lassen, beugte er sich vor und drückte einen groben Kuss auf meine Lippen. Und an statt mich jetzt endlich in ruhe zu lassen, drückte der mich jetzt auch noch näher an sich, ohne sich von mir zu lösen. Jetzt reichte es. Ich wollte das hier nicht! Gutes benehmen und Schüchternheit hin oder her, er ging zu weit.

Mit all meiner Kraft stemmte ich mich ruckartig gegen ihn und stand auf. Mit einem zornigen Blick sah ich zu ihm herab. Das. Machst. Du. Nie. Wieder! Ich spucke ihm jedes Wort förmlich entgegen. Nur um mich dann so schnell wie möglich, mit hoch erhobenem Kopf, umzudrehem und im Wald zu verschwinden. Doch bevor er außer sichtweite war drehte ich mich noch einmal kurz zurück wo Chris, mit einer Mischung aus Trauer und Verwirrung im Blick, saß und sich nicht bewegte. Währe er gerade ein Wolf gewesen, dann hätte unser, ach so toller, Alpher jetzt seine Ohren angelegt, sich auf den Rücken gerollt und angefangen zu winseln. Ich lief noch ein paar schritte mit fester Mine weiter und erst dann lockerte sich mein Blick und du ersten Tränen begannen über mein Gesicht zu fließen. Blind links rannte ich, so schnell ich nunmal konnte, durch den Wald in der Hoffnung all meinem Schmerz zu entkommen.

Hey Alpha! Sie Gehört Mir! |GirlxGirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt