Kapitel 3- guten morgen große weite Welt

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Eine leise Melodie riss mich aus dem Bett und ich tastete, so gut es eben ohne die Augen zu öffnen ging, nach meinem Handy um den Wecker aus zu schalten. Langsam richtete ich mich auf und schlenderte in mein Badezimmer um mich erst einmal fertig zu machen. Heute war der 2. Schultag und zugegeben ich freute mich darauf. wir hatten heute Training. Verwandlungs Training. noch etwas träge fing ich an meine Zähne zu putzen und schlenderte zum Kleiderschrank um mir etwas zum anziehen herauszusuchen. Fertig damit lief ich ins neben Zimmer und zog Zack die Decke vom Kopf.

Na los komm schon. Es ist schule. Wir müssen raus. Seufzte ich währenddessen. Er gab jedoch nur einen murmelnden Laut von sich und drehte sein Gesicht ins Kissen. Okay ich sag mal so, du benimmst dich wie ein Welpe und um Welpen im Alter von 17 Jahren muss Chris sich kümmern. Lachte ich. Chris? Wo? Rief Zack erschrocken und sprang aus dem Bett. Geht doch. Und jetzt geh duschen du stinkst! Maulte ich ihn gespielt frustriert an. Ist ja gut, ist ja gut. Maulte er zurück. Er war wirklich wie ein kleiner Bruder für mich, obwohl er ein halbes Jahr älter war als ich. Wir lebten zusammen mit unserem Rudel in einem riesigen Haus nahe dem Wald. Und somit waren wir alleine schon vom Gefühl her eine perfekte große Familie. Mit ein paar schritten verließ ich schließlich Zacs Zimmer und machte mich auf nach unten in eine der beiden Küchen.

Dort saß bereits Chris und nagte an einem stück Rind. Fleisch zum Frühstück war nicht wirklich das was ich bevorzugte, aber er war nun mal ein Alpha und dadurch waren seine Wolfinstinkte noch einmal stärker ausgeprägt. Er lächelte mir zu, während ich mir einen einfachen Apfel schnappte und hinein biss. Verlegen strich ich mir wieder mal eine Strähne aus dem Gesicht und setzte mich mit ein wenig abstand zu ihm auf die Sitzbank. Guten morgen Ruby gut geschlafen? Fragte er mit seiner tiefen Stimme und lächelte mir ein weiteres mal zu. Nervös nickte ich und biss wieder in meinen Apfel. Er schien mich förmlich anzustarren. Was steht heute bei dir auf dem plan? Ich hab gleich Kampf Training. Training im Bereich der Selbstverteidigung, das heißt kämpfen, Spuren verstecken, und möglichst bedrohlich auf Andere wirken, kam erst in der 13. Klasse dazu wenn man sein Wolf-ich schon ohne Probleme beherrschen konnte. Nicht gerade wenige hatten Probleme sich zu kontrollieren wenn sie plötzlich eine neue Gestalt annahmen. Dies war bei mir zum glück nicht so gewesen ich hatte von Anfang an keine Probleme mit meinem Wolf gehabt. Ich hab gleich Verwandlungs Training. Murmelte ich verlegen.

Guten morgen große weite Welt. Murrte eine Stimme von der Tür her. Chris setzte einen undefinierbaren Gesichtsausdruck auf und widmete sich wieder seinem Stück Fleisch. Ich drehte mich interessiert um, um zu sehen wer dort stand. Morgen. Antwortete ich vorsichtig als Scarlett mich ansah. Sie begann daraufhin zu lächeln und setzte sich zu uns an den Tisch. jedoch statt neben mir zu sitzen, setzte sie sich mir gegenüber. Nervös schaute ich runter auf meinem Apfel als währen die Bissspuren darauf gerade das Interessanteste dieser Welt. Und mit einem lauten schlittern rannte dann auch schon Zac in die Küche. Bin ich zu spät? Oh guten morgen ihr zwei. Stammelte er verlegen. Seine Haare waren komplett zerzaust aber er hatte wenigstens sein T-Shirt richtig herum angezogen. Wir machen Fortschritte, was das selbstständige leben angeht!

Nein, genau pünktlich, aber komm mal her deine Haare sind ein komplettes Desaster! Schmunzelnd lief ich auf ihn zu und kämmte ihm ein paar mal mit den Fingern durch den Haufen der sich auf seinem Kopf türmte bis es dann einigermaßen gut aussah. Als ich mich umdrehte sahen Chris und Scarlett mich beide an. Schüchtern strich ich meine alt bekannte Strähne hinters Ohr und Zac lockerte den Moment indem er mich einfach nach draußen schob. Wir müssen los. Raunte er mir ins Ohr. Und ehe ich mich versah standen wieder auf der Wiese vor der schule und unser Lehrer zählte durch ob auch alle da waren.

Gut ihr kennt das ganze ja schon also muss ich denk ich mal nicht sagen was ihr jetzt zu tun habt richtig? Fragte er obwohl er darauf offensichtlich keine Antwort wollte. Rin wohliges, Gefühl ging durch meinen Körper. Ich atmete die süße Luft ein, schloss meine Augen und lies zu das ich auf alle viere gezogen wurde. Ein angenehmes prickeln verbreitete sich auf meiner Haut und das altbekannte Gefühl meines Wolfs verteilte sich in meinem Körper. Ich öffnete meine Augen und begann zu lächeln. Die ganze Wiese war voller Wölfe. Ein etwas größerer, grau-schwarzer, drückte mir die Schnauze ins rot-braune Fell. Das war Zac. Unser Lehrer sah zufrieden zu wie alle sich ohne Probleme verwandelten und miteinander rumtollten. Sehr gut das wird ja immer besser. heute kommt eine etwas neuere Aufgabe. Ihr seid jetzt in der 11. also los raus mit euch in den Wald ihr geht jetzt jagen ich will das jeder von euch mindesten einen Hasen mitbringt. Also machten sich nach und nach kleine gruppen auf den Weg zum nahe gelegenen Wald und jede verschwand in eine eigene Richtung. Ich ging mit Zac zu dem kleinen Flusslauf der nach etwa 600 Meter einfach gerade aus laufen im Wald lag. Es war ein super Jagtgebiet, da hier, logischerweise, immer irgend welche Tiere waren um etwas zu trinken.

Und tatsächlich war das Gemurmel verschiedener Tiere zu hören, als wir uns ganz unauffällig, so gut das eben als wolf in freier Wildbahn möglich war, am Fluss niederließen und etwas Wasser aus dem Flusslauf nahmen. Zac spitzte neben mir die Ohren, als der Busch neben ihm zu rascheln begann. Er spannte seinen ganzen Körper an und mit einen wilden Satz sprang er nach dem Verursacher der Bewegung. Scheinbar zufrieden kam er mit einem prachtvollem Raben in der schnauze zurück. Nicht schlecht. Nickte ich ihm zu und lauschte auf nahe liegende Geräusche. Und wieder war ein leises klopfen zu hören. vorsichtig sah ich mich um, damit ich das Geräusch besser orten konnte. Es war rechts von mir gewesen und dort stolzierte ein etwa 4 Jahre altes Reh den Bachlauf entlang. Das schaff ich nicht allein. Flüsterte ich Zac zu. Er nickte kaum merklich und schlenderte unauffällig hinter das Tier. Nun richtete ich mich ruckartig auf so das es erschrocken hoch fuhr, sich umdrehte und davon laufen wollte doch da stand Zac und knurrte ihm bedrohlich entgegen, diese Chance nutzte ich und sprang auf den Rücken des Rehs um mich in seinem Genick zu verbeißen. Es stieß kurz einen röhrenden Ton aus bis es dann leblos zu Boden glitt und reglos liegen blieb. Der Wahnsinn das Ding is richtig groß! Rief Zac freudig aus.

Ein lautes Knacken hinter mir ließ mich zusammen zucken. Ich schnellte ängstlich herum und suchte nervös nach der Ursache des Geräusches. Eine weiß-blonde Wölfin schreckte ertappt aus dem Unterholz hoch. Netter Fang. Lobte sie verlegen. Scarlett. Hatte sie uns etwa beobachtet? Sie legte einen kleinen Specht neben sich ab und kam uns ein Stück entgegen. Was machst du hier? Fragte ich verwirrt und sie schien kurz zu überlegen. Ich war nur zufällig hier, ist nen guter Beute Punkt. das machte natürlich Sinn. Wir sollten aber gleich zurück ihr beide scheint ja bereits was schönes gefunden zu haben. Lächelte sie. Also packte ich das Reh im Genick und zerrte es die nächsten Meter hinter mir her.

Schöner fang! Lobte mein Lehrer und ging weiter um sie das Ergebnis der anderen anzusehen. Es schienen tatsächlich alle etwas gefangen zu haben. Wir hatten uns mittlerweile zurück Verwandelt. Zac tapste die ganze Zeit von einem Fuß auf den anderen und Scarletts blonde Haare fielen ihr Wild über die schultern. Ich bin in solchen Momenten, wie mit der ganzen Klasse verteilt irgendwo zu stehen, ziemlich froh das wir unsere Klamotten nach Verwandlungen immer noch an hatten. Nicht so wie in all diesen schlechten Werwolf Geschichten die kaum etwas mit unserem eigentlichen leben zu tun hatten. Wir waren den Menschen im Grunde sogar ziemlich ähnlich wir hatten nur eben noch ein paar Extrapunkte.

Unserer Lehrer stellte sich nach vorne vor die Gruppe und meinte irgend etwas von wegen wir könnten jetzt nach hause gehen und wir sind alle super toll oder sowas. Auf jeden fall wollte Zac mich schon mit sich ziehen, aber Scarlett hielt mich noch kurz fest. Wollen wir zusammen nach Hause laufen und machen dann noch was zusammen? Fragte sie mit diesem wunderschönen lächeln auf den Lippen. Natürlich, klar, super gerne. Stotterte ich heraus und versuchte einfach zurück zu lächeln.

Hey Alpha! Sie Gehört Mir! |GirlxGirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt