Kapitel 3

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Tyrion

Wochen zogen wie ein Sturm über das Land. Die Reparaturarbeiten der Stadt waren aber noch lange nicht erledigt. Daenerys Tat, riss ein großes Loch in das königliche Budget. So blieb es nicht aus, das Tyrion Lennister selbst, sein Hab und Gut des Hauses Lennisters einsetzte, um genau dieses wieder zu schließen. Für ihn half es ein bisschen das Schuldgefühl zu stillen, das ihn wie ein Dämon in der Nacht verfolgte. Es gab ihn ein gutes Gefühl, in den Gassen von Königsmund zu sehen, wie sich die Häuser neu formten und langsam die Normalität zurückkehrt. Die sechs Königslande sandten Helfer aus allen Schichten aus, die halfen die Stadt wieder in ihrem Ursprungszustand zurückzuversetzen.

Der rote Bergfried lag noch in Schutt und würde es auch für die nächste Zeit bleiben. Es wurde im Rat entschieden, dass die Bevölkerung, die den schrecklichen Angriff überlebt hatte, den Vorrang hatte. Im Königshaus gab es noch genug Räumlichkeiten, die vom Feuer verschont wurden. Der Thronsaal wurde abgeriegelt und nachdem die ersten Informationen über den Zustand des eisernen Throns in die Bevölkerung zickten, gab es Massen an Fragen. Es war nicht nur dies, auch die Ernennung des neuen Königs, wurde nicht von allen gutgeheißen. Mehrere Häuser lehnten sich auf und forderten eine neue Wahl, da diese nicht anwesend waren. Die Eiseninseln forderten ihren Anspruch ein eigenes unabhängiges Land, wie der Norden zu werden. Asha Graufreud war eine Frau, die Tyrion mächtig auf die Nerven ging. Fast wöchentlich platzte sie in Ratssitzungen. Man munkelte, dass auch Dorne, versuchen wollte Anspruch zu erheben.

Für die rechte Hand des Königs der sechs Königslande gab es allerhand zu tun. Tyrion befand sich in einem intakten Raum im Königshause. Er war nicht annähernd so groß wie der alte Thronsaal, aber er wurde als solcher genutzt. Der neue vorläufige Thron war ein einfacher Stuhl aus Eichenholz, auf den das neue Wappen des Raben eingraviert war. Ein Rabe mit drei Augen, der Bran, den Gebrochenen, nachempfunden war. Vor Tyrion stand ein im gleichen Holz geschnitzter Tisch, mit mehreren Papieren, Kerzen, seinen Lennisterring und ein Krug mit Wasser auf ihm. Es gab so viel Arbeit, dass sein Privatleben auf der Strecke blieb. Das Reich war nun sein Leben.

Seit mehreren Stunden war er mit der Arbeit beschäftigt, den Wünschen und Gedanken der Bevölkerung sein Ohr zu schenken. Eine Absurdität nach der Anderen nahm seine Zeit in Anspruch. Die Warteschlange schien kein Ende zu nehmen. Wünsche wurden immer verrückter und die Menschen ungeduldiger.

"Genug für Heute. Die Hand hat genug!" Tyrion seufzte und rieb sich den Nasenrücken. Soldaten drängten die Ansammlung von wartenden Menschen nach draußen und verschlossen hinter ihnen die Tür. Man hörte die Menschen, wie sie sich vor der Türe beschwerten über den Rauswurf, bis einige Minuten später die Stille einkehrte.

Zur Tyrions rechte Seite öffnete sich eine Tür. Ein Ritter trat ein.

"Lord Tyrion."

Lennister setzte sich aufrecht auf seinem Stuhl hin. "Ser Podrik, was habt Ihr für mich."

Podrik übergab Tyrion einen Brief. Es war altes brüchige Papier, zusammengerollt und mit Wachs versiegelt. Er war verschlossen, mit dem Wappen der Graufreuds. Er ahnte, was ihn in den Zeilen erwarten würde.

"Warum versteht diese Frau nicht, dass sie keinen Anspruch hat? Wenn das so weiter geht, bringt mich ihr Dickkopf noch ins Grab." Tyrion brach das Siegel aus blauem Wachs mit dem Kraken Zeichen. Er las sich den Brief aufmerksam durch und entdeckte die, zwischen den Zeilen verborgene, Nachricht. Asha Greufreud drohte dem Königreich. Sie wusste, um die Stärke der königlichen Garde Bescheid und das auch Dorne sich mit ihnen verbünden würde.

Tyrion rollte das Stück Papier wieder zusammen und schloss die Augen.

"Ist es so schlimm?", fragte Ser Podrik vorsichtig. Tyrion bliebt still, warf den jungen Mann aber einen Blick, der seine Frage beantworten sollte. Königsmund war im Moment nicht in der Verfassung sich gegen einen neuen Angriff zu stellen. Die Stadt würde das nicht überstehen. Die Eiseninsel und Dorne zusammen hätten leichtes Spiel. Soweit durfte es nicht kommen, das wusste Tyrion. Außerdem wollte er es nicht zulassen, dass nach alledem, was sie durchgemacht hatten, wieder etwas dem Frieden im Wege stand. Er rutschte von hölzernem Thron uns stolzierte an den Wachen der Königsgarde vorbei.

"Beruft den Rat ein!", echote seine Stimme im Raum. "Es ist wichtig!"

Der letzte Lennister ging den langen breiten Flur hinunter. An der letzten Tür stand eine Wache vor König Brans Gemach. "Sagt den König, die Hand möchte ihn sprechen."

Der Mann, der im Vergleich zum Berg noch um noch einen Kopf größer war, sah zu Tyrion herab. Sein Gesicht war hinter einem Helm versteckt. "Der König möchte nicht gestört werden." Die tiefe Stimme passte zu seinem Erscheinungsbild und ließ ihn noch bedrohlicher wirken.

Tyrion schüttelte den Kopf. "Sagt ihm, dass ich ihn dringend sprechen muss." Seine Stimme wurde fordernder.

Die Wache schob das goldene Visier hoch. Dunkle, fast schwarze Augen blickten auf Tyrion herab. "König Bran, gab den Befehl, nicht gestört zu werden, Hand."

Tyrions Augen wurden schmal. So einfach wollte er sich nicht abspeisen lassen. Es war wichtig und der König musste davon erfahren. Egal was er gerade tat, das hier, musste er erfahren. Er trat einen Schritt nach rechts und tastet nach dem Türknauf.

Mit einem Schritt stand der Riese vor ihm und versperrte Tyrion den Weg. "Ihr mögt die Hand sein, Lennister, aber dennoch müsst Ihr euch den Befehl des Königs beugen. Ich werde den König Euer Anliegen mitteilen, sobald er mich hineinbittet. Nun verschwindet."

Der von vielen noch immer genannte Gnom ballte die Hand zur Faust. Es war ihm nicht begreifbar, warum er, als Hand, nicht zum König durfte. "Na gut", meinte Tyrion mit zusammengebissenen Zähnen. "Wenn der nächste Krieg vor der Tür steht und sich die Bevölkerung vor Panik an mich wendet, werde ich Sie euch auf den Hals hetzte, Wache. Ihr dürft Ihnen dann gerne erklären, warum wir nicht eher etwas gegen den Angriff unternommen haben."

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