4. Kronprinz; oder doch nicht?

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"Sag mal, was macht denn so ein stattlicher Prinz, wie du, so weit vom Schloss entfernt?", wurde ich endlich die Frage los, die ich schon lange im Kopf hatte. „Nun.. Weißt du was? Ich sag's einfach; ich bin auf der Flucht.", richtete er aus.

Ich machte ein verwirrtes Gesicht, während er zu erzählen begann:„Du hast es schon richtig gehört. Ich flüchte vordem Thron.", äußerte er sich und stand auf, „Ich möchte kein König werden! Mein Bruder würde diesen Job besser machen als ich. Es ist einfach zu viel Druck, zu viel Verantwortung. Ich wäre in einem goldenen Käfig gefangen. ich will aber frei sein! Weit weg von dem Regeln.", er setzte sich wieder und legte den Kopf in die Hände. Ich streichelte seinen Rücken, um ihn zu trösten und machte dabei ein besorgtes Gesicht. „Ich verstecke mich schon seit einigen Tagen im Wald. Das hier ist die Hütte, wo ich immer übernachte und jagen tue ich mit meinem Schwert, was ich schnell griff aus ich aus dem Schloss bückste.", sagte er und zeigte auf das Schwert, dass an die Bettkante gelehnt war, „Aber ich wäre viel besser dran, könnte ich schießen. Ich kann halt aber besser mit dem Schwert. Pfeil und Bogen hab ich auch nicht womit ich üben könnte. Ach!.. Wäre ich doch bloß kein Prinz!", sagte er verzweifelt.

Ich war verblüfft von seiner Geschichte und war sprachlos. Er schaute in meine fassungslosen Augen, kicherte süß und sagte mir mit einem anmutigem Lächeln: „Du bist echt süß, wenn du so verwirrt guckst, weißt du?" Ich machte zu erst große Augen, denn ich verstand seine Reaktion nicht, doch danach wurde ich erneut rot. Ich deckte schnell eines meiner Wangen mit einer Hand und lächelte einfach nur. Dann sagte ich kurz:„Aber, was ist mit deinem Bruder und deinen Eltern? Sie machen sich bestimmt Sorgen um dich." „Darauf würde ich kein Gift nehmen.", war die trockene Antwort. „Mein Vater schickt Dean nur nach mir, damit er mich zurück ins Schloss bringt. Was meine Mutter betrifft, nun ja..sie ist vor einigen Jahren verstorben. Es kam sehr unerwartet und traf uns wie ein Schlag. Dean hat es am schlimmsten erwischt. Er war noch klein und liebte Mutter von uns am meisten.Sie war unser Schutzengel. Er war elf damals. Ich vierzehn. Es ist viel Zeit seitdem vergangen, dennoch reden wir nicht gerne darüber.", man hörte wie seine Stimme immer leiser wurde und sein Blick war nun auf den Fußboden gerichtet. Mit einem mitfühlendem Lächeln übermittelte ich ihm meinen Beileid und befragte ihn über die Verfolgung. „Mein Bruder gehorcht meinem Vater nur, damit er mir den Rücken freihält. Wir haben nähmlich einen Plan geschmiedet, denn wenn ich lang genug von zu Hause fern bleibe, dann könnten wir vielleicht erreichen,dass unser Vater ihm zum Thronfolger ernennt.", erzählte Kai. Ob der Plan wohl aufgeht?, flüsterten mir meine Gedanken zu.

Die BogenschützinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt