Es wareinmal ein alter Graf, dieser Graf hatte drei Kinder, meine zwei älteren Brüder und ich; Klara. Ich bin in der Welt der Schwertkämpfe und Turnieren aufgewachsen, erzogen von meinem Vater, da Mutter nach meiner Geburt aufgrund von Komplikationen verstarb. Pascal und Fares passten aber auf mich auf wie auf ein rohes Ei.
Eine Waffe beherrschen, zu kämpfen war immer was ich wollte und dieser Wunsch wurde mir auch an meinem sechzehnten Geburtstag erfüllt, denn ich bekam meinen ersten Bogen. Skeptisch, wie meine älteren Brüder immer zum Thema Mädchen und Waffen waren, begann mich Pascal, der älteste von uns dreien, das Bogenschießen zu lehren. "Sei nicht albern Pascal, sie wird eher aufhören, als dass sie auch nur ein Pfeil die Zielscheibe trifft.",entmutigte mich Fares. "Lass ihn; versuche es einfach.", sagte Pascal und erklärte mir genau was ich tuen und worauf ich Achten musste. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf das Zeil, legte den Pfeil in die Sehne, spannte den Bogen ließ den Pfeil los und traf genau ins Schwarze. Meine Brüder waren perplex, was mich richtig stolz machte. Ich bekam langsam ein Gefühl dafür. Ich übte jeden Tag fleißig, am Anfang noch mit meinen Brüdern, doch wie die Monate vergingen, so übertraf ich sie. In meiner Freizeit, wenn ich mal nicht das Bogenschießen übte,verschönerte ich meine Pfeile mit bunten Federn, jeden anders, damit man sofort erkenne, wem der Pfeil gehört. Insgeheim bereitete mich für die große alljährliche Jagd vor. Bitte lass mich hin, dachte ich immer.
Der Tag war endlich da. Heute frage ich ihn, dachte ich den ganzen Tag. Du hast fast einen Jahr lang geübt Klara, er muss zustimmen. Ich nahm alles Mut zusammen und fragte letztendlich Vater, die langersehnte Frage. „Noch nicht. Du bist noch zu jung dafür. Ich will nicht, dass meiner einzigen und jüngsten Tochter was passiert. Und außerdem, ist Jagen doch nichts für jungeDamen wie dich.", war seine Antwort. „Aber Vater..", protestierte ich, doch der Graf ließ mich nicht ausreden. Er schickte mich auf mein Zimmer, woher ich enttäuscht zusehen musste, wie meine Brüder zu der Jagd gehen durften und ich nicht; jedoch hatte ich nicht vor in jener Nacht auf der Brug zu bleiben. "Ich veranstalte einfach meine eigene Jagd", murmelte ich vor mich hin. Ich bepackte meinen Köcher mit den selbstgemachten Pfeilen, schmiss es mit dem Bogen auf meinen Rücken und in der schützenden Dunkelheit der Nacht, schlich ich mich unbemerkt aus der Burg und lief ins Wald. Es war eine helle Vollmondnacht und die Sterne glitzerten am Himmel wie kleine Glühwürmchen. Ich rannte in den Schatten der Bäume und schoss da mal ein Eichhörnchen, hier mal einen Hasen. Plötzlich bemerkte ich einen Schatten, der mir folgte, welcher aber nicht meiner war. Ich drehte mich um, legte einenPfeil in die Sehne und spannte den Bogen. Ich zielte auf eine Gestalt hinter einem Baum.
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Die Bogenschützin
Fantasía"Was mach ich denn hier? Warum bin ich den eigentlich mit ihm mitgegeangen? Und vor allem, warum vertraue ich diesem Fremden auf einmal? Also...naja..irgendwie finde ich ihn doch ganz nett, dachte ich und lächelte leicht vor mich hin." Plötzlich wur...