3. Kai

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..Bla bla. Lassen wir's mal. Du aber bist bestimmt die Tochter des Grafen von Apollo, Klara." Er wusste es. Er wusste wer ich bin. Ich war verblüfft. „Du bist also der Kronprinz! Eure Majestät, bitte entschuldigt mich, dass ich Euch nicht erkannt habe.", sagte ich und machte einen Knicks. „Was?! Nein, nein, nein. Hör auf damit. Bitte nenn mich einfach Kai.", sprach der Kronprinz, nahm meine Hand und ich stand auf. Als ich meinen Kopf erhob, sah ich genau in seine funkelnden Augen. "Wo..woher kennst du meinen Namen?", fragte ich verzaubert von seinem lieblichen Antlitz. "Dass ein Mädchen so gut schießen kann wie du, spricht sich in unserem Königreich schnell herum, Mylady.", antwortete Kai mit einem Grinsen und küsste sanft meine Hand. Ich spürte wie die Röte mir ins Gesicht schoss.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er meine Hand nicht losgelassen hat, vielleicht, weil es sich einfach so natürlich angefühlt hatte. Er ist so lieb und nett und..Nein Klara, nein, hör auf damit! Du hast eh keine Chance auf eine Zukunft mit dem Kronprinzen, dachte ich streng, Ihm ist schon bestimmt eine bildhübsche, als eine Königin würdige Prinzessin versprochen worden; was kannst du, Tochter des Grafen von Apollo, dagegen schon bieten? Aber...wenn ich es mir recht überlege, jetzt,da wir trotzdem hier „gefangen" sind, kann ich ja die Zeit ausnutzen und mich mit ihm vielleicht sogar befreunden. Nachdem ich mich selber wachgerüttelt habe, ließ er meine Hand los und ging wieder zum kleinen Fenster, um die Lage zu checken.

Ich setzte mich auf das kleine, harte Bett, in der hinteren Ecke der Stube. Kai drehte, wie ich mich hingesetzt habe, dem Fenster den Rücken zu, nickte als Zeichen, dass die Luft rein sei und setzte sich neben mich. Stille...todesstille herrschte auf einmal zwischen und. Keiner von uns wusste anscheinend, was wir hätten tuen sollen. Letztendlich unterbrach er die Stille:„So,was macht den eine so schöne und zarte junge Dame, nachts allein im Wald,bewaffnet mit Pfeil und Bogen?" Er deutete auf dem mit Pfeilen befüllten Köcher und dem Bogen, die auf meinen Rücken waren. „Schöne Pfeile, übrigens." Ich machte große Augen, als er über meine Pfeile redete, niemand hatte bis dahin was von meinen Pfeilen gesagt. „Danke, habe sie selbst gemacht.", sagte ich kurz angebunden. „Wow, ehrlich? Du bist sehr begabt! Die Pfeile sehen sehr außergewöhnlich und wunderschön aus; dass ist aber keine Antwort auf meine Frage, Bogenschützin.", sprach er wieder mit einem Grinsen. Bogenschützin also; das gefällt mir, dachte ich lächelnd. Ich entschied mich, ihm den Grund meiner Flucht zu erzählen und ich bemerkte, wie interesiert er mir zuhörte. Diese Sache, machte ihn nur noch charmanter. „Und hast du was erwischt, denn, wenn ich mich recht erinnere, bist du im Drohen ganz gut mit dem Ding.", sagte lachend der Prinz. Ich lachte auch. Wir unterhielten und gemütlich und kamen uns mit jeder Stunde die verging immer näher. Und wie so die hälfte er Nacht verging merkte ich langsam, wie sehr ich ihm verfallen war.

Die BogenschützinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt