9. Verletzt

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Tendou verkrampfte sich. Es war Pause und Misaki war nirgends. Sie war auch die vorherigen Schulstunden nicht da gewesen. Er sah auf sein Handy:
Sie haben 0 Nachrichten!,
stand auf dem Display.

Plötzlich machte sein Handy PLING. Das Zeichen dafür das eine neue Nachricht angekommen war.
Hastig öffnete Satori WhatsApp.
Aber zu seiner Enttäuschung war es nur Wakatoshi der geschrieben hatte, das heute kein Training stattfand.

Knurrend steckte er sein Handy wieder in seine Hosentasche.
Dass ist nicht Misaki's Art! Sie kommt nie zu spät! Sie ist immer pünktlich!, dachte der Rothaarige und erhob sich.

Er ging zu Taira, Kamikio und Kiroki, die fröhlich an einem Pult sassen und plauderten.
Er schlug mit der Faust auf den Tisch um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Gewiss hätte es andere - sanftere - Möglichkeiten gegeben um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, doch Tendou war das momentan herzlichst egal.

„Hört mal zu ihr Weiber! Es ist mir egal was ihr von mir haltet oder erzählt! Aber ich habe nichts von Misaki gehört und sie ist auch nicht zur Schule gekommen, also frage ich euch: habt ihr etwas von ihr gehört?!" fragte Tendou. Er war voller Sorge und Rage.
In sorge wegen Misaki und in rage dass ihre Freundinnen einfach keinen Gedanken an sie verschwendeten und einfach heiter den Tag genossen.
„Nein. Wir haben nix von ihr gehört, sie hat uns auch nicht geschrieben" sagte Taira.

„Du, Tendou hör mal. Misaki hat mit uns geredet und gesagt, dass du ein guter Mensch seist und uns nicht mit den Bällen, die du geworfen hadt, nicht weh tun wolltest" sagte Kamikio.

„Ja. Und wir wollten uns entschuldigen!" meinten die Drei gleichzeitig.
Murrend nickte Tendou.

Dann hörte er es:
Klack—klack—klack—klack.
So wie es nur von Krücken kommen konnte. Er und die anderen Schüler sahen Richtung Klassenzimmer-Eingang, wovon das Geräusch kam.

Tendou stockte der Atem. Es war Misaki, die sich langsam mit Krücken voran kämpfte. Eines ihrer Augen war blau und geschwollen, ihr rechter Fuss war in einen Verband eingepackt, sie hatte überall Pflaster und Kratzer.

Sofort rannte er zu ihr um zu helfen.
„Misaki! Was ist passiert?" wollte er sofort wissen. Seine Stimme zitterte und sein Herz zog sich bei diesem Anblick zusammen.

„Ach, du kennst mich doch! Ich Tollpatsch bin die Treppe heruntergefallen!" winkte sie ab und lächelte. Es war kein echtes Lächeln, es war erzwungen. Und Misaki war vieles, aber kein Tollpatsch.

„Ich glaube dir nicht!" gab der Rothaarige zu verstehen.
Misaki's Blick wurde traurig:
„Vertraust du mir nicht?"

Verdammt! Natürlich vertraue ich dir! Aber ich weiss das du lügst!, dachte Satori. Er wusste nicht was sagen.
„Doch!" kam schlussendlich aus seinem Mund.

„Eben!" lächelte sie und setzt sich an ihren Platz.
Tendou beugte sich zu ihr herunter, so dass sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war.
„Nur dass du's weisst: du kannst mir alles sagen! Also komm zu mir wenn etwas ist! Wir werden eine Lösung finden!" flüsterte er.

Dann richtete er sich wieder zur vollen Grösse auf. Alle Schüler starrten die beiden an.
„WAS?!" knurrte Tendou und setzte sich wieder an seinen Platz.

Satori Lovestory Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt