Tendou öffnete Misaki's Zimmertür damit sie hineinhumpeln konnte. Sie setzte sich auf's Bett:
„Vielen dank, Satori!"Der Angesprochene lächelte und musterte das Zimmer seiner Freundin. Die Wände waren schwarz-weiss gestrichen, neben der Tür stand ein grosser Schreibtisch, vis-a-vis davon das Fenster, ihr Bett war mit violettem Bettbezug bezogen und eine Wand war komplett zum Regal umfunktioniert worden.
Auf dem Schreibtisch stapelten sich Papiere und Farbstifte. Ganz oben lag ein Blatt. Satori nahm es in die Hand und betrachtete es:
„Na, diesen Kerl kenn ich doch!" lachte er.
Misaki wurde rot:
„Nein! Nein! Das ist nichts! Das ist nur eine meiner hässlichen Zeichnungen!"Tendou knite sich vor sie.
„Was hast du da gesagt?! Das ist nicht hässlich! Das ist wunderschön! So gut kann niemand zeichnen!" sagte er und hielt ihr die Zeichnung vor die Nase.
„Sag so etwas nie wieder, bitte" sagte Tendou sanft.Misaki lächelte.
„Hey, könntest du mir kurz helfen zu meinen Krücken zu kommen?" fragte Misaki und wies auf die Krücken die am anderen Ende des Zimmers lagen.Tendou nahm sie in Brautmanier in die Arme und trug sie zu ihren Krücken.
„Du weisst schon, dass du die Krücken auch einfach zu mir tragen könntest?" lachte sie.„Ich weiss, aber so macht es mehr Spass!" Misaki lachte und gab Tendou einen Kuss auf die Wange und ging aus dem Zimmer.
Grinsend setzte sich das Guess-Monster auf's Bett. Plötzlich entdeckte er etwas glitzerndes unter dem Kissen.
Er zog es hervor.
„Ein Tagebuch? Das hätte ich nicht erwartet!" murmelte der Rothaarige.Er machte das Buch auf und las darin:
18, 9, 2018: Liebes Tagebuch. Ich hasse mein Leben! Ich will nicht mehr, ich bin verdammt müde, kann aber nicht schlafen. Immerzu höre ich ihre Stimmen, wie sie mich auszählen. Jetzt hat sich Taren etwas neues einfallen lassen. Manchmal denke ich, es wäre gut hier einen Schlussstrich zu ziehen. Mein Leben zu beenden...Tendou blätterte ein paar Seiten weiter.
18,12,2018: Liebes Tagebuch.
Ich freue mich wirklich sehr! Schon bald werden ich und meine Familie umziehen. Ich werde eine neue Schule besuchen: die Shiratorizawa! Eine Eliteschule! Hoffentlich finde ich neue Freunde. Endlich kann ich hier weg! Ich werde niemanden hier vermissen! Ich hasse alles hier!Tendou blätterte nochmals weiter.
2.2.2019: Liebes Tagebuch. Heute war irgendwie ein toller Tag! Ich habe einen Jungen getroffen, er heisst Satori Tendou. Alle sagen, er sei geistig gestört, aber ich finde er ist der netteste Mensch den ich kenne. Er hat feuerrote Haare die er zu einer Stachelfrisur gegelt hat. Er ist riesig, doch mit dieser Frisur ist er noch viel grösser. Er singt immer ein Lied. Ich finde es...
OBER-MEGA-COOL! Aber leider bin ich die Einzige die das denkt. Er ist auch ziemlich süss. Ich habe angefangen ihn abzuzeichnen. Ich weiss ich töne wie ein Stalker, aber ich MUSS ES EINFACH MACHEN! Ich mag ihn wirklich sehr...Lächelnd legte Satori das Buch weg.
So, so, sie findet mich also süss!Misaki kam, in der einen Hand die Krücken und in der anderen ein Tablett mit Getränken, ins Zimmer gehumpelt.
Schnell half Tendou ihr.
„Baka! Du solltest deinen Fuss doch nicht belasten! Du hättest mich rufen sollen!" sagte der Rothaarige empört.„Ich schaff das schon! Ich bin alt genug!" meinte Misaki.
...
Tendou sass in seinem Zimmer und starrte aus dem Fenster. Erst nach langem diskutieren war es Misaki gelungen ihn zu überzeugen dass es ihr gut ging.
Draussen regnete es wie aus Kübeln.
Tendou dachte über Misaki nach.
Ja, er liebte sie, von ganzem Herzen.
Ich will für immer bei ihr sein! Sie beschützen!, dachte er.
Dann fiel ihm wieder der Satz ein, den Misaki in ihrem Tagebuch geschrieben hatte:
Ich mag ihn wirklich sehr...Sofort sprang Tendou auf und rannte nach Draussen.
„Satori?" seine Mutter sah ihren Sohn verwirrt an, als er wie von der Tarantel gestochen die Treppe herunter rannte.
„Keine Zeit! Ich muss meine Liebe gestehen!" sagte Tendou knapp bevor die Haustür aufriss und in den Regen rannte, in seinen Socken.Er stand vor Misaki's Haus:
„MIIIIIISAAAAAKIIIIU!!"Verdutz sah diese aus dem Fenster:
„Satori? Was machst du da draussen?"„Hör mir zu! Du bist mir sehr wichtig! Und jedes Mal wen ich bei dir bin, fühle ich mich frei!" schrie er.
„Warte! Ich komm runter!" sagte Misaki schnell.
Als sie draussen vor ihm stand, sprach der Rothaarige weiter:
„Du bist wunderschön und auch klug! Ich... ich... ich habe Flugzeuge im Bauch!"„Flugzeuge?"
„Ja! Flugzeuge! Riesige Flugzeuge starrten in meinem Bauch wenn ich bei dir bin!" sagte Satori.
Misaki's Augen weiteten sich:
„Ich liebe dich auch!"Satori nahm Misaki's Gesichert in seine Hände. Dann legte er seine Lippen auf ihre. Der Kuss war lang und innig.
„Ich glaube, du solltest rein gehen. Sonst wirst du noch krank" lachte Misaki als soe sich wegen Luftmangel lösen mussten und wies auf Tendou's durchnässte Socken.
„Niemals!" meinte dieser und küsste Misaki erneut.