Kapitel 4 - Er geht mir nicht aus dem Kopf...

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Ich wurde von meinem Wecker um punkt 5 Uhr morgens geweckt. Ich seufzte. Ich war es nicht gewohnt, so früh wach sein zu müssen. Langsam stieg ich aus dem Bett, streckte mich und schlurfte Richtung Badezimmer. Man hätte mich leicht mit einem Schauspieler in ,,The walking dead" verwechseln können, deshalb stieg ich erstmal unter die Dusche.

Meine Kleiderwahl war mir in der Stadt oft schwer gefallen, lieber die blaue, oder doch die grüne Bluse, hieß es immer. Doch hier fiel mir die Entscheidung ziemlich leicht. Einfach ein lilanes Langarmshirt, eine schwarze Latzhose und Gummistiefel. Und tadaa! Das perfekte ,,Das ist mein erster Tag hier was soll ich nur tun oh gott was mache ich hier eigentlich" Outfit! Als ich die Tür öffnete, blickten mir zwei große braune Augen direkt ins Gesicht. Mit einem ,,Wah" schwankte ich und stolperte über die Türschwelle, sodass ich mit meinem Hintern auf das Holzparkett fiel. Plötzlich sprang der Besuch auf mich und fing an mein Gesicht abzuschlecken. Er gab ein ,,Wuff" von sich. ,,Hey! Na komm zurück!", rief jetzt eine sichtliche amüsierte Frau und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Der Hund sprach von mir runter und lief schwanzwedelnd zu der Frau. Ich stand verdutzt auf. Vor mir stand eine Frau Ende 50, mit Haselnussbraunen puscheligen Haaren. Sie sah mich mit ihrem rundliche Gesicht an und sagte fröhlich: ,,Hallo! Ich bin Marnie! Du musst die neue Farmerin sein!" Bevor ich etwas antworten konnte, plapperte Marnie direkt weiter. ,,Ich hab' diesen Hund im Vorbeigehen auf deiner Farm gesehen, ihr scheint es hier zu gefallen" Marnie wendete sich dem Hund zu und fing an sie zu kraulen. ,,Ja hier gefällt es dir, nicht wahr du Schnuckelchen?" Ich musste grinsen. Ich liebe Hunde, konnte in der Stadt nur nie einen halten. ,,Würd's die was ausmachen sie zu behalten?", ohne eine Antwort abzuwarten, setzte sie hinterher, ,,Wie soll sie denn heißen?"
Etwas überfordert von der neuen Situation als Hundehalterin, antwortete ich flott: ,,Jule! Ich werde sie Jule nennen" ,,Was für ein fantastischer Name! Ich muss dann auch los, ne. Tschüsschen!", mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand im Gestrüpp. ,,...Tschau", antwortete ich etwas unsicher und sah Jule in die Augen. Wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein, aber sie sah glücklich aus.

,,Opa muss doch hier irgendwo... Ah! Da ist ja was!", laberte ich vor mich hin, als ich in meinen Schränken nach einer brauchbaren Hundedecke suchte, während Jule mich freudig sabbernd abschleckte. Ich kramte ein altes Hundebett hervor und sah Jule an. ,,Und? Ist das gut?" Jule antwortete mit einem zustimmenden Wuff.

,,Mal sehen, ob Opa mir Gartenwerkzeug hier gelassen hat..."
Mit einem rostigen Schlüssel schloss ich einen kleinen Schuppen auf, in dem nichts als... Reifefässer waren? Ich breute direkt, hineingesehen zu haben, denn der Geruch von altem Käse, der seit mindestens 15 Jahren dort lag, machte sich in meiner Nase breit. ,,Pfui deibel!" Jule rümpfte ebenfalls die Nase, falls Hunde das überhaupt können, und lief schnell davon. ,,Nicht ein einziges Gartenwerkzeug? Ach Opa! Was soll ich denn jetzt machen?"

Nachdem ich eine Weile überlegt hatte, kam ich zu dem Entschluss, Robin zu besuchen und sie zu fragen, ob sie etwas für mich hat, was ich mir leihen könnte.

,,Nord-östlich hat sie gesagt..." Verloren stand ich auf dem Stadtplatz. ,,Ähm Entschuldigung? Wissen sie wo Robin wohnt?", fragte ich einen jungen Mann, etwa in meinem Alter. Er trug schwarze kurze Haare, mit einem leichten Lilastich, ein grünes Poloshirt und darüber eine zerfetzte Joja Cola Jacke. Der Typ sah mich genervt an und ging dann weiter, ohne ein Wort zu verlieren. Na super. Fängt ja toll an hier. Dann riss mich eine freundliche Frauenstimme aus meinen Gedanken: ,,Du musst neu sein! Shane hat's nicht so mit Menschen, aber ich kann dir zeigen wo du Robins Schreinerladen findest!" Ich drehte mich um und sah in ein freundlich guckendes Gesicht umrahmt von Kinnlangen blauen Haaren. Die Frau vor mir trug ein rotes Kleid und war in etwa in meinem Alter. ,,Ich bin übrigens Emily!" ,,Hallo! Ich heiße Lena" ,,Zum Schreinerladen geht es hier entlang!"

,,Glaubst du an Magie Lena?"
,,Wie meinst du das?"
,,Na ja, hast du jemals einen Geist in der Nähe gespürt oder so?"
,,Ähm, Nein?"
,,Haha! Du musst mich mal besuchen kommen, dann zeige ich dir was tolles! Da sind wir schon! Hier ist Robins Schreinerladen!"
,,Danke Emily! Wir sehen uns sicher noch!"
,,Tschau!"

Als ich dir hölzerne Tür des Ladens öffnete, lief ich fast in jemanden rein. Es war wieder der junge Mann aus dem Bus.

Stardew Valley - Auf einmal alles andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt