Teil 12 - Das Kellerzimmer

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Ich öffnete meine Augen. Die Vögel zwitscherten draußen bereits und ich hievte meinen Körper aus dem Bett heraus und kroch schon fast ins Badezimmer. An das Landleben hatte ich mich echt noch nicht gewöhnt... Ich duschte, zog mich um und ging aus dem Haus, Jule quetschte sich schon fast sehnsüchtig an mir vorbei, sie wollte wohl echt raus, nur um dann festzusetllen, dass es wie aus Eimern goss. Jule sah mich an, als könnte ich etwas dafür, erledigte ihr Geschäft und trottete langsam, und vor allem nass, wieder in die kleine Hütte. Ich seufzte. ich hatte mir vorgenommen, bei den anderen einen guten Eindruck zu hinterlassen, und das bedeutete auch, dass ich mich nicht wie eine Stadttussi anstellen konnte, wegen ein bisschen Regen. Naja, wenigstens brauchte ich die Felder diesmal nicht zu gießen. Ich griff mir noch schnell die Tasche, die ich gestern in der Mine dabei hatte, legte die gefrorene Geode aus dem Kühlschrank hinein und ging in die Stadt.

Der Marktplatz war wie leer gefegt, nur Shane lief wie immer mit mürrischem Gesichtsausdruck zum Jojamarkt. Ich ging am Pub vorbei Richtung Bibliothek, zumindest dachte ich, dass es eine war, denn sie sah eben wie eine aus. Als ich näher kam, entdeckte ich noch eine zweite Hütte. Vor ihr stand ein großer Ofen und ein Haufen Kohle in einem Sack. Es war aber kein gewöhnliches Haus, eher ein Laden, also trat ich näher und öffnete die Tür. Im Inneren war noch ein Ofen, vor dem ein Amboss stand. Außerdem sah ich noch einen Tresen, hinter dem ein Mann stand. "Oh ähm Hi! Ist das hier eine Schmiede oder so?" Der Mann musterte mich. "Kommt drauf an wer fragt" "Oh ja tut mir Leid! Ich bin Lena, ich wohne seit ungefähr einer Woche hier" Der Mann lächelte. "Ach ja, Emily hat mir von dir erzählt! Ich bin Clint, der örtliche Schmied, um deine Frage zu beantworten." "Dann kannst du mir sicher helfen!" Ich zog die gefrorene Geode aus meiner Tasche und legte sie vorsichtig auf den Tresen. Clint musterte sie und sagte: "Willst du, dass ich si9e dir aufbreche?" Ich nickte langsam. Er nahm etwas unter dem Tresen hervor und schlug damit auf die Geode. Ich zuckte zusammen.  Er gab mir etwas weiß glänzendes. ICh sah es mir genauer an und wollte weinen vor Glück! Nicht nur,  dass ich eine verdammte gefrorene Geode gefunden hatte, es war sogar eine geforene Träne darin! "25g" ich sah hoch. "Ach ja richtig", Ich griff in meine Tasche und gab Clint 25g. Das war's dann erst mal an Geld. Gut, dass ich noch einige Lebensmittel zu Hause hatte. "Danke Clint!" Ich grinste und verließ den Laden. Jetzt nur noch schnell zu Sebastian die Träne abliefern und ich hab's geschafft!

Ich klopfte an die Tür des großen Hauses. Die Träne hatte ich noch immer in der Hand, so wie ich mich kannte, wäre sie in meiner Tasche kaputt gegangen. Robin öffnete die Tür und lächelte mich an. Sie sah die gefrorene träne und deutete nur wortlos auf die Treppe die in den Keller führte. Ich nahm an, dass dort Sebastians Zimmer sein musste, deshalb ging ich hinunter. Ich klopfte an die Tür und Sebastian öffnete sie. Er sah verwundert aus aber er ließ mich reinkommen. Er setzte sich wieder an seinen Computer und tippte etwas. Ich sah mich um. "Ich weiß zwar nicht, was du willst, aber du musst dich wohl noch gedulden bis ich fertig bin" Ich nickte nur und sah mich weiter um. Sein Zimmer war sehr dunkel, was auch nicht anders zu erwarten war, immerhin wohnte er im Keller. Er hatte einen kleinen Couchtisch auf dem Würfel, Charakterbögen und DnD Bücher lagen. Wahrscheinlich spielte er öfter mit Abigail und Sam. "Ach und, mach nichts kaputt", setzte Sebastian hinterher. Aua. Das tat irgendwie weh. Aber es war ja auch verständlich. Ich war eben ein Tollpatsch. "Ok ich bin fertig. Ich musste noch einen Job fertig machen. Ich arbeite als Programmierer, weißt du?" "Oh wow das ist echt cool!" Ich hörte, dass er eine Nachricht bekommen hatte. "Oh. Die ist von Sam. Er will abhängen" "Wenn du gerade nicht kannst, kann ich auch später wiederkommen", sagte ich. "Oh nein alles gut. Ich will gerade nicht rausgehen... In dem Moment kam Robin ins Zimmer. "Hey Sebby! Abigail hat dich gesucht!" "Hast du ihr gesagt, dass ich arbeite?" "Ja, aber sie sagt, dass sie trotzdem später vorbeikommt. Ach Hey Lena! Du bist ja auch noch hier! Sabby hat mich schon über dich ausgefragt!" "Mom!" Sebastian wurde rot. Oder bildete ich mir das nur ein?! Mein Herz fing an schneller zu schlagen. "Schon gut schon  gut ich bin wieder weg!", Robin grinste und schloss die Tür hinter sich. Sebastian war die Situation sichtlich penlich. "Ich hasse das. Niemand nimmt meinen Job ernst" "Ich komme vielleicht wann anders wieder, tut mir Leid, ich wusste nicht, dass du arbeitest." Ich wäre aufgestanden, wenn ich nicht sowieso schon gestanden hätte. Sebastian seufzte. "Nein warte. Du wusstest es ja nicht. Außerdem bin ich ja jetzt fertig. Warum bist du eigentlich gekommen?" "Ähm... Also naja mir war das Stadtleben zu monoton und die Farm meines Opas ist ja hier und da-" "Nein warum bist du hergekommen, zu mir?" Ich wurde rot. Das war mir jetzt echt sehr peinlich. Sebastian grinste. Ich gab ihm die gefrorene Träne, die ich immer noch in den Händen hielt. Sebastian stutzte. "Du... Du hast mir wirklich eine neue besorgt? Wie hast du die so schnell gefunden?" "Anfängerglück schätze ich..." Sebastian wurde wieder rot... Dann herrschte für einen Moment peinliche Stille. "Ich... Also ich finde die so interessant, die haben so was magisches an sich. Ich lag schon oft wach im Bett und habe nachgedacht, woher sie stammen. Irgendwer muss sie ja mal geweint haben... Davon habe ich letzte Nacht sogar geträumt." Ich sah Sebastian an. Was hatte er gerade gesagt? "Ehrlich? Ich auch!" Er sah mich verwundert an. Wir wussten beide nicht, was wir sagen sollten. "Ähm also ich geh dann jetzt. Ich hab noch Dinge zu erledigen. Farmen und so" Was zur Hölle hatte ich gerade gesagt. Farmen und so? Er musste mich doch für total bescheuert halten. "Ja äh, danke nochmal, das ist echt cool von dir." Er strich sich seine Haare aus dem Gesicht und lächelte. Ich verließ den Raum und machte mich auf den Heimweg. Wow dieser Typ ist viel zu attraktiv....

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