AsaNoya - Verlorenes Spiel

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PoV. Yuu Nishinoya

„Juhu! Gewonnen!", schrien erfreute Stimmen durch die Halle.

Ich senkte meinen Kopf, der letzte Ball war somit wohl mehr aus als drinnen. Ich wusste, dass auch die anderen nun ziemlich betrübt waren, denn es war schweigen, was von uns aus kam.

Langsam begaben wir uns an die „Aus"-Linie, stellten uns in der Richtigen Reihenfolge auf, ehe wir uns zum Abschied verbeugten. „Danke für das Spiel!" War es von beiden Seiten zu hören. Mit gesenkten Köpfen verließen wir alle das Feld. „Nicht so schlimm. Ruht euch zuhause erst einmal aus.", sprach Coach Ukai zu uns.

Ich schlürfte hinter den anderen aus der Halle.

Verdammt. Ich war so schwach. Wieso konnte ich nicht schneller reagieren? Wieso konnte ich die meisten Bälle nicht annehmen? Wieso war ich so schlecht in diesem Spiel? Die anderen hatten ja gar keine Chancen zum Angriff, denn ich habe einfach keinen Ball geschafft anzunehmen und zum Zuspieler zu bringen.

Meine Arme hingen schlaff neben meinem Körper herunter, doch meine Hände waren angespannt zur Faust gepresst.

So eine Scheiße!

Ich trat gegen einen der Mülleimer, welche jede zweite Ecke irgendwo standen. Erschrocken drehten sich die anderen zu mir. Ich sagte nichts, schaute nicht auf, sondern sah auf den Boden. Ohne weiteres ging ich weiter, drängte mich an den anderen vorbei und nahm immer zwei Treppen auf einmal, um so schnell wie möglich in die Umkleiden zu kommen. „Noya!" Hörte ich noch die Stimmen von Asahi und Suga rufen, doch ignorierte sie.

In der Umkleide, welche extra für unsere Schule klargestellt wurde, nahm ich meine Tasche, stopfte meine Sachen dort herein und flüchtete durch die andere Tür, die die zum Haupteingang dieser Halle führte, zum Jungenklo. Ich wollte nun echt alles, aber keine Gesellschaft.

Ich konnte kein Stück helfen, wobei ich das auch nur bei den Annahmen kann. Ich darf ja nicht angreifen oder blocken und das Zuspielen in der Luft beherrschte ich auch noch nicht.

Auf der Toilette angekommen, schmiss ich meine Tasche in die Ecke unter die aneinandergereihten Waschbecken, stützte mich an diesem ab und starrte in den Spiegel.

"Verdammt nochmal. Scheiße!", fluchte ich, schlug mit geballter Faust auf den Waschbeckenrand. Sie begann zu schmerzen, doch ich bemerkte es nicht wirklich. Ich war so wütend auf mich. Mit zusammengebissenen Zähnen starrte ich in den Spiegel.

Wieso konnte ich das nicht?

Aggressiv schleuderte sich meine Hand, wie von selbst in Richtung des Spiegels, ließen diesen in mehrere Teile zersplittern und die Spiegelstücke im Raum verteilen. Meine Faust begann nun zu brennen, was ich ziemlich schnell bemerkte. Ich schaute auf meine rechte Hand, mit welcher ich in den Spiegel geschlagen hatte. Blut rann aus mehreren Stellen und mehrere Splitter steckten in klaffenden oder einfach aufgeschnittenen Wunden.

Ich hatte mein Team in Stich gelassen. Ich hatte Asahi, unser Ass, in Stich gelassen. Selbst Daichi hatte heute bessere Annahmen als ich gemacht.

Mit den Tüchern, welche man auf öffentlichen Toiletten so auffand, tupfte ich grob etwas von der roten Flüssigkeit auf, achtete dabei darauf, dass nichts auf mein Trikot kam.

Die Tür öffnete sich plötzlich, wodurch ich schnell meine Hand näher an mich zog und den Kopf senkte.

Ein leises Seufzen ertönte, weshalb ich doch wieder aufschaute. In den wenigen Spiegelstücken, welche noch an der Wand klebten, erkannte ich unser Ass, welches nun näher zu mir kam. Ohne viel zu sagen griff er nach meiner Hand, beäugte sie.

Haikyuu OneShots (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt