KageHina - broken knee

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Zusammen standen sie an einer der Laufstangen des Krankenhauses.

Kageyama hielt die Krücken von Hinata, welcher zwischen dem Gerät, welches einem Barren ähnelte, auf einem Bein stand und sich an beiden Stangen festhielt.

Das Knie des Orangehaarigen war in einer Bandage eingewickelt. Er wollte unbedingt wieder laufen und Volleyball spielen, auch wenn alle anderen, selbst Kageyama, das nicht in Ordnung fanden.

Hinata hatte ein Unfall. Ein Auto hatte ihn erwischt, als er auf seinem Fahrrad die Kreuzung überquerte. Seine Kniescheibe war zersplittert und die Ärzte waren sich auch nicht sicher, ob der kleine Volleyballfreak je wieder laufen könnte, doch dieser wollte es unbedingt und überhörte die Aussagen der Ärzte immer wieder.

Tief atmete er durch, schaute kurz zu dem Schwarzhaarigen, welcher ihn besorgt anlächelte, was Hinata sofort erwiderte. Es beruhigte ihn, dass er hier nicht alleine durch musste. Es beruhigte ihn, dass Kageyama an seiner Seite war und ihn unterstützte. Er gab dem Orangehaarigen den notwendigen Mut, um das hinter sich zu bringen. Hinata wollte wieder mit dem Zuspieler Volleyball spielen, er wollte die Bälle, die der Schwarzhaarige ihm zuspielte, über das Netz befördern und er wollte, dass er ihn lobte, wenn er für ihre Mannschaft ein Punkt erzielte. Aber es waren nicht die einzigen Gründe. Hinata hatte Angst, dass wenn er nie wieder laufen könnte, Kageyama ihn alleine lässt, weil er nicht länger sein Volleyballpartner war, sondern nur noch ein ganz normaler Schüler. Er liebte das Zuspiel des Größeren, er liebte das Spielen mit dem Schwarzhaarigen, aber am meisten liebte er Kageyama, weshalb er nicht wollte, dass dieser aufhörte, für ihn da zu sein. Hinata würde heulen und verzweifelt sein, sollte der Zuspieler ihn nicht mehr wollen, denn der Orangehaarige brauchte ihn viel zu sehr.

Mutig und tief durchatmend hob der Kleinere sein verletztes Knie leicht an, was nicht wirklich schmerzte und ihn leicht lächeln ließ.

Er könnte es also schaffen.

Also zögerte Hinata nicht lange, setzte sein Bein auf den Boden auf und verlagerte den Großteil seines Gewichtes nun auf dieses.

Es war, als könnte man ein Knacken hören, doch eigentlich war alles still.

Der Schmerz zog sich von dem Knie durch den ganzen Körper des Lockvogels, welcher seine Zähne aufeinander presste, während eine Träne sein Auge verließ. Die Schmerzen waren unaushaltbar, weshalb Hinata zu der Seite weg sackte und sich mühsam in die Stange krallte. Schnell hatte Kageyama reagiert, legte eine Hand an die Brust des Orangehaarigen, versuchte ihn so zu stützen.

„Hey, du musst dich nicht beeilen. Mach es langsam und vorsichtig.", versuchte der Zuspieler seinen Spielpartner zurechtzuweisen. „Ich weiß..es fühlt sich nur so komisch an.", murmelte er, schaffte es sich, dank Kageyamas Hilfe, wieder aufzurichten. „Tut es arg weh?", erkundigte sich der Schwarzhaarige, senkte leichte seinen Kopf, in der Hoffnung dem Kleineren ins Gesicht sehen zu können.

Hinata fing an zu lächeln, auch wenn es ein Trauriges war. „Nur ein bisschen, aber es ist okay. Schließlich wird es nicht mehr so lange dauern, nicht wahr?", fragte Hinata mit einem Wimmern, als ihm dann doch bewusst wurde, dass die Ärzte alle recht gehabt haben konnten. „Ich werde doch wieder laufen können...?" Kageyama antwortete nicht, senkte seinen Kopf leicht. Er konnte hier jetzt nichts versprechen. „Nicht wahr, Kageyama?" Die Stimme war gebrochen und die Augen füllten sich mit Tränen. „Bitte sag mir, dass ich wieder laufen werden kann.", schluchzte er nun endgültig, während Tränen anfingen seine Wangen herunter zu laufen. „Bitte...", flehte er leise, könnte es nicht ertragen, würde die Antwort „Nein" lauten.

Kageyama kämpfte selber mit den Tränen, ließ Hinata los. „Ich...Ich weiß es nicht, Hinata.", sprach er ehrlich, schluckte seine Gefühle runter, auch wenn seine Augen Schmerz wieder spiegelten.

Der Orangehaarige ließ sich langsam auf den Boden gleiten, senkte tief seinen Kopf. Sein Knie war nun für ihn selbst nebensächlich.

„Hör mal...", fing der Schwarzhaarige an, hockte sich zu dem Kleinen und legte ihm eine Hand in die Haare, wo er auch durch streichelte. Hinata schaute verweint hoch. „Auch wenn du nicht mehr laufen könntest, würde...würde ich dich nicht alleine lassen." Die blauen Augen strahlten vor Besorgnis und Ehrlichkeit. „Wirklich? Auch...wenn wir nicht mehr miteinander Volleyball spielen können?", fragte der Angesprochene wimmernd. Mit einem Nicken antwortete Kageyama ihm, legte eine Hand an Hinatas Wange und strich die Tränen weg. „Ich werde an deiner Seite bleiben, denn...", er senkte mit leichter Röte auf den Wangen seinen Kopf, „Ich...Ich mag dich wirklich sehr." Überrascht riss der Kleineren seine Augen auf, die Tränen komplett verstummt. „Ich dich auch...", murmelte er mit einem ehrlichen, schwachen Lächeln. „Du Idiot! Ich mag mag dich, also mehr als mögen, wie...ehm...", versuchte Kageyama sich auszudrücken. „Ich liebe dich auch.", kicherte Hinata nun. Verwundert sah der Größere auf, in die orange-braunen Augen vor sich. „Ohne Witz?", erkundigte er sich. „Ohne Witz.", bestätigte der Kleinere.

Da der Schwarzhaarige seine Hand immer noch an der Wange des Orangehaarigen hatte, kam er dessen Kopf näher, legte schlussendlich seine Lippen auf die des Kleineren, welcher stürmisch und überglücklich den Kuss erwiderte, seine Arme in den Nacken des Größeren legte. Sie würden es schon zusammen schaffen. Ob Hinata nun wieder laufen könnte oder nicht: Es war nicht schlimm, Kageyama würde immer bei ihm bleiben und für immer lieben.

An diesem Tag schaffte Hinata es leider wirklich nicht auf die Beine, doch nach einigen Wochen passierte es tatsächlich. Sein Knie war vollkommen verheilt, hatten wieder genug stärke und Hinata konnte langsam wieder laufen, wenn er auch des öfteren zusammen sackte, schaffte er mehrere Schritte nacheinander. Nach drei Monaten konnte er auch wieder ohne Probleme mit Kageyama und den anderen des Karasuno Volleyballclubs spielen. So kam es doch wieder zum Anfang für den Orangehaarigen, zu einem Anfang mit Kageyama.

Haikyuu OneShots (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt