Kapitel 14

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Meine Sinne erwachten langsam aber sicher aus ihrem tiefen Schlaf und die Kopfschmerzen vom Vortag machten sich ebenfalls wieder bemerkbar. Man sollte meinen, je nähre die erlösenden Sommerferien kamen, desto lockerer wird es in der Schule, aber nein, die Lehrer gaben uns nun die doppelte Menge an Hausaufgaben und ausserdem büffelte ich jede freie Minute für meine UTZ Prüfungen, welche bald vor der Tür standen. Mein Ziel stand nun zu 100% fest, ich werde Aurorin, aber nur weil ich der Zaubererwelt helfen will, Fudge ist dabei leider ein Problem. Ich setzte mich langsam in meinem Himmelbett auf und beobachtet meine Mitbewohnerinnen, welche sich hektisch bereitmachten, um noch frühzeitig zum Frühstück zu kommen. Ich hatte da meine ganz eigene Strategie entwickelt, um erstens ihnen und allen anderen aus dem Weg zu gehen und um zweitens einfach meine Ruhe und gleichzeitig noch genügend Zeit für alles zu haben. Ich wartete bis sie alle weg waren und fing dann an mich bereit zu machen, dabei liess ich die Schminke links liegen, ich meine, wem muss ich denn noch gefallen? Bevor ich das Zimmer verlies, packte ich noch kurz meine Tasche und ging dann zu meinem Nachttisch, wo ich die oberste Schublade öffnete. Ich musste nicht lange suchen, bis ich sie fand, die Mondkette, welche ich zu Weihnachten von Remus geschenkt bekommen hatte. Ich nahm sie in die Hand und schloss diese dann um das Silbermetall, ehe ich meine Augen für einen kurzen Moment schloss. Wieso musste ich mich auch in ihn verlieben, in meinen eigenen Lehrer? Fakt war, ich kriegte ihn nicht aus meinem Kopf, so sehr ich es auch versuchte, er war permanent presänt und ich hätte es mit genug Willenskraft wahrscheinlich ändern können, doch ich wollte nicht. Er war ein grosser Teil meines Lebens und ein noch grösserer Teil meines Herzens geworden, welchen ich nicht freiwillig bereit war aufzugeben, auch wenn es noch so hoffnungslos erschien. Ich seufzte kurz und legte mir die Kette um den Hals und versteckte den Anhänger dann unter meinen Kleidern, damit man nur noch die silberne Kette sah und machte mich langsam auf den Weg in die grosse Hall um zu frühstücken und da alle immer so hektisch unterwegs waren, sass um diese Zeit kaum noch jemand an den langen, reichlich mit Essen bedeckten Haustischen und ich hatte meine Ruhe. Meistens auf jeden Fall. George war meist der Einzige, welcher mich jeden Morgen Gesellschaft leistete, da er immer sagte, er könne es nicht ertragen mich so alleine zu sehen. Er ist schon süss oder? Zu meinem Pech hatte es sich eine gewisse andere Person auch zur Angewohnheit werden lassen so spät zu frühstücken, was mir überhaupt nicht gefiel, da ich seine Blicke auf mir spüren konnte, sie brannten sich förmlich in meinen Rücken ein. Ich meine, was will er überhaupt, meine Aufmerksamkeit, schön und gut, die gebe ich ihm gerne, aber nicht nachdem er mich abgewiesen hat und scheinbar nichts von mir wissen will. Ich habe ihm gezeigt, dass ich grosses Interesse an ihm habe, ich habe ihm förmlich mein Herz ausgeschüttet und er sollte am besten wissen, dass ich das noch bei niemandem sonst gemacht habe und was macht er? Er zeigt mir die kalte Schulter und will danach meine Aufmerksamkeit zurückgewinnen, dass macht doch keinen Sinn und das sage ich, die welche normalerweise hinter allem eine plausible Lösung sieht. Ich mied es ihm über den Weg zu laufen, allein mit ihm in einem Raum zu sein oder mit ihm zu sprechen, auch wenn es mir noch so sehr im Herzen weh tat ihn zu meiden. In seinen Unterrichtsstunden sass ich immer zuhinterst, so war ich die letzte an meinem Platz und die erste, welche dieses Zimmer verliess. Klar hatte er oft versucht gehabt mich als Versuchskaninchen zu nehmen, aber glücklicherweise gibt es noch diese besserwisserischen und aufdringlichen Mädchen in unserer Klasse, welche sich jedesmal beinahe vom Stuhl fallend freiwillig zum Vorzeigen meldeten. Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals froh sein werde die zu haben, aber hey, Menschen und Zeiten ändern sich...ich sollte ja bis jetzt genug darüber wissen. Du hast deine Lektion gelernt.
„Erde an Ella, ist das jemand zuhause?", ich wurde von Georges Stimme abrupt in die Gegenwart zurückgeholt und sah ihn verdutzt an.„Hey alles in Ordnung bei dir, du scheinst in letzter Zeit ein wenig neben der Spur zu sein, ist etwas passiert worüber du reden möchtest?", fragte George behutsam und legte seine erstaunlich grosse Hand auf meine Schulter.„Was? Nein. Nein alles in Ordnung, es ist nur, ach der ganze Stress mit den Arbeiten und den bevorstehenden UTZ Prüfungen, dass wächst mir alles über den Kopf hinaus", log ich mit einem gekünstelten leichten Lächeln, woraufhin George verständnisvoll nickte. Die Schule ist schon eine tolle Ausrede, findet ihr nicht auch?„Ich als jemand, welcher einen Eulenscheiss auf seine Noten gibt kann das ganze zwar sehr schwer nachvollziehen, aber ich kann mir vorstellen wie es ist. Als Bill seine UTZ Prüfungen hatte, durfte man kaum ein Wort mit ihm reden und er hatte einen kompletten Nervenzusammenbruch", lachte George mit verzogenem Gesicht, als er sich wohl daran erinnerte.„Der William Arthur Weasley welchen ich so gut kenne, welcher nur so vor Selbstvertrauen strotzt und sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt?", fragte ich verdattert.„Ja hättest du nicht gedacht oder? Bill das Weichei", lachte George nun und er schaffte es wieder einmal mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Wie macht er das nur immer wieder?„Ich denke du solltest mal von dem ganzen lernen abschalten, hast du Lust am Wochenende mit Fred, Lee und mir nach Hogsmeade zu kommen?", fragte George nun ein wenig ernster. Einerseits wäre es eine gute Ablenkung, aber wer weiss wem ich dort alles über den Weg laufen werde und dabei kam mir nicht nur Lupin in den Sinn.„Ich würde euch drei sehr gerne begleiten", sagte ich nach kurzem überlegen und bereute meine Entscheidung augenblicklich. Na toll, diesmal war mein Mund schneller gewesen als mein Gehirn, wieder mal was neues.„Endlich, ich dachte schon, du lässt uns schon wieder im Stich", antwortete George erleichtert lächelte mich schief an und stiess mich leicht mit der Schulter an. Ja es stimmt, ich habe in letzter Zeit so ziemlich jeden im Stich gelassen, aber das nicht mit bösen Absichten, sondern weil ich meine Karten einfach neu mischen musste, für mich alleine und da war keine Zeit für andere, dass war eine Sache zwischen mir und naja mir halt. Es war nicht fair die anderen, vor allem die, welche mir so viel bedeuten, im Ungewissen irren zu lassen und das wurde mir jetzt schmerzhaft bewusst, als ich in Georges Sommersprossen besetztes Gesicht schaute, sein Lächeln schräg und voller geheimnissen, aber trotzdem so zärtlich. Seine braunen Augen leuchteten immer noch vor Freude, er war so ein perfekter und liebenswerter, wenn auch spitzbübischer Junge und er bedeutet mir einfach unglaublich viel. Meine Emotionen überrannten mich in diesem Moment ziemlich überraschend und ich entschied mich kurzerhand George einfach um den Hals zu fallen, dieser war ziemlich überrascht von dieser in letzter Zeit so seltenen Geste, dass er zuerst gar nicht wusste was er überhaupt mit seinen Armen anstellen sollte, bis er sie schliesslich ganz fest um mich legte.„Wow...mit was habe ich das denn verdient?", lachte er leicht verwirrt und drückte mich noch fester an sich, während ich mein Gesicht in seinem weichen Pulli vergrub.„Ich wollte dir einfach danke sagen George, du tust so viel für mich und du bist immer für mich da, egal was für eine scheiss Laune ich wieder habe und du schaffst es komischerweise immerwieder mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, sei es weil du ein Zauberer bist oder weil du einfach brillant bist, du bedeutest mir unglaublich viel und ich will einfach das du das weisst", hauchte ich und sah ihm nun ins Gesicht, auf welchem sich wieder ein leichtes, aber nun schon fast verlegenes Lächeln bildete, wobei die Farbe seiner Wangen nun schon beinahe seiner Haarfarbe glich.„Du bist voller Überraschungen Ella", lachte George verlegen und strich sich durchs Haar.„Daran solltest du dich gewöhnen", sagte ich zwinkernd und wuschelte ihm durchs sonst
schon verstrubbelte wilde Haar.„Was habt ihr zuerst?", fragte ich und wechselte somit das Thema.„Verteidigung und danach Zaubertränke, ihr?", fragte er und zeigte dabei mit dem Finger kurz hinter mich und ich schaute leicht über meine Schulter, um zu sehen was George meinte. Ich musste nicht lange umhersehen als mein Blick auf Lupin landete, wessen Blick auf uns geheftet war, während Professor McGonagall neben ihm mit ihm zu reden schien.„Willst du mir erzählen was passiert ist?", fragte George und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.„Was soll ich dir erzählen?", fragte ich gespielt ahnungslos, in der Hoffnung er würde aufhören zu fragen. Aber natürlich funktionierte das nicht, denn ich habe hier schliesslich George Weasley vor mir und nicht einfach irgendjemanden.„Ella, meine Noten gehen jetzt zwar nicht gerade durch die Decke, aber dumm bin ich nicht", sagte er schmunzelnd und rückte ein wenig näher.„Was war zwischen dir und Lupin?", fragte er leise und sah mich abwertend an.„George ich...", ich brach meinen Satz ab, als ich Georges Blick sah. Sollte ich es ihm sagen oder lügen? Schon wieder eine Lüge. Ich seufzte und schloss kurz die Augen, ehe ich sie wieder öffnete um George in die Augen zu schauen.„Es ist viel passiert, aber es ist nicht so bedeutend, als das ich irgendjemandem davon erzählen möchte und ich möchte es eigentlich auch einfach gerne vergessen", sagte ich ihm ehrlich und diese Antwort schien ihn zumindest ein wenig zufriedenzustellen.„Wie du meinst, aber du weisst, du kannst immer mit mir reden und mir alles sagen", antwortete er und um die Stimmung ein wenig zu lockern zwinkerte er, ehe ein breites Grinsen sein Gesicht zierte.„Ja ich weiss, danke George", antwortete ich ihm mit einem leichten Lächeln und blickte noch einmal kurz über die Schulter, um Lupin anzusehen. Wenn es möglich war sah er mittlerweile noch heruntergekommener als zuvor aus und unter seinen Augen bildeten sich tiefe dunkle Augenringe. Ich musterte rasch sein Gesicht und musste feststellen, dass die sonst schon so pregnant Kratzspuren in seinem Gesicht stark gerötet waren. Ich hätte ihn noch ewig anschauen können, doch da wanderte sein Blick erneut von McGonagall zu mir und er erhob sich, als sein Blick meinen traf. Ich wandte mich schnellst möglich George zu, welcher mich mit fragend und hochgezogener Augenbraue anstarrte.„Ja also, zuerst habe ich zum Glück eine Freistunde, welche ich damit verbringen werde für die Prüfungen zu lernen, darauf folgt Verteidigung gegen die dunklem Künste und anschliessend Kräuterkunde", antwortete ich ihm rasch auf die umgestellte Frage und nahm am Rande her wahr, dass Lupin an uns vorbei rauschte.„Dann möchte ich dich bei deinem Treiben auch gar nicht weiter aufhalten, denn ich verabschiede mich jetzt von ihnen", sagte George und erhob sich von seinem Platz, legte eine Hand auf meine Schulter, lehnte sich vorsichtig zu mir herunter und platzierte einen sanften Kuss auf meiner Wange.„Wie überaus freundlich von ihnen", lachte ich und sah ihn von untenher an, ehe er sich in Richtung Eingang davonmachte.„Mach ja keinen Blödsinn", rief ich ihm hinterher.„Du kennst mich doch", lachte er und winkte mich noch einmal kurz zu.„Deswegen ja", sagte ich leise eher zu mir selbst und wandte mich kopfschüttelnd meinem noch leeren Teller zu. Der Appetit war mir irgendwie vergangen, besser gesagt, er war gar nie richtig vorhanden gewesen, dies war jedoch in den letzten Wochen zur Gewohnheit geworden. Generell schien es so, als würde ich meinen Körper nicht mehr kennen, ich konnte mich immer auf mich selbst, auf meine Sinne und allem voran meinem Kopf, doch dem war nicht mehr so, seit diesem Moment in Lupins Büro war ich wie ausgewechselt. Dieser Mann hatte mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und es machte mir selber Angst, wie viel Kontrolle er über mich und meine Gefühle hat. Ich habe ihm gebeichtet das ich ihn liebe, schlimmer noch, ich habe einen Moment sogar geglaubt er könnte meine Gefühle erwidern, doch im nächsten Moment wurde mir die rosa Brille von der Nase gerissen und ich realisierte wie naiv ich gewesen bin. Ich ganz alleine habe mich in diese Situation gebracht und nun weiss ich nicht einmal, wie ich ihr wieder entkommen kann. Ich holte zitternd Luft und erhob mich von meinem Platz. Ich sah mich kurz um, um zu sehen, ob mich irgendjemand bei meinem innerlichen Nervenzusammenbruch beobachtet hatte, was glücklicherweise nicht der Fall war. Klar haben viele gemerkt, dass mit mir etwas nicht zu stimmen schien, ich war schon immer sehr distanziert und kalt gewesen, doch diese Eigenschaften haben sich in der vergangenen Zeit nur noch stärker ausgeprägt und machten nun meinen ganzen Charakter aus. Aber natürlich würde ich niemals zugeben, das sich Hilfe oder Zuspruch benötige, denn ich bin Ella Hebkya Milena Wilson und ich brauche keine Hilfe. So ist es. Ich schüttelte meinen Kopf leicht um diese nervigen Gedanken loszuwerden, schnappte meine Tasche, welche am Boden stand, warf meine braunen Haare über die Schulter und machte mich auf den Weg in die Bibliothek, um für meine UTZ Prüfungen zu lernen. Die Bibliothek war eigentliche wie mein zweites zuhause geworden, so viel Zeit wie ich in ihr verbrachte und lernte oder einfach herkam um zu lesen. Es ist schön still, niemand möchte sich mit dir unterhalten und man kann gleichzeitig produktiv sein, alles was ich brauchte um meinen Kopf von anderen dummen Gedanken fernzuhalten. Ich öffnete vorsichtig die Tür und schlich mich in die noch menschenleere Bibliothek hinein, wo nur Misses Pince, die Schreckschraube von Bibliothekarin, hinter ihrem Tisch stand und über ihre Brille hinweg in ein Buch schielte. Ich verschwand schnell hinter einem der hohen Regale und setzte mich an den langen Tisch in der Ecke vor dem Fenster, meinem Stammplatz. Ich zog meine Bücher sowie meinen Notizblock hervor, auf welchem ich das wichtigste notiert hatte. Ich werde in den Fächern Kräuterkunde und Verteidigung gegen die dunklen Künste getestet werden, da ich in diesen beiden Fächern bei der ZAG Prüfungen die besten Resultate erzielt hatte und weil ich eben diese brauchte, um eine Aurorin zu werden. Ich überflog meinen Text und blieb bei einem ganz bestimmten Textabschnitt hängen: Dementoren bringen etwas Schlimmeres als den Tod. Sie rauben ihren Opfern jegliche Form von Glück und Freude. Ihre blosse Anwesenheit reicht aus, um alle Lebewesen in ihrer Nähe in tiefste Verzweiflung zu stürzen. Mein Blick wanderte zum Fenster, aus welchem man zum Quidditchfeld hin sehen konnte. Die Lage um Sirius Black herum hatte sich ebenfalls zugespitzt. Um ganz Hogwarts waren nun noch mehr Dementoren stationiert, als zu beginn des Schuljahres und wir durften das Schloss nicht mehr verlassen. Ich hielt mich nicht wirklich daran, ich war natürlich vorsichtiger, weil ich ja am eigenen Leibe erfahren musste was es bedeutet, wenn man sich mit einem Massenmörder anlegt. Dennoch hatte ich keine grosse Angst vor ihm, wieso wusste ich nicht genau, er wirkte auf mich nicht sehr angsteinflösend, auch wenn viele, naja eigentlich ganz Hogwarts wegen ihm Panik schobe, liess es mich komplett kalt. Ich seufzte, stütze den Kopf auf meine Hände und begann meinen Notizen einige wichtige Details hinzuzufügen.
Als ich wieder auf die Uhr sah, musste ich mit Schrecken feststellen, dass ich nun schon eine Stunde hier sass und meine Notizen erweiterte. Ausserdem würde in wenigen Minuten der Unterricht beginnen und auch wenn ich nicht besonders erpicht war Lupin zu sehen, war mir meine Ausbildung doch zu wichtig, als das ich die Stunde verpassen konnte. Ich sprang schnell auf, stopfte alles ziemlich rücksichtslos in meine sonst schon überfüllte Tasche und ging in schnellem Schritt auf die grosse mit golf verzierte Tür der Bibliothek zu. Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen gehabt, rannte ich regelrecht die Gänge entlang, wobei ich nicht wirklich schaute wer oder was mir im Wege stand. Das führte dazu, sass ich in der nächsten Kurve mit voll Karacho in etwas reinrannte und im nächstem Moment auf dem harten Steinboden sass.„Kannst du denn nicht aufpassen?", hörte ich eine schmerzerfüllte Stimme vor mir, was mich darauf schliessen liess, dass ich wohl in eine Person reingerannt sein musste.„Es tut mir wirklich leid, aber ich bin schon so spät dran und möchte nicht zu spät in den Unterricht kommen", entschuldigte mich, rieb meinen schmerzenden Kopf und öffnete dann langsam die Augen um zu sehen, wen ich da gerade umgerannt hatte. Als ich meine Augen jedoch vollkommen geöffnet hatte, wollte ich sie direkt wieder schliessen und das dreckige Lächeln auf dem Gesicht meines Gegenübers liess mich erschaudern.„Na sieh mal einer an, Wilson", lachte er dreckig und erhob sich langsam, die Hand ebenfalls an seinem Kopf.„Flint", zischte ich nur hasserfüllt und sah ihn kalt an.„Muss ich nun einen Knicks vor dir machen, dass Mädchen, welches Sirius Black überlebt hat, hältst du dich nun für etwas besonderes? Jetzt fehlt nur noch die Narbe und du und Potter seid nicht mehr zu unterscheiden", sagte er spöttisch und das hässliche Grinsen wurde wenn möglich noch breiter und füllte nun sein ganzes Gesicht aus.„An deiner Stelle würde ich mal schön knicksen, wenn du in meiner Haut gesteckt hättest, wärst du schreiend davongerannt", gab ich zurück und hob meinen Augenbraue um ihn zu mustern. Das Grinsen war nun verschwunden und übrig blieb nur ein hasserfüllter Blick und wenn ich mich nicht täuschte, lag sogar ein Funken Ehrfurcht in seinem so gehässigen Blick. Und was im nächsten Moment geschah, hätte ich mir nicht mal in meinen gewagtesten Träumen vorgestellt, Flint reichte mir seine Hand und bot damit an, mich hochzuziehen. Einen momentlang sah ich ihn nur verwundert, ja sogar schon überrascht an und haderte mit mir selbst, ob ich seine Geste erwidern sollte. Ich hasste Flint so sehr, seit meinen ersten Schuljahr verachtete ich ihn genauso sehr wie er mich und wir haben noch nie ein nettes Wort gewechselt, aber wie sagt man so schön:„Sei deinen Freunden nah, doch deinen Feinden näher." Ohne ihn wäre mein Leben ja langweilig, wenn ich keinen mehr hätte, den ich necken und an dem ich all meine Wut rauslassen könnte. Also ergriff ich kurzerhand seine Hand und wenige Sekunden später stand ich wieder auf meinen Beinen, seine Hand umschloss immer noch die meine und sein Griff verstärkte sich jetzt ein wenig.„Respekt Wilson", sagte er knapp und drückte meine Hand noch einmal kurz.„Danke sehr Flint", antwortete ich und schenkte ihm das erste mal seit sieben Jahren ein ehrliches und offenes Lächeln.„Denk nicht, dass dies irgendetwas an meiner Einstellung zu dir ändern wird", warnte er, liess meine Hand los und zeigte mit seinem Zeigefinger auf mich.„Darin würde ich im Leben niemals denken, wäre ja viel zu schade um diese schöne Feindschaft", lachte ich, zwinkerte ihm zu und als ich an ihm vorbeiging, rempelte ich ihn zur Verdeutlichung meiner Worte noch einmal ein wenig an. Ich hörte ein leichtes Lachen seinerseits, ehe ich erneut die Gänge entlang huschte. Na toll, nun kam ich auf jeden Fall zu spät. Jap, mein Leben war langsam wirklich wie ein schlechter Film, nun reichte ich meinem Feind auch schon die Hand. Es kann ja nur noch besser werden, was kommt wohl als nächstes? Doch ehe ich meinen Gedanken weiter nachjagen konnte, stand ich schon vor der Holztür des Unterrichtszimmers, welche ich vorsichtig öffnete, nur um festzustellen, dass der Unterricht noch nicht begonnen hatte. Ich huschte leise hinein und setzte mich sofort in die hinterste Reihe, neben ein altbekanntes Gesicht. Oliver Wood.„Na, nicht erpicht darauf den Klugscheisser raushängen zu lassen?", fragte er leise und ich sah ihn verdutzt von der Seite her an.„Das kann ich auch von ihr aus", antwortete ich ihm kühl und holte meiner Bücher, sowie meinen Zauberstab aus meiner Tasche raus, ehe ich meinen Blick nach vorne wandern liess. Ich hätte eigentlich damit rechnen müssen, aber trotzdem erschrak ich, als mein und Lupins Blick sich quer im Schulzimmer trafen. Ich wollte eigentlich sofort wieder wegschauen, aber ich konnte nicht, ich sah in seine wunderschönen Augen, welche ich nur zu gut kannte und in wessen Besitzer ich mich unsterblich verliebt hatte. Ich konnte seinen Blick, die Emotionen, welche in ihm steckten nicht genau deuten, aber das was sich deutlich herauskristallisierte war der Schmerz und die Trauer, welche nicht nur in seinen Augen zu sehen waren. Ich liess mir seine Worte und den Moment bevor wir uns geküsst hatten immer wieder durch den Kopf gehen und fragte mich wo ich gerade währe, wenn er mich nicht weggestossen hätte, wenn er seine Gefühle zugelassen hätte. Doch dies ist leider nicht passiert und nun sass ich hier, in der hintersten Reihe in einem überfüllten Klassenzimmer und starrte ihn regungslos an. Er war der erste, der sich losriss und sich nun der ganzen Klasse zuwandte. Ich blinzelte schnell, schluckte einmal schwer und nahm dann meinen Zauberstab in die Hand, um mich zu beschäftigen.„So meine liebe Klasse, Ruhe bitte, wie ihr alle hoffentlich wisst, stehen eure UTZ Prüfungen unmittelbar vor der Türe und wir werden in den nächsten Wochen noch einmal alles wichtige durchgehen. Heute möchte ich jedoch mit euch noch einen neuen Zauber anschauen und lernen, auch wenn mir bewusst ist, dass wir das nicht in einer Doppellektion hinkriegen, möchte ich, dass ihr diesen Zauber kennt. Die Rede ist vom Patronus Zauber", sagt er und ein leises Raunen ging durch die Klasse. Mir stockte der Atem und mir schoss wieder dieser Abend in den Kopf, als ich dort in diesem dunklen Wald stand, von Dementoren umzingelt und Lupin eiskalt und regungslos neben mir am Boden, als es mir das erste mal gelungen ist, meinen Patronus hinauf zu beschwören.„Kann mir denn jemand sagen, was dieser sogenannte Ptaronus Zauber ist?", fragte er in die Klasse, seine Augen blieben jedoch an mir hängen und meine Hand schoss sogleich in die höhe.„Ja, Miss Wilson", sagte er und forderte mich mit einer Handbewegung zum Sprechen auf. Miss Wilson...das klang so fremd in meinen Ohren.„Bei diesem Zauber handelt es sich um den mächtigsten und gleichzeitig schwierigsten Zauber überhaupt, er dient zur Verteidigung von Dementoren. Ein Patronus ist die Verkörperung allen Glücks und jeder Hoffnung, did ein Zauberer in sich trägt. Er nimmt die gleissende Gestalt eines für jeden individuellen Tieres an und ist für Dementoren schlichtweg undurchdringlich. Man muss sich seine glücklichste Erinnerung vor Augen rufen, um seinen Patronus erzeugen zu können", antwortete ich, wobei ich, wie so oft, den ganzen Text aus dem Buch herunterleierte, doch niemanden schien das mehr zu überraschen.„Genau, danke sehr Miss Wilson", sagte Lupin, sah mich jedoch nicht an.„Gut, bitte erhebt euch und kommt hier in die fordere Hälfte des Klassenzimmer und dann könnt ihr nacheinander versuchen euren ganz eigenen Patronus zu beschwören", sagte er und klatschte freudig in die Hände. Ich tat es meinen Mitschülern gleich und erhob mich langsam von meinen Platz, den Zauberstab fest in den Händen, ich konnte spüren wie mein Herz heftig in meiner Brust hämmerte und wie mir das Blut in den Kopf schoss. Ich wusste nicht einmal vor was ich genau Angst hatte, wahrscheinlich vor der Tatsache, dass ich gleich meinen Patrouns beschwören musste und ein Ereignis finden müsste, welches ich als glücklich bezeichnete. Doch genau das lag das Problem, klar hatte ich es schon einmal geschafft, da hatte jedoch der bloss Gedanke an Lupin mich mit so viel Glück erfüllt, dass es kein Problem dargestellt hatte, doch wenn ich jetzt an Lupin dachte, erfüllte der Gedanke mich nur mit Schmerz und Trauer, so würde ich nicht im Stande sein den Zauber erfolgreich auszuführen. Zum Glück waren alle ganze erpicht darauf diesen Zauber zu lernen, weshalb ich nun beinahe am Ende der Schlange stand, welche sich vor dem Lehrerpult bildete.„Wunderbar, ich werde euch jetzt einmal zeigen, wie ihr den Zauber auszuführen habt, danach könnt ihr es selbst einmal versuchen", er machte mit dem Zauberstab eine leichte Bewegung in Richtung der Bänke hinter uns, welche sich im gleichen Moment die Wand hinauf verflüchtigten. Dann stellte er sich auf die Seite, schloss kurz die Augen, atmete einmal tief ein und machte dann erneut eine leichte Bewegung mit seiner Hand und hauchte die Worte:„Expecto Patronum." Aus der Spitze seines Zauberstabes kam ein blaue-silberner Strahl herausgeschossen, welche sich kurz darauf in einen wunderschönen Wolf verwandelte, welcher einmal eine Rund im Klassenzimmer drehte und dann wieder erlosch. Die Klasse verfolgte das Tier mit offenen Mündern und grossen Augen, wohingegen mich das ganze ziemlich kalt liess, denn es brachte ehr schmerzhafte Erinnerungen anstatt Bewunderung in mir hoch.„So und nun sind sie dran, Miss Claython, wenn ich bitten darf", bat Lupin das rothaarige Mädchen, welches nervös zuvorderst in der Reihe stand auf, nach vorne zu kommen. Die Minuten zogen sich in die länge und ich musste mit ansehen, wie meine Mitschüler mit der Hilfe Lupins erfolglos versuchten einen Patronus heraufzubeschwören, die besten schafften es lediglich einen schimmernden, ziemlich kurzen Faden aus ihrer Zauberstabspitze hängen zu lassen. Doch es kam wie es kommen musste und nun stand ich zuvorderst in der Reihe, zu meinem Glück war die Stunde jedoch bald vorbei und Oliver, welcher gerade sein Glück versuchte, stellte sich ziemlich ungeschickt an, weshalb er ein wenig länger benötigte. Zu meinem Bedauern, gab er jedoch viel zu schnell auf, weshalb ich nun an der Reihe war.„Miss Wilson, mal sehen ob wir das hinkriegen", sagte er gespielt freudig und forderte mich auf, zu ihm zu kommen. Ich schluckte den schmerzhaften Klos, welcher in meinem Hals sass hinunter und ging auf ihn zu. Es würde das erste mal seit dieser Nacht in seinem Büro sein, dass ich ihm so nahe sein werde, denn bis jetzt konnte ich ihm immer möglichst gut aus dem Weg gehen.„Du kennst das Spiel", flüsterte er mir zu und suchte meinen Blick, welchen ich ihm jedoch verweigerte und demonstrativ auf den Boden sah. Ich nickte kurz und stellte mich dann ein wenig breitbeiniger hin, atmete tief ein und schloss die Augen. Mein Kopf schwirrte, auf der Suche nach einer glücklichen Erinnerung und wie bei meiner ersten Extrastunde bei Lupin, blieb ich mit den Gedanken bei meiner verstorbenen Mutter hängen. Ich öffnete meine Augen wieder, versuchte mich so gut wie möglich zu konzentrieren und mich an sie zu erinnern, ich hob meine Hand, schwang sie leicht und rief:„Expecto Patronum." Doch entgegen meiner Erwartung kam nicht mein Patronus, sondern lediglich der blau-silberne Strahl zum Vorschein, welcher das ganze Klassenzimmer erhellte. Als ich den Zauberstab wieder senkte und einmal leise seufzte, konnte ich deutlich das Lachen der Slytherins hören, was Wut in mir aufkochen liess.„Das war schon sehr gut, die Erinnerung war wahrscheinlich nur ein wenig zu schwach, konzentrier dich nur auf diesen einen glücklichen Moment und versuch es noch einmal", beschwichtigte mich Lupin sanft, woraufhin er nur ein leichtes nicken meinerseits zur Antwort bekam. Konzentrier dich verdammt! Blamier dich jetzt bloss nicht, dass hat dir ja gerade noch gefehlt! Ich hob meinen Zauberstab erneut, holte tief Luft und gerade, als ich den Zauber erneut ausführen wollte, legte sich eine grosse und warme Hand auf meine Schulter, welche mich leicht schaudern liess und ein starkes Kribbeln in meinem Bauch auslöste. Ich schloss die Augen nun noch einmal und atmete tief durch. Ich konzentrierte mich einzig und alleine auf die Hand auf meiner Schulter, wessen Besitzer nahe hinter mir zu stehen schien, denn ich konnte seine Wärme förmlich an meinem Rücken spüren und mit diesem wärmenden Gefühl hob ich die Hand und rief:„Expecot Patronum." Der Strahl welcher nun aus meinem Zauberstab schoss schien noch heller als zuvor zu sein und im nächsten Augenblick rannte ein Wolf um die Köpfe meiner Mitschüler und verschwand sobald er wieder an meiner Seite angekommen war. Ich sah mich im Klassenzimmer um und es legte sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen, als ich die verwunderten und vor allem die ehrfürchtigen Blicke meiner Mitschüler sah, sogar die Slytherins hielten abwechslungsweise mal den Mund.„So und mit diesem schönen Resultat beende ich die heutige Stunde", rief Lupin und die Gruppe löste sich lautstark diskutierend auf. Erst jetzt fiel mir auf, dass seine Hand immer noch auf meiner Schulter lag und nun an Druck zugenommen hatte. Am liebsten hätte ich mich jetzt zu ihm umgedreht und ihn ganz fest umarmt, doch ich durfte nicht und das wusste ich genau, ich durfte nichts mit ihm zu tun haben, dass war mir nun klar geworden, er war mein Lehrer und ich seine Schülerin, es war gegen das Gesetz, dass wir etwas miteinander hatte und auch wenn ich nun schon volljährig war, lagen immerhin 16 Jahre Altersunterschied zwischen uns. Und am wichtigsten war ja wohl, dass er nicht die gleichen Gefühle für mich zu haben schien wie ich für ihn, denn er hatte mich einfach so von sich weggestossen, damit hatte er mir deutlich gezeigz, dass er nicht das gleiche empfand. Sag mal, wie lange willst du eigentlich noch da herum stehen, es wird langsam merkwürdig? „Auf Wiedersehen Professor", sagte ich und räusperte mich leise, woraufhin er, sichtlich peinlich berührt, seine Hand von meiner Schulter nahm.„Auf Wiedersehen Miss Wilson", hauchte er und unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Moment wieder, ehe ich schnell zu meiner Tasche rannte, sie über meine Schulter warf und aus dem Klassenzimmer verschwand.
Der dunkle Abendhimmel war mit dichten Wolken verhangen und der kühle Wind wehte mir meine Haare ins Gesicht. Wieso hatten alle Frauen in den Filmen immer die perfekte Frisur, wenn sie durch das grösste Unwetter rannten? Ich würde ihr Geheimnis gerne in Erfahrung bringen, denn momentan sah ich eher wie Filch aus. Ich strich mir meine Haare hinter die Ohren, was logischerweise nicht wirklich viel brachte, weshalb ich es seufzend aufgab und meine Umgebung hinter meinen braunen Haarsträhnen verschwinden liess. Eigentlich durfte ich ja um diese Zeit sowieso nicht mehr draussen unterwegs sein, naja eigentlich durfte ich überhaupt nicht draussen sein, egal um welche Tageszeit. Dumbledore hat uns dies nämlich ausdrücklich verboten, da wir ja von Sirius Black angegriffen werden könnten und weiss ich nicht was alles, bei der hälfte seines Vortrags habe ich nicht mehr zugehört, dieser fand nämlich nur unmittelbar ein paar Tage nach meiner Begegnung mit Black und so auch mit dem intimen Moment mit Lupin statt und meine Konzentration war deshalb nicht vollständig vorhanden gewesen. Hier schlenderte ich nun also über den Innenhof von Hogwarts, ganz alleine und ohne im geringsten auf die Regeln zu achten, dass kam wohl davon wenn man zu viel Zeit mit den Weasleyzwillingen verbrachte. Ja man könnte meinen ich sei dumm, mich ganz alleine hier draussen aufzuhalten, während irgendwo im nirgendwo ein Massenmörder auf freiem Fuss herumrannte, aber ich hatte einfach schlichtweg keine Angst. Ich hatte ihn schon zweimal überlebt und wie man so schön sagt, alle guten Dinge sind drei, dass würde man also eher als lebensmüde betrachten. Ausserdem musste ich meinen Kopf ein wenig freikriegen, vor allem von den heutigen Ereignissen, weil Lupin es geschafft hatte, meine Mauer, welche ich feinsäuberlich um mich gebaut hatte, um niemanden an mich heranzulassen, zu zerstören. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich immer noch seine warme Hand auf meiner Schulter spüren und das Kribbeln in meinem Bauch kam wieder zum vorschein. Da merkt man mal wieder wie naiv du eigentlich bist, du liegst ihm ja förmlich zu Füssen. Falls du es noch nicht gemerkt hast, er war derjenige, welcher dich weggestossen hat, komm mal zur Vernunft Mädel! Ich machte mich auf den Weg zu Hagrid, da dieser der einzige „Lehrer" war, welcher
mir keine Punkte abziehen wird, wenn er mich hier sieht und zweitens, brauchte ich gerade ein wenig Gesellschaft. Ich lief über die hölzerne Brücke, welche im Wind unangenehm knarzte. Ich verlangsamte meine Schritte, als ich drei Gestalten am Ende der Brücke neben den grossen Steinen entdeckte und ging nun vorsichtig auf sie zu. Ich atmete erleichtert aus, als ich erkannte, dass es nur Harry, Ron und Hermine waren, welche aneinander gekuschelt auf Hagrids Hütte runter sahen. Die schienen sich ja auch nicht gross um die Regeln zu kümmern. Ich ging langsam auf sie zu und blieb hinter ihnen stehen, um über ihre Schultern zu sehen. Alles was ich sah war Hagrids Hütte, welches momentan von frischen Kürbissen umgeben war, doch vor ihm stand nicht nur Hagrid, sondern auch Dumbeldore, Fudge und ein Mann in einem schwarzen Gewand mit einer Sense, welche ziemlich grimmig zum Wald hin sah.„Was gibt es denn hier spannendes zu sehen", fragte ich die drei nun und alle drei drehten sich erschrocken zu mir um. Doch bevor sie irgendetwas hätten sagen können, schrie Ron plötzlich schmerzerfüllt auf und etwas viel mit einem dumpfen Geräusch ins Gras.„Er hat mich gebissen, Krätze warte!", rief Ron und rannte aus heiterem Himmel los, weshalb ich ihm nur ziemlich verwirrt nachschaute.„Ron, bleib stehen!", rief Harry ihm hinterher, woraufhin er ihm mit Hermine im Schlepptau nachrannte.„Bin ich die einzige die nicht weiss wer Krätze ist?", rief ich ihnen hinterher, machte aber nicht im geringsten die Anstalt ihnen hinterherzurennen. Ich wollte ja schliesslich zu Hagrid und nicht den Babysitter spielen. Plötzlich hörte ich ein leises Knurren hinter mir, weshalb ich mich langsam umdrehte, in meiner Manteltasche umklammerte ich bereits meinen Zauberstab. Hinter mir stand ein grosses, schwarzer Hund, er hatte seine Zähne gefletscht und er knurrte leise. Ehe ich in irgendeiner Weise hätte reagieren können, rannte der Hund auf mich zu und sprang mit einem Satz über mich hinweg in Richtung von Harry, Ron und Hermine.„Scheisse", hauchte ich und rannte dem Hund hinterher.„Harry, Hermine, weg!", schrie ich, als ich die beiden von weitem erkannte. Diese drehten sich erschrocken um, doch der Hund sprang über sie hinweg und ich sah nur noch, wie er den schreienden und zappelten Ron in ein Loch im Baum, welcher vor uns stand zerrte und verschwand. Harry wollte ihm hinterherrennen und ich konnte Hermine gerade noch von hinten her festhalten, ehe die Äste des Baumes ausholten und Harry von den Beinen rissen.„Die peitschende Weide", sagte ich kurz und stellte mich vor Hermine hin, was ihr nicht zu gefallen schein, denn sie wollte sich an mir vorbeidrängen.„Harry!", rief sie und wollte erneut zu ihm rennen, doch ich packte sie am Arm.„Bleib hier, ein Verletzter reicht mir", fauchte ich und zerrte sie erneut hinter mich. Ich zog meinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf die peitschende Weide, welche gerade dabei war, Harry in der Gegend herumzuschleudern.„Impedimenta", rief ich und hoffte, dass der Zauberspruch funktionieren oder zumindest eine leichte Wirkung zeigen würde. Eigentlich ist dieser Zauberspruch nur für Menschen ausgelegt, er soll dich für ein paar Minuten bewegungsunfähig machen, deshalb hoffte ich, dass er ebenfalls eine leichte Wirkung auf die Weide hatte. Es schien zu funktionieren, sie liess Harry los, naja besser gesagt, sie schlug ihn zu Boden und verlangsamte ihre Bewegungen.„Los!", rief ich und bedeutete Hermine mit meiner Hand zu Harry zu gehen. Ich rannte währenddessen zu dem Loch, in welchem der Hund zuvor verschwunden war. Ich konnte nicht sehen was darunter lag, weshalb ich mich kurzerhand dazu entschied es einfach selbst herauszufinden. Ich sprang ins Loch hinein und landete wenige Sekunden später auf allen vieren auf dem erdigen Boden. Wenige Augenblicke später kamen auch Hermine und Harry nach und letzterer wischte sich den Schmutz von seinen zerrissenen Kleidern.„Harry, ob das T-Shirt nun schmutzig ist oder nicht spielt wohl keine grosse Rolle mehr", sagte ich schlicht und Hermine warf mir einen abschätzigen Blick zu.„Was, sei froh, dass du jetzt nicht aussiehst wie er", fauchte ich und wies auf Harrys mit Kratzern übersätes Gesicht, woraufhin sie ihn besorgt musterte.„Wir müssen Ron finden, wo denkst du führt dieser Gang hin?", fragte Harry mich und sah an mir vorbei den dunklen Gang entlang.„Das kann ich dir leider noch nicht sagen, aber wir werden es wohl jetzt herausfinden", antwortete ich ihm und hörte, wie die Weide über uns wieder zum Leben erwachte.„Na dann los", forderte Hermine auf und ich nickte kurz.„Lumos", aus meinem Zauberstab erschien Licht, welches den Gang erleuchtete, welchen wir nun vorsichtig entlanggingen. Du reitest dich echt immer in die grösste Scheisse rein. Ich konnte am Ende des Ganges Licht erkennen und als wir es erreich hatten, standen wir unter einer Falltür, welche ich vorsichtig anhob und durch die Öffnung kletterte. Wir standen nun in einem kalten und vor allem sehr alten Flur, wo überall Staub lag. Ich sah mich kurz um und musste dann mit Schrecken feststellen wo wir uns befanden.„Ist das-" - „Die heulende Hütte, ja", unterbrach ich Harry. Ich sah wieder an den staubigen Boden, wo man deutlich sehen konnte, dass der Hund Ron die Treppe hochgeschleift hatte. Ich hielt einen Finger hoch und bedeutete den beiden damit leise zu sein, denn ich wollte hören, ob sich da oben irgendetwas tat, man konnte jedoch nur Rons wimmer hören, weshalb ich den beiden bedeutet mir die morschen Treppen hinauf zu folgen. Direkt gegenüber der obersten Treppe lag ein grosses Zimmer, welches mir nur all zu bekannt vorkam. Man konnte von aussen das staubige Klavier sehen und sofort schossen mir die Bilder von meinem letzten Besuch hier vor dem inneren Auge vorbei, weshalb ich einmal tief Luft holen musste.„Ron", hauchte Hermine und wollte sich gerade an mir vorbeidrängen, als ich sie am Handgelenkt zurückhielt.„Was ist?", fragte Harry und sah mich verwirrt an.„Irgendetwas stimmt hier nicht", flüsterte ich und sah Harry mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Ich wusste nicht was es war, aber etwas fühlte sich verdammt falsch an der ganzen Sache an, ich hatte nur noch nicht genau herausgefunden was. Doch bevor ich hätte weiterüberlegen können, rannte Harry schon an mir vorbei auf Ron zu, welcher auf einem kleinen Bett in der linken Ecke des Zimmers sass und sein blutendes Bein festhielt, Krätze, seine Ratte, hielt er dabei fest in seiner Hand. „Harry das ist eine Falle, er ist der Hund, er ist ein Animagus", sagte Ron panisch und zeigte zitternd in die hinterste Ecke des Zimmers. Beim Wort Animagus klingelten bei mir sämtliche Alarmglocken und als ich mit meinem Blick Rons zitterndem Finger folgte, war ich nicht überrascht, als ich ihn erblickte.

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Ja, ich bin auch endlich mal wieder von den Toten auferstanden. Es tut mir so unglaublich leid, dass ich eich so lange warten gelassen habe, aber irgendwie hatte ich in den letzten Monaten einerseits nicht wirklich die Motivation zum weiterschreiben und andererseits hatte ich mit der Schule mer als genug zutun gehabt, deshalb kommt erst jetzt etwas neues.🤯

Ja, dass ist bei weitem nicht mein bestes Kapitel, dass ist mir bewusst, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem, ich habe mir nämlich sehr viele Gedanken zu diesem Kapitel gemacht.🙈

Ausserdem hoffe ich, dass es euch allen gut geht und das ihr gesund und munter seid. Passt auf euch auf und fühlt euch gedrückt von mir.💕
Eure Lumos🔮

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 31, 2020 ⏰

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Night  Changes ~Remus LupinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt