-11-

784 28 14
                                    

POV. Jungkook
____________________________

Früh am Morgen klingelt mein Wecker und ich schlage die Augen auf, wobei ich wegen der hereinfallenden Sonnenstrahlen kurz blinzeln muss. Ich stehe auf und mache mich fertig, um zum Frühstück zu gehen. Die anderen sitzen alle schon im Speisesaal und machen sich über ihre Brötchen her. Bis auf Taehyung, der ist mal wieder schon ‚fertig'.

„Wir treffen uns in 15 Minuten unten vor dem Hotel, um das Gepäck in die Autos zu laden, damit wir zum Flughafen fahren können. Bitte trödelt nicht zu lange, wir fahren fast 2 Stunden bis dorthin." , erinnert uns Jin nochmal, als wir alle fertig gegessen haben. Also machen sich alle auf den Weg zurück in die Zimmer, um ihre restlichen Sachen einzupacken.

Kurze Zeit später stehen wir alle vor dem großen Hotelgebäude. „Ich will mit Yoongi zusammen fahren!" , sprudelt es aufgeregt aus Jimin heraus. Yoongi verdreht in diesem Moment nur seufzend die Augen. „Leute, Leute, einmal Ruhe bitte!" , macht sich nun Namjoon bemerkbar. „Taehyung, Jungkook ihr geht zusammen in einen Wagen. Ich werde mir das nächste Auto mit Jin und Hoseok teilen und Jimin und Yoongi werden dann auch zusammen fahren. Alle einverstanden?" Es folgt ein einstimmiges Nicken unsererseits. Also verstauen die Fahrer noch kurz unsere Taschen und gleich darauf setzen wir uns alle in die Autos und fahren schließlich los.

Anfangs haben Taehyung und ich uns über alles mögliche unterhalten, den gelungenen Auftritt, die schöne Zeit hier in Amerika und alles, was uns sonst noch so in den Sinn kam. Jedoch ist es mittlerweile wieder ruhig im Wagen geworden und nur das Autoradio dudelt leise vor sich hin. Mir ist langweilig und wir fahren noch eine halbe Ewigkeit. Doch da fällt mir etwas ein. „Könnten sie bitte Really Really von Winner anmachen?" , frage ich unseren Fahrer. Dabei werfe ich Tae einen verschmitzten Blick zu und dieser grinst mich auch nur breit an. Denn das ist unser absolutes Lieblingslied und wir können es beide komplett auswendig mitsingen. Die anderen sind meistens schon total genervt davon, aber solange wir hier nur mit dem Fahrer alleine sind, können wir endlich mal wieder unseren Spaß haben. „Natürlich Sir" , kommt es von vorne. Unser Fahrer lehnt sich etwas zur Seite, um den Song einzustellen. Dabei schaut er für einige Sekunden nicht auf die Straße. Wäre ich doch bloß nicht auf diese dumme Idee gekommen...

Plötzlich geht alles ganz schnell. Ich schaue hoch nach vorne und sehe wie die beiden Autos der anderen Member hektisch zur Seite ausweichen, doch dank der kurzen Unachtsamkeit unseres Fahrers ist es für uns schon zu spät. Ich sehe nur noch wie ein weißes Auto auf uns zurast. Meine Gedanken setzen aus und für einen kurzen Moment fühlt es sich so an, als wäre die Zeit stehen geblieben. Doch dann geschieht es. Das mehrere Hundert km/h schnelle Auto kracht frontal und mit voller Wucht in uns hinein. Ich spüre wie ich in meinem Sitz hin und her geschleudert werde. Unser Auto überschlägt sich einige Male während wir von der Straße gerissen werden. Ich weiß überhaupt nicht wie mir geschieht. Ich habe die Orientierung total verloren und kann keinen klaren Gedanken fassen. Alles um mich herum dreht sich. Ich höre lautes knallen und plötzlich zerspringt neben mir die Fensterscheibe. Es fühlt sich an als würden sich viele kleine Nadeln in mich hineinbohren und als hätte jemand mit einem Messer meine Haut komplett zerschnitten. Ich bekomme kaum noch etwas mit. Es geht alles viel zu schnell. Was passiert hier überhaupt gerade? Plötzlich durchfährt ein kurzer aber sehr kräftiger Ruck unseren Wagen. Ich schlage mit dem Gesicht auf dem Vordersitz auf und spüre, wie mich mein Gurt zurück in den Sitz zieht. Dieser schneidet so stark in meinen Hals und meine Brust ein, dass ich für einen kurzen Moment keine Luft bekomme. Ich atme immer schneller und hektischer, bis mir schließlich schwarz vor Augen wird und ich in mir zusammensacke.

Einige Minuten später komme ich langsam wieder zu mir. Was ist gerade geschehen? Wo bin ich? Ich spüre, wie ich immer noch in meinem Gurt hänge und sehe an mir herunter. Bis auf die vielen oberflächlichen Kratzer habe ich mich nicht wirklich verletzt. Ich bewege meine Arme, Beine, Hände und Füße. Alles in Ordung. Doch als ich meinen Kopf ein Stückchen anhebe durchfährt diesen ein unerträglicher Schmerz. Ich muss wohl eine Gehirnerschütterung haben.

Als mir plötzlich in den Kopf kommt, dass ich ja nicht alleine in diesem Wagen war, durchfährt mich ein heftiger Schock und mein ganzer Körper zuckt einmal zusammen. Sofort richte ich meinen Blick auf den neben mir hängenden Taehyung. Mein Atem stockt, als ich ihn erblicke. Er ist von oben bis unten mit viele scharfen Glasscherben überseht. Sein Gesicht und seine Hände zieren unzählige blaue Flecken. Doch da fällt mir etwas viel gravierenderes auf. Als wir in die Leitplanke gekracht sind hat diese sich durch Taehyungs Tür gebohrt. Doch nicht nur durch diese sondern auch durch Taehyung selbst. Das riesige Stahlstück hat sich einmal direkt durch seinen Bauch gebohrt. Erst jetzt bemerke ich, dass sein Shirt getränkt von seinem dunkelroten Blut ist und auch im Rest des Autos befindet sich überall Blut. Taehyungs Augen sind geschlossen. Moment mal... ATMET ER ÜBERHAUPT NOCH? LEBT ER NOCH?! Oh Nein, Oh Nein, Oh Nein, das darf nicht war sein. Das darf alles nicht wahr sein. Das kann nicht alles passiert sein. Doch das hier ist kein Traum, es ist die pure Realität, kalt und gefährlich. Schon wieder fange ich an hektischer zu atmen, doch ich muss Ruhe bewahren. Eine weitere Panikattacke würde keinem hier weiter helfen. Ich lehne mich so gut es in dem seitlich hängenden Auto geht rüber zu Taehyung und taste nach seinem Arm. Ich suche die Hauptschlagader und fühle seinen Puls. Erleichtert seufze ich auf. Er lebt! Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, denn als mein Blick über seinen kraftlosen, völlig zerstörten Körper gleitet, steigen mir die Tränen in die Augen. Dieser Anblick ist einfach unerträglich. Er hängt völlig leblos in seinem Gurt, durchstoßen von diesem Metallstück, völlig blutverschmiert und mit einem flachen, röchelnden Atem. Bitte wach auf, bitte schlag deine wunderschönen Augen wieder auf. Ich brauche dich doch! „Taehyung..." , flüstere ich völlig verzweifelt während ich mit meiner Hand über seine zerschnittene Wange fahre. Mittlerweile laufen mir unzählige heiße Tränen über die Wangen und ich kann nicht anders als laut aufzuschluchzen. „Bitte bleib bei mir." , hauche ich völlig aufgelöst.

_______________________________
Sooo hier ist nun endlich das nächste Kapitel, was so einiges in dieser Geschichte in eine ganz neue Richtung lenkt. Ich hoffe ich habe im letzten Kapitel nicht zu viel versprochen. >~<

Sorry auch für diesen Cut, aber sonst wäre dieses Kapitel viieeel zu lang geworden. Also seid einfach gespannt auf das nächste Kapitel.

Ich bemühe mich ganz schnell weiter zu schreiben. 🥰

Hab euch lieb~❤️
***

The only one | Vkook Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt