Der Abend war über die Stadt hinein gebrochen. Jungkook und seine Eltern hatten es sich im Kaminzimmer gemütlich gemacht. Da die Abende schon recht kühl waren, prasselte im Kamin ein wärmendes Feuer. Die orangenen Flammen züngelten und zogen Jungkook in seinen Bann. Er konnte seine Augen nicht davon lassen. Feuer... Fluch und Segen zugleich. So faszinierend... „ Also", begann er König und ließ sich in den Sessel, der in teuersten Stoff eingeschlagen war, fallen. Jungkook's Mutter nahm auf dem Sofa Platz. Jungkook setzte sich zu ihr. Sowohl die Mutter; als auch der Sohn hingen an den Lippen des Königs und warteten darauf, das er ihnen mitteilen würde, was der Jäger erzählt hatte. „ Es ist so", begann der König. „ Der Jäger hat mir erzählt, das seine Kameraden und er gerade tiefer in den Wald vordrangen, als sie auf ein großes Rudel stießen. Es waren viele Wölfe und sie waren nicht grau, sondern weiß. Angeblich sollten diese Tiere wunderschön aber auch gefährlich gewesen sein. Und unter ihnen war ein Junge." „ Ein Junge?", entfuhr es Jungkook's Mutter.
„ Wieso haben die Wölfe ihn nicht angegriffen?", fragte Jungkook sofort. Der König zuckte unbeholfen mit den Schultern. „ Ich weiß es nicht. Die Jäger haben den Jungen da raus geholt und mitgenommen, nachdem sie die Tiere getötet hatten. Der Junge soll geschrien und geweint haben." „ Und was ist dann passiert?", fragte die Königin. „ Naja... er hat sich nicht wie ein Mensch verhalten. Er konnte war reden und aufrecht gehen; aber selbst das viel ihm schwer. Er war wie ein wildes Tier. Deshalb haben die Jäger es in den Kerker am Stadtrand gesperrt. In den nächsten Tagen wird entschieden war mir mit dem Jungen machen",schloss Jungkook's Vater die Debatte und stand auf. Auch Jungkook erhob sich. „ Aber Vater. Du kannst doch nichts umbringen, was nichts getan hat." „ Nichts getan hat? Jungkook, das Tier lebte bei den Vorboten des Teufels. Es ist ein schlechtes Omen", der König wurde lauter. Verschreckt sagte der Prinz schnell:„ Ich geh schlafen". „ Gute Nacht mein Schatz", verabschiedete seine Mutter ihn und warf dem König einen vorwurfsvollen Blick zu.
Während Jungkook durch die Gänge hastete, ging ihm der Junge nicht aus dem Kopf. War er echt so seltsam? Und warum waren alle so in Aufruhe wegen ihm? Und weshalb war Vater so gestresst? Der König war normalerweise gutherzig und liebevoll. Da passte eine Hinrichtung eines unschuldigen Wesens nicht ins Bild... In seinem Zimmer lief er sofort zu seinem Bücherregal und zog ein altes dickes Buch hervor, dessen Seiten bereits leicht vergilbt waren. Dieses Buch hatte er von seinem Großvater vor dessen Tod geschenkt bekommen. In ihm standen Mythen und Geschichten, mit denen sich die beiden gerne befasst hatten, als Jungkook noch klein war. Eine Geschichte hatte er am meisten geliebt. Die Geschichte eines Jungen, der von Tieren aufgezogen wurde. War der Fremde im Keller wirklich auch so jemand? Ein Kind, das in dem Fall von Wölfen aufgezogen wurde? Es ließ Jungkook keine Ruhe. Immer und immer wieder las er die Geschichte, während der Mond in sein Fenster schien und die Kerze, in ihren letzten Zügen leuchtete. Sie war schon fast abgebrannt. Erst als sie ausging legte Jungkook das Buch weg und legte sich schlafen.
•••
Am nächsten morgen wurde er von Stimmen vor seiner Tür geweckt. Er hielt die Augen geschlossen und horchte. Es war eine Kerkerwache und sein Vater. „... dann machen wir es so", sagte die Wache gerade. „ Hm~ mir passt das gar nicht. Der Junge hat uns doch nichts getan. Ich finde es schon schlimm, dass er eingesperrt ist. Wieso muss er nun noch öffentlich gedemütigt werden?" „ Die Bewohner haben von dem Teufel in ihrem Kerker mitbekommen und wollen es nun." Jungkook's Vater seufzte. „ Und ich als guter König muss sie erhören und ihren Wünschen nachgehen..." Die Wache erwiderte nichts mehr. „ Ist gut... gehen sie mir aus den Augen", fluchte der König. Jungkook spürte, das er wütend war. Wegen den Einwohnern? Sein Vater war einfach zu gutherzig und wollte es jedem recht machen.
Die Tür wurde geöffnet und der König trat ein. „ Guten Morgen, Jungkook." Sofort richtete sich der Prinz auf. „ Vater? Es ist so selten, das du mich weckst." „ Ich habe mir heute die Zeit genommen", lächelte der König und setzte sich auf die Bettkante. „ Einen Leibwächter hab ich auch schon gefunden. Er wird dich begleiten, wenn du immer noch zum Markt willst." Jungkook ging nicht auf das gesagte ein, sondern fragte: „ Wieso bist du so erzürnt? Was wollen die Einwohner, wogegen du bist?" „ Hast du mich belauscht?", stellte der König die Gegenfrage. „ Ich hab euch vor meinem Gemach gehört", erklärte der Sohn entschuldigend. „ Hm~ es ist so... mein Volk denkt, dass ich den Teufel in meinem Kerker hab. Dabei ist es nur ein junger Mann, der bei Wölfen gewohnt hat." „ Aber Wölfe sind ein Zeichen des Todes. Kein Wunder, das die Menschen Angst haben", erklärte der Sohn seinem Vater. „ Trotzdem. Er soll leiden und gedemütigt werden... obwohl er nichts getan hat", grummelte sein Vater. „ Du bist der König. Du kannst es verbieten", erklärte Jungkook. „ Kann ich nicht...Du bist noch zu jung... du verstehst es nicht", mit den Worten stand sein Vater auf und verließ Jungkook's Zimmer.
Schnell sprang der junge Prinz aus seinem Bett und folgte seinem Vater auf dem Gang. Ihre Schritte hallten und Jungkook konnte sein Spiegelbild auf dem Boden sehen, so sauber war es hier. „ Dann erklär es mir", bat Jungkook. Sein Vater drehte sich um. „ Nein! Geh und mach dich fertig. Ich hab viel zu tun." Erschrocken blieb der Prinz stehen. So war sein Vater schon lange nicht mehr ihm gegenüber gewesen. Verschreckt sah Jungkook seinem Vater in die Augen. Dieser schnaubte und wand sich ab. Der Prinz lauschte den sich entfernenden Schritte seines Vaters. Dann drehte er sich um und lief in sein Zimmer zurück. „ Sanmin... ich brauche dich", rief der Prinz und wartete, bis die Dienerin, die für seine Kleidung zuständig war, kam. „ Sie haben gerufen, mein Herr." „ Ich möchte, das sie mir beim Ankleiden helfen." „ Aber natürlich mein Herr." Sanmin verschwand und kam kurz danach mit der Kleidung des Prinzen zurück. Aufgeregt half Sanmin dem Prinzen, in das teuer anmutende Hemd aus seltenen weißen Stoff zu schlüpfen. Auch bei der schwarzen Hose half die Dienerin dem Prinzen. Ihre Gesicht glich während der Prozedur einer Tomate. „ Danke Sanmin", bedankte sich Jungkook, als er sich fertig eingekleidet hatte. Als er aus dem Zimmer trat, wartete der Leibwächter bereits vor der Tür, damit Jungkook zum Markt konnte.
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Wolfchild~ Vkook 🐾
FanfictionEr sieht aus wie ein Mensch... Doch er ist kein Mensch... Er sieht nicht aus wie ein Wolf... Aber er verhält sich wie einer... Kim Taehyung wuchs jenseits der Zivilisation, in einem Wolfsrudel auf, bis er gefunden wird und wieder ein Teil der Mensch...