Wolfchild~ Vkook 🐾

005

Total übermüdet war der Junge Prinz am nächsten Morgen unterwegs, weil er einfach gestern nicht mehr einschlafen konnte. Jungkook's Schritte hallten durch die Halle, als er auf den Thron seines Vaters zueilte. Der König war gerade damit beschäftigt Dienstleuten auf ihre Fragen zu antworten, als er seinen Sohn erblickte. „ Guten Morgen Jungkook. Hattest du einen angenehmen Schlaf?" Der Prinz schüttelte den Kopf. „ Nein Vater, ich konnte nicht einschlafen und bin jetzt noch voller Mündigkeit." Sein Vater seufzte. „ Nun gut. Hast du ein Anliegen?" „ Hab ich. Ich hatte eine Frage zu dem Wolfskind." Der König massierte mit seinen Fingern, seine Schläfen. „ Ich wusste dieses Thema lässt dir keine Ruhe. Mir auch nicht... ich bin unschlüssig was ich machen soll. Deshalb warten wir einfach ab und lassen ihn am Marktplatz verweilen. Vielleicht stirbt er ja, bevor ich eine Endscheidung fällen muss." „ Aber, Vater~" „ Jungkook.... bitte ich hab zu tun", unterbrach der König seinen Sohn. Jungkook schnaubte erzürnt und verließ die Halle.

Es war noch Vormittag, aber Jungkook sehnte sich den Abend entgegen.

(...)

Wie vorherige Nacht, schlich der Prinz, diesmal mit einem Korb samt nahrhaften Inhalt, zum Marktplatz. Anders als gestern wartete der angebundene bereits auf den Prinz.

„ Guten Abend Taehyung", flüsterte Jungkook, stellte den Korb ab und löste die Fesseln. „ Guten Abend Jungkook... schön dich zu sehen", begrüßte der jüngere den Prinzen, strahlend. Wieder ließen sie sich nebeneinander nieder und schauten dem herunterbrennenden Fackeln zu. „ Wie war dein Tag?", fragte der ältere und sah Taehyung beim Essen der Äpfel zu. „ Besser als gestern. Ich wurde lediglich ignoriert und musste den schreien anderer Sündigern hier lauschen. Ich nehme an sie verfolgen deinen Plan, mich abmagern zu lassen und so meinen Tod zu finden." „ Keine Angst. Soweit werde ich es nicht kommen lassen. Du kannst zwar nicht ins Schloss, weil sie dich dann umbringen würden, wenn sie dich finden, aber wir finden einen anderen Weg, dass du wieder Freiheit erlangst." „ Danke, dass du das alles für mich tust, Jungkook", bedankte sich Taehyung wie gestern Abend. Der Prinz winkte ab. „ Das ist okay..." Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander und genossen den Moment. Der verlassene Markplatz, die leicht flackernden Fackeln... die Präsents des anderen.

Irgendwann stand Jungkook auf. „ Es tut mir leid, dass ich schon wieder gehe, aber mein Vater war heute morgen nicht begeistert, weil ich übernächtigt war." Taehyung stand ebenfalls auf und ließ sich wieder festmachen. „ Kein Problem... bitte komm nicht in Schwierigkeiten wegen mir." „ Werde ich nicht... bis morgen Abend", Jungkook griff nach dem Korb, winkte und verschwand.

(...)

Wie jedes vorherige Mal, kam der Prinz ohne Schwierigkeiten ins Schloss. Fast lautlos bewegte er sich durch das Gemäuer fort. Langsam würde es wirklich kühler, das spürte er sogar hier drinnen. Bald würden die Kamine öfter an sein.... bald müsste er auch eine Lösung für Taehyung gefunden haben. Dieser konnte ja schlecht im Winter draußen bleiben. Außerdem würden das Volk sich wundern, wenn er nicht bald stirbt und ihn wohlmöglich für den Teufel halten. Der Prinz bekam eine Gänsehaut. Das durfte nicht passieren, sonst~

„ Mein Prinz? Was tut Ihr hier? Also wenn ich fragen darf...", fragte eine Stimme- die Dienstmagd Yuna. Jungkook drehte sich um und lächelte verlegen. „ Ich... musste mal auf die Toilette." „ Dafür haben sie doch einen Nachttopf", stellte Yuna fest. Jungkook wollte Luft holen, doch Yuna hob die Hände. „ Entschuldigt... es ist mir nicht befugt, solche Fragen zu stellen...." „ Schon okay....", Jungkook musterte Yuna. Ein zierliches jungen Mädchen... Vielleicht um die 16 Jahre. „ Wirst du meinem Vater davon erzählen?", fragte Jungkook und legte den Kopf schief. Yuna biss sich auf die Lippen. „ Eigentlich müsste ich den König von Euren nächtlichen Ausflügen unterrichten...." „ Es war doch nur einer?", log Jungkook. Doch die Dienstmagd schüttelte den Kopf. „ Ich hab Euch gestern schon gesehen." „ Spionierst du mir nach?!", fauchte Jungkook, aus Angst, dass jetzt alles auffliegen wird. „ Was? Nein nein nein....", Yuna erzitterte. Sie hatte Angst. Der Prinz atmete tief ein und aus... es war fies und egoistisch, aber er musste jetzt seinen Charme und ihre Angst ausnutzen. „ Komm Yuna. Möchtest du mir nicht noch ein bisschen Gesellschaft leisten?", fragte er sanft und streckte die Hand aus. Behutsam strich er ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „ Bekomm ich dann... Ärger?", fragte sie leise. Jungkook lächelte sanft. „ Nein... ich war nur etwas harsch vorhin. Bitte entschuldige." Sie errötete. „ Dann will.. Ich mitkommen..."

„ Gut, dann komm~", erwiderte Jungkook lächelnd und lief los.