Ein Klopfen an der Tür weckt mich, reißt mich aus dem Traum, den ich gerade hatte.
Es war sowieso kein schöner Traum, aber ich bin es gewöhnt.
In letzter Zeit hatte ich diese Albträume vermehrt.Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und bitte die Person hereinzutreten.
„Guten Morgen Miss Allistair." begrüßt mich Maris mit einem Lächeln, was aber nicht an ihren Augen ankommt.
Das ist kein gutes Zeichen.
„Guten Morgen Maris." begrüße ich sie ebenfalls. „Ist Mutter schlecht gelaunt?" frage ich noch, nachdem sie die Tür geschlossen hat.
„Sie möchte dich in 30 Minuten im Wohnzimmer sehen." Maris Stimme klingt sehr besorgt.
„Ist in Ordnung, danke Maris. Ich beeile mich."
„Bevor du gehst, Maris. Es tut mir Leid, falls du den Ärger abbekommen hast. Soweit habe ich gestern dann doch nicht gedacht." gebe ich zu und fühle mich schuldig.
Maris lacht aber und nimmt mich in den Arm. „Ich hoffe sie hat sich wenigstens verschluckt und sich den ganzen Abend geärgert."
Jetzt muss ich auch lachen.
„Du hättest ihren Blick sehen sollen. Ein Bild für die Götter."
„Das erleichtert den heutigen Tag und hebt meine Laune wieder." sagt sie und zwinkert mir zu.27 Minuten später betrete ich das Wohnzimmer, das Vorzimmer zur Hölle, wie ich es jetzt taufen werde.
3.. 2.. 1.. Los geht es.„Was fällt dir eigentlich ein uns so bloßstellen zu wollen? Mit einem Kleid, das jedes Gossenkind trägt. Und was soll diese Schmiererei auf deinem Rücken? Willst du etwa, dass deine Mutter einen Herzinfarkt bekommt? Willst du unbedingt, dass alle Leute schlecht über uns reden? Was haben wir dir getan, damit du so ungezogen und aufmüpfig geworden bist?" Kurz holt sie Luft.
„Und dann bringst du auch noch Mister Blackwood in die Verlegenheit, dich aus dem See zu retten, weil dir plötzlich eingefallen ist, dass du schwimmen möchtest, aber es überhaupt nicht kannst. Ich musste mich dreimal bei ihm entschuldigen und ich habe sofort seine Kleidung in eine Reinigung geben lassen, nur weil du Flausen im Kopf hast, dich unmöglich verhältst und dich wie ein billiges Miststück an ihn ranschmeißen wolltest. Wenn du Interesse an ihm hast, solltest du erst einmal abnehmen und lernen dich ordentlich zu kleiden."
So, das reicht jetzt. Sie hatte genug Zeit gehabt.
„Ich habe kein Interesse an ihn. Ich bin in den See gefallen und er hat mich einfach nur gerettet, wofür ich ihm sehr dankbar bin."
Wobei ich sagen muss, dass ich mich gar nicht bei ihm bedankt habe.
Jetzt fühle ich mich wirklich schuldig.„Hast du dich bei ihm bedankt?" fragt eine Stimme hinter mir, die seit langer Zeit nicht mehr zu mir gesprochen hat.
Ich drehe mich um und schaue in die Augen meines Vaters.
Mir fehlen die Worte.
„Leonhardt!" ruft meine Mutter. „Sie hat uns bloßgestellt und deine einzige Frage lautet, ob sie sich bedankt hat? Ich fasse es nicht."
Vater hebt eine Hand, bedeutet ihr ruhig zu sein.
Wow, das ist das erste Mal, dass er sie auffordert still zu sein.
Meine Kinnlade klappt herunter.
„Ich hab dich etwas gefragt, Cosmea. Hast du dich bei ihm bedankt?"
Ich genieße seine Aufmerksamkeit, sonne mich darinnen, da ich ahne, dass es nur für kurze Zeit ist.„Nein." gebe ich zu. „Ich bin davongelaufen, weil es mir unangenehm war."
Vater nickt kurz, scheint verstanden zu haben. „Das gibt es nicht. So haben wir dich nicht erzogen, Cosmea Estelle Allistair. Du solltest dich schämen." mischt sich Mutter wieder ein.Vater unterbricht sie wieder. „Danke für deine Ehrlichkeit, Cosmea. Aber deine Mutter hat Recht, so haben wir dich nicht erzogen."
„Du solltest dich bedanken." fügt meine Mutter hinzu.
Ich werde ihm eine Dankeskarte zukommen lassen mit einem netten Gruß. Das sollte meinen Dank ausdrücken.
„Ich werde bei der Assistenz von Mister Blackwood einen Termin vereinbaren. Cosmea du wirst dich um einen extravaganten Blumenstrauß kümmern und wirst ihm persönlich und höflich deinen Dank vortragen."Das schockiert mich gerade.
Ihn noch einmal sehen? Das möchte ich auf keinen Fall.
Aber gegen Vaters Worte kann ich mich nicht wehren, möchte nicht, dass er mich weiterhin ignoriert.
So stimme ich dem zu.
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all the lies - verführt
RomanceIch passe nicht in diese Welt. Mit jedem Tag wird mir das mehr und mehr bewusst. Geld allein macht nicht glücklich, das weiß ich seit dem ich zehn Jahre alt bin. Ich bin kein verwöhntes, reiches Mädchen. Ich bin eine Rebellin, die auf das Geld d...