Kapitel 7 - 2. Halbzeit

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Ein paar Wochen später war es so weit: das Spiel Bayern gegen Nürnberg in Nürnberg fand heute statt. Mein Bruder hatte mir Karten direkt über den Trainerbänke besorgt, was hieß, dass ich auf das Spiel gehen konnte. Kai und ich hatten vereinzelt mal ein wenig geschrieben und es schien so, als ob wir uns angefreundet hätten.

Lea und ich hatten uns wie abgemacht getroffen und waren shoppen. Es tat gut, sich nach so langer Zeit mal wieder zu treffen außerhalb des Trainings.

Da fiel mir ein, dass ich noch Kai mitteilen musste, dass ich kam.

<<Hi. Also ich gehe auf das Spiel. Mein Bruder hat mir eine Karte genau über der Trainerbank besorgt.<<

>>Super. Hast du danach vielleicht noch Zeit?>> Das Spiel war mittags um 15:30 Uhr, was hieß, dass es um ca. 17:15 Uhr fertig war.

<<Ja, eigentlich schon.<<

>>Cool. :) Haste Lust mit Julian, seiner Freundin und mir Essen zu gehen?>> Zum Glück konnte er nicht durchs Handy sehen, wie rot ich grade wurde.

<<Sehr gerne!<<

>>Dann lass uns nach dem Spiel vor unserem Hotel treffen.>>

Er sagte mir noch wo das Hotel ist und damit war das Essen gehen auch schon geplant. Damit hatte ich nie gerechnet. Ich schwärmte schon so lange für ihn und warum bemerkte er mich jetzt plötzlich?

Da ich wohl oder übel eine Nacht in Nürnberg bleiben musste, kramte ich meinen kleinen Koffer aus und packte alles Nötige für eine Nacht ein.

Ich legte mir ein weinrotes, oben enges und unten lockeres Kleid raus. Darauf zog ich schwarze Sneaker. Da ich keine Gelegenheit bekommen würde mich vorm Essengehen nochmal umzuziehen, würde ich es gleich fürs Stadion anziehen.

Nachdem ich mich umgezogen und leichtes Make-up aufgetragen hatte, schnappte ich mir meinen Koffer und Rucksack, den ich mit ins Stadion nehmen würde. In den kleinen Kofferraum meines Autos legte ich den Koffer. Den Rucksack legte ich wie so oft neben mich auf den Beifahrersitz.

Obwohl ich gut in der Zeit war, kam ich nach einer einstündigen Fahrt wieder zu spät zum Aufwärmen im Stadion an. Diesmal standen sie schon bereit und ich setzte mich mit dem Anpfiff auf meinen Platz.

Dieses Stadion war deutlich kleiner. Das lag vor allem daran, dass der Verein weniger Geld hat und einfach kleiner als der FC Bayern war.

Durch meinen Platz über den Trainerbänken saß ich ziemlich zentral aber weit unten, da ich in der ersten Reihe saß. Mir machte das nichts aus, da ich so die Spieler auf der Bank sehen konnte.

Kai spielte von Anfang an.

In der ersten Halbzeit fiel kein Tor, aber dafür fielen in der zweiten drei: eins für Nürnberg, zwei für Bayern und somit gewann Bayern auch dieses Spiel. Kai schoss leider keins, aber bereitete dafür eins für Julian vor.

Nach dem Spiel klatschten sie sich mit dem anderen Team ab und gingen zu ihrer Fankurve und ließen sich wieder feiern. Danach gingen sie in Richtung Umkleidung, die zwischen den Trainerbänken waren.

Das Stadion war schon recht leer, aber ich blieb noch ein bisschen. Als Kai in die Umkleide ging, sah er sich suchen im Publikum um. Ich winkte und rief nach ihm und da sah er mich. Er lächelte und winkte leicht.

Das Team war nun vollständig in der Umkleide und ich entschloss mich zu gehen, da ich sonst zu spät zum Hotel kommen würde. Ich eilte zum Auto und in Null-Komma-Nichts war ich dem Stadion schon weit entfernt und stand vor dem Hotel.

Soll ich da rein? Es war das feinste Hotel, was Nürnberg hergab und es war sogar teilweise abgesperrt wegen den Spielern. Oft wurden die Spieler von Fans begrüßt, deswegen war eine Absperrung ganz praktisch zum Wohl der Spieler und Fans.

Ich wartete ein paar Minuten und da kam eine junge Frau, 2-3 Jahre älter als ich war und die niemand anderes als Julians Freundin war (Julian war 22 Jahre alt). Die Blondine hatte ein enges, türkisfarbenes Kleid an.

'Hey.' sagte ich. ‚Hallo. Kennen wir uns?' 'Nein, nicht wirklich. Ich warte auf Kai und Julian.' Sie schaute mich fragend an. 'Wir gehen mit Julian und dir Essen.' 'Ach so, dann bist du Luna?' 'Jap. Hat Kai von mir erzählt?' 'Schon. Er meinte, dass er eine Luna heute Abend mitbringt. Sophia kann er ja nicht mehr mitbringen, wie du bestimmt weißt.'

Da kamen Julian und Kai zusammen aus dem Hotel. Julian ging auf seine Freundin (die übrigens Sara hieß) und drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen. Ich stand ein wenig unbeholfen da und sah zu. Kai merkte das anscheinend, kam auf mich zu und umarmte mich. 'Hi.' meinte er. 'Hey.'

'Wir kennen uns, hallo.' sagte Julian dann zu mir und gab mir leicht die Hand. 'Wie kommen wir eigentlich zum Restaurant?' fragte Sara. Julian deutete auf ein hellbeleuchtetes Haus, was nicht sehr weit von meinem Auto entfernt stand. 'Wir laufen.' sagte er dann.

Kaum 5 Minuten später waren wir im Restaurant und saßen uns an einen Tisch für Vier. Vor, während und nach dem Essen unterhielten wir uns in der Runde und lachten des Öfteren laut auf. Sara war wirklich eine nette Person, die man gerne als Freundin hätte. Sara und ich wollten eigentlich, dass jeder sein Essen selbst bezahlt, aber die Jungs wollten unbedingt für uns bezahlen, was wir natürlich dankend annahmen.

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