Kapitel 2 - Training

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Am nächsten Morgen stand ich bestens gelaunt auf. Das Spiel war zwar erst abends, aber die Vorfreude stieg mit jeder Minute. Obwohl ich auf fast jedes Heimspiel ging, war es immer wieder etwas besonderes für mich. In das Stadium namens Allianz Arena passten um die 75.000 Leute rein. Die Atmosphäre war bei jedem Spiel atemberaubend. Überall her kamen irgendwelche Anfeuerungsprüche und Lieder. So nah am Spielfeldrand wie möglich standen oft Kinder oder auch Erwachsene mit Plakaten wie 'XY, bitte schenk mir dein Trikot'.

Da fiel mir ein, dass ich genau so ein Plakat noch machen wollte für Kai. Ich fand die Idee echt toll und vielleicht hatte man ja Glück. Außerdem wollte ich eigentlich zum öffentlichem Abschlusstraining, wo man die Möglichkeit bekam Bilder und Autogramme abzusahnen.

Aber erstmal zu dem Plakat.

Ich breitete vor mir ein sehr großer, weißes Plakat aus. Ich nahm mir einen schwarzen Edding und schrieb möglichst groß 'Kai, schenkst du mir bitte dein Trikot?', man musste es schließlich von weitem lesen können. In den Hintergrund schrieb ich eine rote 29, seine Rückennummer. Fertig!

Nachdem ich mich dezent wie immer geschminkt hatte und eine schwarze Jeans, ein weißes, leichtes Oberteil und schwarz weiße Vans angezogen hatte rief ich Lea an.

'Hallo, kommst du heute zum Abschlusstraining?' fragte ich. 'Nein, ich muss noch einiges machen, damit ich überhaupt heute Abend zum Spiel kommen kann.' erwiderte sie gestresst. 'Soll ich dich abholen?' Sophia war ein wenig jünger als ich und wurde erst in ein paar Monaten 18. 'Nein, das passt schon.' 'Okay, dann bis heute Abend.' 'Tschüssi.'

Ich schnappte mir einen kleinen Rucksack und packte schonmal mein Trikot und Geld für abends ein, da ich meinen gesamten Tag in München verbringen würde. Das Plakat rollte ich mit einem dünnen Gummi zusammen und lud dann meinen Rucksack und das Plakat in mein kleines, aber feines Auto ein.

Nach einer Stunde Fahrt mit viel Fluchen über andere Verkehrsteilnehmer war ich endlich am Trainingsgelände des FC Bayern München's angekommen. Die Tore waren auch schon geöffnet und einige Besucher strömten rein.

Zu jeder öffentlichen Einheit kamen bestimmt ein paar Hundert Leute. Heute war es mein erstes Mal, dass ich da war.

Meine Eltern hatten es nie eingesehen mich eine Stunde nach München zu fahren, damit ich den Profi's mein Trainieren zuschauen kann. Bei Spielen hatten sie noch Verständnis dafür. Jetzt, wo ich 18 war und unabhängig von meinen Eltern (außer, dass sie mir noch meinen Unterhalt zahlten, bis ich arbeiten ging) konnte ich selbst entscheiden, ob ich zum Training ging.

Ich suchte mir einen Parkplatz und betrat dann das Trainingsgelände. Das sind wirklich viele Leute. Ich quetschte mich irgendwie ganz nach vorne an die Absperrung, um einen möglichst guten Blick auf das Geschehen zu haben.

Ich sah ihnen zu, wie sie Abschlüsse, Zweikämpfe etc. übten. Kai Havertz und alle anderen gesunden Spieler waren dabei. Am Ende machten sie ein Trainingsspiel, wie ich es aus meinem eigenen Training kannte.

Nach alledem kamen die Spieler zu uns Fans um Autogramme zu verteilen und ein paar Bilder zu machen. Ich packte mein Trikot aus und ließ von möglichst vielen Spielern unterschreiben.

Als Kai kam, wurde ich nervös, aber holte mir auch von ihm ein Autogramm. Ich fragte ihm nach einem Selfie worauf er 'Klar.' antwortete. Als wir dieses gemacht hatten schaute er mich kurz an und lächelte. Ich lächelte natürlich sofort zurück, aber in mir drin wollte ich schreien. Oh mein Gott, hat er mich grad ernsthaft angelächelt?! Ich fangirlte mal wieder. Aber es machte mich verdammt glücklich diese Menschen zu sehen.

Als langsam alle Spieler den Platz verließen, gingen auch die Fans, also auch ich. Ich setzte mich in mein Auto und beschloss in München shoppen zu gehen.

Nachdem ich eine Weile shoppen war, setzte ich mich in ein Café und trank eine Tasse Café. Eigentlich mochte ich Café nicht, aber ich musste mich irgendwie wachhalten. Ich war nämlich schon den ganzen Tag unglaublich müde.

Eine Stunde vor dem Spiel machte ich mich auf dem Weg zum Stadion. Mein Bruder hatte Lea die Karte zukommen lassen und wir hatten ausgemacht, uns vor dem Stadion vor einen bestimmten Eingang zu treffen.

Nachdem ich mein Auto geparkt hatte, mein Trikot überzogen hatte und das Plakat geschnappt hatte, lief ich zum Eingang.

Es war bereits dunkel und die Allianz Arena war hell erleuchtet. Die Arena hatte tausende Luftkissen, die rot beleuchtet waren und den Nachthimmel erhellte. Ein unglaublicher Anblick für einen Fan wie mich.

Angekommen an dem Stadion ging ich zum ausgemachten Treffpunkt. Es war zwar schwierig, sie unter all den Leuten zu finden, aber irgendwann erblickte ich sie und wir begrüßten uns mit einer Umarmung und danach gingen wir rein in das große, überfüllte Stadion.

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