Kapitel 14 (Bonus)

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Knapp ein Jahr war vergangen, es war wieder Sommerpause in der Bundesliga. Inzwischen hatte ich einen festen Job und hatte mir ein Leben mit Kai in München aufgebaut. Wir lebten zwar nicht zusammen in einer Wohnung, aber waren trotzdem fast jeden Tag zusammen. Alles war wie ich es mir wünschen konnte.

Aber eine Sache bereitete mir Sorgen: Kai zog es ins Ausland, was seine Karriere betraf. Er hatte viele Angebote bekommen, doch wir sprachen nie über einen Wechsel von Bayern zu einem anderen Club ins Ausland. Zumindest bis jetzt nicht.

Ich war gerade mal wieder auf den Sozialen Netzwerken unterwegs, als mir das Transfergerücht 'Kai Havertz nach England?' entgegen schoss. Ich klickte es sofort weg. Ich hatte in den letzten Woche zu viel davon gesehen und das was mich ärgerte war, dass Kai sich noch nie mir gegenüber dazu geäußert hatte.

Mein Handy klingelte. Kai. Wenn man vom Teufel spricht.

'Hey?' sagte ich. 'Hey, na? ... Du, wir müssen mal reden.' 'Aha?' 'Du hast bestimmt all diese Transfergerüchte mitbekommen oder? Also, ich dachte ich, sage es dir selbst, bevor du es mal wieder durch die Medien mitbekommst.' Ich lauschte stumm und hoffte, dass er mir jetzt sagen würde, dass er in Bayern bleiben wird.

Vergeblich.

'Ich habe mich entschieden, für ein Jahr nach England, genauer gesagt nach Liverpool, zu gehen. Nach diesem Jahr bin ich hier in München wieder willkommen, aber momentan sieht es eher so aus, dass ich länger als ein Jahr in Liverpool bleiben werde.'

Ich schluchzte leise und sagte: 'Und was wird aus uns?' 'Ich dachte, dass du vielleicht mit mir nach London ziehst.' Diese Aussage empörte mich. 'Was denkst du dir denn?' fuhr ich ihn an 'Ich habe mir gerade ein Leben aufgebaut und habe einen festen Job. Dann kommst du und meinst mich so aus meinem Leben zu reißen?' Ich seufzte. 'Kai, tut mir leid, ich komme nicht mit. Ich weiß nicht, wie es mit uns weitergehen soll, aber eine Fernbeziehung kann ich nicht führen. Ich verlange jetzt nicht von dir, dass du hier bleiben sollst. Bitte geh und sieh, was für dich richtig ist.'

Am anderen Ende des Hörers war es still, bis ich ihn schwer seufzten hörte und er sagte: 'Es tut mir leid, Luna.' Ich legte auf, weil ich dieses Elend nicht länger ertragen konnte. Ich schmiss mich schwungvoll aufs Bett und vergrub mein Gesicht in einem großen Kissen. Kurz darauf spürte ich, wie mein Kissen sich mit Tränen vollsog.

Ein Jahr später

Kai und ich hatten kaum telefoniert oder gar geschrieben. Ich war mir auch sicher, dass er länger bei Liverpool bleiben wird und das mit uns vorbei war. Ich ging trotzdem regelmäßig ins Stadion und feuerte mein Lieblingsteam ohne Kai weiterhin an. Die Medien hatten anscheinend von unserem Drama nichts mitbekommen, worüber ich wirklich froh war. Das war das letzte, was ich gebrauchen hätte können.

Die Sommerpause neigte sich dem Ende zu, was hieß, dass ich bald Geburtstag haben würde. Um genauer zu sein heute. Inzwischen wurde ich schon 20. Die Zeit vergeht so schnell.

Ich hatte die Nacht bei meinen Eltern verbracht, da ich meinen Geburtstag mit ihnen, Lea und meinem Bruder feiern wollte. Wir saßen am Mittagstisch und aßen mein Lieblingsessen: Tofu mit Reis. Hört sich komisch an, schmeckt mega.

Die Gäste (unter anderem Lea und Leon) würden erst später kommen, was hieß, dass ich noch Zeit hatte, mich fertig zu machen. Ich duschte schnell und suchte mir dann ein dunkelblaues, oben enges unten weites Kleid heraus, worauf ich schwarze Pumps anzog. Ich schminkte mich ein wenig mehr als gewohnt und schon war ich fertig.

Da klingelte es schon an der Haustür und alle Gästen kamen nach und nach an. Lea und ich führten uns so auf, als ob wir uns Jahre nicht mehr gesehen hatten, obwohl es nur einige Wochen waren. Die Feier war schon im vollen Gange. Wir essen und tranken gut, unterhielten uns lauthals und lachten.

Um ca. 17:15 Uhr klingelte es nochmal an der Tür. Wer ist das denn jetzt? 'Machst du auf?' rief meine Mutter. 'Ja!' Ich stürmte zu Tür und öffnete sie. Da stand mir Kai mit zwei goldenen Ballons mit der 2 und der 0 und einem Blumenstrauß gegenüber.

'Kai?' sagte ich verwundert. 'Alles Gute zum Geburtstag, Luna.' 'Äh, danke?' Er drückte mir den Blumenstrauß in die Hand. 'Sorry, aber was tust du hier? So plötzlich nach einem Jahr mit kaum Kontakt?'

'Luna, es tut mir leid, dass ich einfach gegangen bin.' 'Nein, entschuldige dich nicht. Es ist deine Karriere. Ich bin nicht sauer, dass du gegangen bist. Es ist eher, dass ich es gefühlt erst einen Tag davor mitbekommen habe und du von mir verlangt hast mit dir zu kommen.'

Er kam mir näher und ich starrte ihm in die Augen. 'Ich wollte dir eigentlich nur sagen, dass ich wieder zurückkomme.' 'Wie?' ‚Ich bleibe nicht bei Liverpool. Ich komme zurück zu Bayern, nach München.' Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. 'Was heißt das für uns?' fragte ich mit zitternder Stimme. 'Das heißt, dass wir...es vielleicht nochmal versuchen können? Und in München zusammenziehen können?'

Er hatte nicht mal richtig ausgesprochen da presste ich meine Lippe auf seine. Es fühlte sich gut an, ihn nach so langer Zeit wieder bei mir zu haben, ihn zu spüren.Die Schmetterlinge in meinem Bauch waren immer noch nicht verschwunden nach alle der Zeit.

Als wir uns voneinander lösten nahm ich ihn fest in den Arm und drückte ihn so fest ich konnte. Sein Kopf ruhte auf meiner Schulter.

Kurze Zeit später sagte er: 'Ich hab dich auch vermisst...aber ich muss atmen.' Ich lachte verlegen. 'Tut mir leid.' Ich schlang meine Arme um seine Schultern und unsere Stirn ruhten aneinander. 'Ich liebe dich.' flüsterte er. 'Ich liebe dich auch.' erwiderte ich.

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