Kapitel 8 - Unterkunft

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Kai und ich standen, nachdem Julian mit Sara ins Hotel ging, da sie dort übernachten würde, noch eine Weile draußen auf der von Laternen beleuchteten Straße und unterhielten uns. Ich war sichtbar müde und ich konnte förmlich spüren, dass sich unter meinen Augen Augenringe abzeichnetet. Apropos Auge: Kai's Wunde war vollkommen geheilt und man sah auch keine Schwellung mehr.

Da schlug ich mir die Hand auf die Stirn und stöhnte genervt auf. 'Shit' entfuhr es mir. 'Was ist?' 'Ich hab vergessen, dass ich ja heute hier schlafen muss. Natürlich hab ich mich nicht um ein Hotel gesorgt.' Er lachte. 'Nicht lustig.' murrte ich gespielt beleidigt. 'Magst du bei mir im Zimmer schlafen? Groß genug wäre es.' 'Nein... ich frage drinnen mal nach, ob sie spontan noch ein Zimmer haben.'

Gesagt, getan. Nachdem ich meinen kleinen Koffer aus dem Auto geholt hatte betraten Kai und ich zusammen das Hotel. Aber der Angestellte teilte mir mit, dass sie leider kein Zimmer mehr hatten. 'Na super.' fluchte ich. 'Nimmst du mein Angebot jetzt an?' 'Mir bleibt nichts anderes übrig.' entgegnete ich und grinste.

Es war auch gar nicht schlimm für mich, im Gegenteil: eigentlich hätte ich sein Angebot sofort angenommen, aber ich wollte nicht zu voreilig sein und die Situation ausnutzen. Ich vergaß immer wieder, dass er auch nur ein normaler Mensch war. Aber für mich fühlte es sich meist immer noch so an, als ob ich mit Brad Pitt oder sonstigem Promi das Vergnügen hatte.

Wir stiegen in einen großen, feinen Aufzug und bis fuhren ins 3. Stockwerk wo wir dann ausstiegen. Er zückte bereits seinen Hotelzimmerschlüssel und führte mich den langen Gang entlang bis er irgendwann rechts an einer Tür stehenblieb und sie aufschloss.

Ich stellte meinen Koffer in dem kleinem Flur ab. Kai führte mich durch den Flur einmal komplett durchs Zimmer. Das Schlafzimmer hatte einen großen Schrank, aber nur ein Einzelbett. Das Bad hatte eine Duschbadewanne und ein großes Waschbecken mit Spiegel. Das Wohnzimmer hatte einen für Hotels großen Fernseher und eine weiße, lange Couch. Daneben stand ein kleiner Kühlschrank, da keine Küche vorhanden war.

'Fühl dich wie zuhause.'

Als ich bettfertig war, was heißt, Zähne geputzt, Make-up entfernt und in meine Schlafsachen geschlüpft, setzte ich mich neben Kai, der auch schon bequemere Sachen angezogen hatte, auf die Couch. 'Ich würde auf der Couch schlafen.' meinte er dann. 'N-nein. Du lädst mich ein, hier zu schlafen und hilfst mir damit echt aus der Patsche und jetzt soll ich im Bett schlafen und du auf der Couch? Nein, schlaf du im Bett.' 'Ich diskutiere nicht.' meinte er darauf und grinste. 'Na schön. Danke, echt.'

Ich stieg auf und wollte in Richtung Schlafzimmer gehen als ich inne hielt. Ich drehte mich um und lehnte mich an den Türrahmen. Kai lag schon auf der Couch. 'Was ist eigentlich zwischen dir und Sophia passiert?' fragte ich dann. Sei nicht so neugierig. Er schaute auf. 'Es hat einfach nicht mehr funktioniert...aber wir sind im Guten auseinander. Die Medien treten immer alles so breit.' Ich nickte nur und ging nun wirklich ins Bett.

Ich schlüpfte unter die große, warme Bettdecke und ließ meinen Kopf auf das Kopfkissen sinken. Ich wälzte mich einige Male hin und her und schlief dann irgendwann ein.

Ich wachte von der grellen Sonne im Gesicht auf, da ich vergessen hatte, den Vorhang zuzuziehen. Langsam öffnete ich meine Augen und vergrub mein Gesicht im Kissen. Da merkte ich, dass ich nicht mehr mittig des Bettes lag, sondern auf der rechten Seite. Ich lag seitlich und da sah ich zu meiner rechten Hand. Eine andere Hand hatte diese umschlossen, worauf ich erschrak.

Der zugehörige Arm der Hand lag auf meiner Schulter und klammerte mich fest. Langsam drehte ich mich um und erblickte Kai hinter mir liegen. Er schlief. Was macht er hier??

Ich merkte nicht, dass ich beim Drehen immer weiter nacht rechts rutschte, bis ich schließlich mit einen Luftschnappen auf den Boden runterkrachte und die Bettdecke, mit der wir eben noch beide zugedeckt waren, mit mir runterzog.

Da drehte sich Kai, der auch zur Seite gelegen hatte, langsam auf seinen Rücken und rieb sich die Augen. Er setzte sich auf und sagte: 'Luna?' 'Hier unten.' murrte ich verschlafen.

Er rutschte zur Kante des Bettes, schaute auf mich hinab und lachte. 'Warum warst du bei mir im Bett?' fragte ich dann plötzlich wie wachgerüttelt. 'Du hast dich die ganze Zeit lautstark rumgewälzt und irgendwas gefaselt. Ich glaube, du hattest Albträume und irgendwie hat es dich beruhigt, wenn jemand deine Hand gehalten hat.'

Ich machte mir schnell die Haare aus dem Gesicht und legte die Bettdecke wieder aufs Bett, damit es nicht so auffiel, dass ich wahrscheinlich rot wie eine Tomate war. 'Danke.' murmelte ich, nahm mir Kleidung aus dem Koffer und verschwand ins Bad.

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