Kapitel 10

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*sicht Rezo*
Vor dem Zug blieb Toni stehen. In einer Umarmung flüsterte er: "Ich... ich muss dann mal los. Es war wirklich ein tolles Wochenende mit dir... danke." Um sicher zu gehen fragte ich ihn noch, ob es mit Weihnachten feststeht. Er antwortete mit einem "Natürlich", weshalb ich lächeln musste.

Auf einmal verging ihm sein lächeln und er sah nach unten. Was war denn auf einmal los? Ich ging einen kleinen Schritt näher zu ihm und legte meine Hand auf seine Wange. Er sah mir mit seinen Haselnuss braunen Augen direkt in meine. Ich hatte noch nie in meinem Leben so einen starken Drang jemanden zu küssen. Ohne weiter zu überlegen näherte ich mich seinen Lippen. Kurz vor der Berührung stoppte ich und wartete auf seine Reaktion. Toni rührte sich keinen Millimeter. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen und küsste seine dann zärtlich. Zu meinem Glück erwiderte er den Kuss. Ich hätte niemals gedacht, dass so etwas passieren wird. Ich küsse gerade einen meiner besten Freunde mitten in der Öffentlichkeit. Es wurde immer intensiver und es fühlte sich so richtig an. Dann legte ich meine Hand auf seine Brust. Ich hatte das Gefühl, ich hätte noch nie so etwas schönes erlebt. Es hätte für immer so bleiben können.

Plötzlich startete der Motor des Zuges und Toni löste sich ruckartig von mir. Er nahm seine Tasche und öffnete schnell die Tür. Als ich ihm lächelnd zuwinkte reagierte er nicht drauf. Ich frage mich, was in diesem Moment in seinem Kopf vorging.

Direkt danach fuhr der Zug los. Mein Lächeln verging und ich hatte ein unschönes Gefühl. Etwas, wie ich sonst nie hatte. Von dem Glücksgefühl gerade direkt in das nächste. Ich vermisse Toni. Nach ein paar Minuten machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu meiner Wohnung.

*Sicht Toni*
Der Zug fuhr die ersten Meter. Mein Herz beruhigte sich wieder etwas und mein Gehirn arbeitete auch wieder. Warum hatte er mich geküsst? Warum hab ich mitgemacht? Ich hätte einfach einen Schritt nach hinten machen können. Wäre das vielleicht besser gewesen? Ich meine, was ist, wenn Rezo mich doch mehr mag? Was ist, wenn er sich dadurch Hoffnungen macht? Was ist, wenn ich das einfach nicht kann? Einfach nicht will?

Oder war es doch das, was ich wollte? Wenn ich ehrlich bin, fand ich es ja wirklich schön, obwohl er einer meiner besten Freunde ist. Ich empfand irgendwas. Irgendwas, was ich noch nie hatte. Ich weiß nicht genau, was es war. Hatte Rezo das auch? Geht es ihm genauso wie mir gerade? Ich hoffe, alle meine Fragen klären sich noch.

Irgendwann wurde ich von der Durchsage im Zug aus meinen Gedanken gerissen. Ich war schon wieder in Köln. Ich stieg aus und sah Nia direkt mit einem Grinsen im Gesicht. Es steckte mich an und er umarmte mich.

Auf dem Weg wieder zu uns erzählte ich ihm ziemlich viel von meinem Wochenende. Dass ich mit ihm zusammen im Bett geschlafen habe, erzählte ich ihm aber nicht. Den Kuss, worauf ich selber noch nicht klar kam, natürlich auch nicht. Ich wusste nicht, ob Nia es verstehen würde. Er war zwar mein bester Freund, aber ich noch nicht bereit dazu. Er riss mich aus meinen Gedanken. "Alles okay bei dir?", fragte er und schaute mich mit besorgten Augen an. "Alles okay, ich überlegte nur, was wir noch machten." Es war ja nicht gelogen.

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Hier ist wie versprochen am Anfang nochmal Rezos Sichtweise.
Ich hoffe euch gefällt der neue Teil. Lasst doch Feedback da oder stimmt ab. Der nächste Teil kommt frühestens übernächste Woche, da ich bald im Urlaub bin. Habt noch einen schönen Sonntag.

Love is Love ~ RezoniWo Geschichten leben. Entdecke jetzt