Kapitel 2

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die Zeit verging wie im Fluge und ehe ich mich versah stand ich einen Monat später in einem weißen, schlichten aber figurbetonten Kleid vor meinem Haus und wartete auf das Taxi, welches mich zum Abschluss meines Bruders bringen sollte. Ich war mega nervös, seit unserem ersten Treffen hatte ich Dan und Elena weder gesehen noch gehört und ich hatte auch nicht mit ihnen geschrieben. Wie denn auch, wir hatten keine Nummern ausgetauscht. <<Vielleicht denken sie ich komme nicht und schicken gar kein Taxi oder Zack will nicht das ich da bin und schickt mich direkt wieder weg. Apropos Taxi, wo bleibt es denn? Ach da vorne kommt es ja endlich, letzte Chance, ich kann immer noch hier bleiben. Nein! Lena hat recht, ich muss sie wenigstens alle kennenlernen, sonst bereue ich es nachher.>> Der Taxifahrer war richtig cool drauf, ich durfte entscheiden welche Musik laufen sollte und wir redeten über Gott und die Welt. Sei es das Wetter, der Verkehr, sein Privatleben, mein Privatleben oder auch über den Abschluss meines Bruders. Die Fahrt ging viel zu schnell vorbei und als wir fast da waren wollte ich am liebsten das der Taxifahrer umdrehte und mich wieder nach Hause brachte, aber er meinte wenn ich schon mal in Berlin bin, soll ich wenigstens Hallo sagen. Er wollte zehn Minuten warten, entweder würde ich wiederkommen, dann hätte er mich nach Hause gebracht oder ich würde bleiben und er würde alleine fahren. Auch wenn mir übel vor Aufregung war, ging ich zur Haustüre und klingelte. Elena öffnete mir die Tür in einem kurzen, roten und sehr elegant aussehenden Kleid mit viel spitze. Sie sah wundervoll aus. <<Kayla!Du bist da, ich dachte schon du kommst nicht mehr... Das bedeutet mir sehr viel, komm rein.>> Sie führte mich einmal quer durch ihr großes Haus in den noch größeren Garten. Er war atemberaubend geschmückt. Ein Pavillon fürs Buffet, Stehtische zum Quatschen und Bänke zum Sitzen. In der Mitte stand eine kleine aus Paletten selbst gezimmerte Tanzfläche. Die Gäste standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich, sie sahen alle sehr elegant aus, aber vor allem waren sie glücklich. Elena führte mich zu einer Gruppe von Jungs die nur ein bisschen älter als ich zu sein schienen. Bis auf einen trugen sie alle einen schwarzen Anzug, ein dunkelblaues Hemd und eine dunkelrote Fliege. Nur einer stach heraus, er trug passend zu den Farben seiner Freunde einen dunkelroten Anzug, ein schwarzes Hemd und eine dunkelblaue Fliege. Irgendwie stach er hervor und war trotzdem in die Gruppe intrigiert. Er drehte sich lässig zu uns um und mit einem Lächeln wie es eigentlich verboten gehört, sagte er ganz locker <<Hey.>> Allein dieses eine Wort ließ meine Knie zu Pudding werden und mein Herz schneller schlagen. Noch verblendet von seinem Aussehen und seiner Ausstrahlung brachte ich ein leider viel zu leicht gehauchtes <<Hallo, Ich... Ich bin Kayla>> hervor. Sein Strahlen wurde in der Sekunde in der er erkannte wen er vor sich hatte wenn möglich noch stärker und anzüglicher und ehe ich reagieren konnte hielt er mich fest in seinen durch trainierten Armen. Selbst durch seinen Anzug konnte ich seine Muskeln spüren. Zack machte mich mit seinen Freunden bekannt und stellte mich als seine unbiologische Schwester vor. Die Namen seiner Freunde konnte ich mir nicht ansatzweise merken, ich hatte die ganze Zeit nur sein Lächeln und das Strahlen in seinen Augen im Kopf, aber sie schienen sehr nett zu sein. Eigentlich hatte ich in diesem Moment das Verlangen allein mit ihm ins Haus zu gehen und ihn kennenzulernen, aber es war seine Abschlussfeier und er muss hier bei den Gästen bleiben. <<Vlt kann ich ja spontan eine Nacht hier bleiben und dann morgen mit ihm reden. Aber ich will mich eig nicht aufdrängen.>> Die Feier zog relativ teilnahmslos an mir vorbei, fast so wie der Unterricht in der Schule und ich erwischte mich das ein oder andere mal wie ich Zack beobachtete.
Da ich das so von klein auf beigebracht bekommen hatte, half ich abends Elena, als diese anfing aufzuräumen, während Zack die letzten Gäste an der Tür verabschiedete. Er kam danach zu uns in den Garten und ohne das ich ihn direkt bemerkte umarmte er mich plötzlich von hinten. <<Hey little Sunshine, ich möchte dir etwas zeigen, kommst du mit?>> Er führte mich durch sein Zimmer auf eine kleine Dachterrasse. Der Ausblick war der Wahnsinn. Man konnte kilometerweit über Berlin gucken und am Horizont ging die Sonne in einem unglaublichen Farbenspiel unter. Wir redeten sehr viel, erzählten uns gefühlt unsere ganze Lebensgeschichte und beobachteten dabei das Meer aus Farben am Horizont. Plötzlich beugte er sich ganz nah an mich heran, seine Nase berührt schon fast meine und ich dachte schon das er mich küssen wolle oder so, doch dann bemerkte ich, dass er nur nach seinem Handy griff, welches hinter mir lag. Allerdings kam er mir näher als nötig um sein Handy zu erreichen und er behielt meiner Meinung nach auch länger als nötig diese Nähe zwischen uns aufrecht, während er mir leicht anzüglich zu funkelte. Im gleichen Moment als er sich wieder auf seinen Stuhl fallen ließ, rief uns Elena zum Abendessen in die Küche. Zack legte augenblicklich meine Hand in seinen Arm und führte mich herunter. <<Das ist wirklich sehr lieb von euch, aber ich sollte nicht mit essen, sondern mir stattdessen ein Taxi rufen und nach Hause fahren. Vielen Dank für den schönen Tag hier, aber ich sollte langsam wieder fahren, damit ich nicht die halbe Nacht unterwegs bin.>> Fast schon zu schnell um nur gastfreundlich zu sein mischte sich Zack ein <<Quatsch, du fährst jetzt nicht mitten in der Nacht alleine nach Hause, du schläfst heute hier!>> Sein bestimmter Ton ließ mich spüre das er keine Wieder Rede erlaubte und so sagte ich nach kurzem Zögern doch zu. Nach dem Essen informierte ich meine Eltern, dass ich in Berlin übernachten würde und ging mit Zack wieder hoch in sein Zimmer. Dort gab er mir ein Shirt aus seinem Kleiderschrank und organisierte mir eine frische Zahnbürste. Ich ging mich nebenan in seinem Badezimmer umziehen und sobald ich fertig war, kam Zack herein. Er trug nur eine Boxer shorts. Was mir einen Blick auf sein Tattoo gab. Es begann am Handgelenk mit einem kleinen Herzen von dem sich eine Linie, die wie der Herzschlag auf einem EKG aussah, bis zu der stelle auf seiner Brust zog wo sein Herz lag. am Ende dieser Linie konnte ich eine kleine Narbe sehen, aber ich traute mich in diesem Moment nicht ihn danach zu fragen, also putzten wir einfach still nebeneinander unsere Zähne und setzen uns danach auf sein Bett. Gegenüber stand ein großer Flachbildschirm auf dem Zack Netflix startete. Wir entschieden uns für eine Comedyshow von Luke Mockridge. Mir war eigentlich egal was lief, da ich vor Müdigkeit kaum die Augen offen halten konnte. Es verging ein bisschen Zeit in der Zack fast unbemerkt Stück für Stück näher rutschte. Als würde mich irgendeine Macht gegen ihn drücken fiehl ich vor Müdigkeit ohne wirklich Kontrolle darüber zu haben gegen ihn. Seine anziehende Wärme machte es nicht gerade einfacher sich wieder abzuwenden und bevor ich das machen konnte, legte er seinen Arm um mich herum und zog mich näher heran. Langsam hob ich meinen Kopf um ihm in die Augen zu schauen, er war dabei mich von Kopf bis Fuß zu mustern. Auf einmal kam ich mir unwohl vor in meiner Position. <<Was wenn er eine Freundin hat, dann ist das hier ihr Platz und nicht meiner.>> Unsere Blicke trafen sich und er hatte wieder dieses Funkeln in den Augen, ich konnte es nicht einordnen, aber es gab mir das Gefühl genau am richtigen Platz zu sein. Ich wollte eigentlich aufstehen um mich im Gästezimmer am Ende des Flures ins Bett zu legen um zu schlafen, aber Zack hielt mich weiterhin fest. Er begann langsam und vorsichtig, so als könnte eine Falsche Berührung mich verscheuchen, meinen Rücken zu streicheln. Ich konnte nichts machen,auch wenn mein Verstand meinte wir sollten uns trennen und ich solle gehen, blieb mein Körper wo er war und versank noch ein bisschen weiter in Zacks Umarmung. Er schien das als Zustimmung zu sehen und ließ mich eine Sekunde los, allerdings nur um sich hin zu legen und mich wieder an sich zu ziehen. So unwohl ich mich den ganzen Tag durch die fremden Leute und die fremde Umgebung auch gefühlt habe, umso wohler fühle ich mich in seinem Arm. Wir schauten die Comedyshow noch bis zur Hälfte doch dann waren wir beide so müde, dass Zack den Fernseher ausmachte. Ich wollte erneut den Raum verlassen aber Zack zog mich zurück auf sein Bett. <<Du musst nicht im Gästezimmer schlafen, ich kann einfach unten auf der Couch schlafen.>> Ohne auf eine Antwort zu warten deckte er mich zu, hauchte einen Kuss auf meine Stirn und verließ das Zimmer. Ich konnte allerdings nicht mehr schlafen, mir ging soviel durch den Kopf und dann lag ich ja auch noch in einem Fremden Schlafzimmer. Kurzerhand entschied ich mich herunter zu Zack zu gehen und ihn zu bitten mit mir zusammen in seinem Bett zu schlafen. Er war scheinbar noch nicht eingeschlafen, da er sofort bemerkte, dass jemand den Raum betrat. Als er sah das ich es war, nahm er, als wüsste er was ich von ihm wollte, meine Hand und ging wieder nach oben mit mir. Wir legten uns ins Bett und sofort war wieder dieses wohlige Gefühl da. Ich drehte mich wie immer zum Schlafen auf die Seite. Augenblicklich rückte Zack ganz nah an mich heran, schob den einen Arm vorsichtig unter meinen Kopf und legte den anderen auf meiner Hüfte ab. Sein warmer Atem streifte beruhigend meinen Nacken und mir war so als könnte ich seinen etwas erhöhten Puls am Rücken fühlen.

Das ist nun das zweite Kapitel. Findet ihr Kayla hätte das vlt besser nicht zulassen dürfen oder interpretiert die einfach zu viel in die Situation?

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