Kapitel 4

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Zack! Eigentlich wollte ich ihn wieder weg drücken, aber irgendwie hatte ich das Gefühl ans Telefon gehen zu müssen.

(Kennt ihr das? Ihr wollt etwas nicht eig machen, aber euer Bauch Gefühl sagt euch es wäre besser es zu tun und im Endeffekt hat es dann Recht.)

<<Ha..Hallo?>> Stille. Nur ein leises rauschen zeigt mir, das da jemand am anderen Ende der Leitung ist. <<Kayla! Du.. Du musst mir bitte helfen! Ich hab Scheiße gebaut und weiß nicht wo ich hin soll...>> Sofort schossen mir Bilder von einem Blut über strömten Zack durch den Kopf. Atmen, ruhig bleiben. <<Zack, wo bist du?>> <<Inder Nähe deines Hauses. Bist du zuhause?>> <<Nein, aber ganz in der Nähe. Warte vor meiner Haustür, ich bin gleich da, dann gehen wir erstmal rein, meine Eltern sind heute nicht da, das heißt du kannst mir dann in Ruhe sagen was los ist.>> Ich hörte keine Antwort, nur ein erleichtertes aber zugleich Schmerz durchzogenes Seufzen. Ich schnappte mir so schnell ich konnte meine Sachen und lief förmlich nach Hause. Gefühlt bin ich noch nie so schnell gelaufen wie jetzt. Als ich zuhause ankam stockte mir der Atem. Da saß er, schwach und verletzt. Seine Hose war zerrissen,auch wenn ich nicht sagen konnte ob sie so gemacht war oder ob das erst passiert ist und sein Shirt war am Bauch in Blut getränkt. Scheinbar in sein eigenes, er hielt sich den Bauch, so als versuche er eine Blutung zu stillen. Nach kurzem Zögern trat ich an ihn heran. Ich öffnete ohne ein Wort zu sagen die Haustür und half ihm ins Wohnzimmer auf die Couch. Ich suchte den Erste-Hilfe Kasten im Badezimmer und war so schnell ich konnte wieder bei Zack. Er hatte sich mittlerweile hingelegt. Ich zog vorsichtig sein Shirt ein wenig hoch um auf die Wunde schauen zu können. <<Mist, es klebt fest. Ich muss dein Shirt zerschneiden damit wir es von der Wunde wegbekommen. Eigentlich sollten wir damit aber besser ins Krankenhaus fahren, wir kennen uns beide nicht damit aus.>> Besorgt wartete ich auf eine Antwort, aber er war zu schwach. Mit einem flehenden Blick gab er mir zu verstehen das ich einfach eine Erstversorgung machen soll. Ich schnitt also die fest klebende Stelle aus und zog ihm das restliche Shirt über den Kopf. Anschließend desinfizierte ich die Wunde und zog Stück für Stück den Stoff heraus. Danach säuberte ich die Wunde noch einmal und versuchte, soweit ich es noch aus dem Erste-Hilfe-Kurs behalten hatte, einen Druckverband anzulegen. Das Resultat war zwar eher eine druckverbandähnliche Konstellation, aber es erfüllte seinen Zweck. Ich gab ihm eine leichte Schmerztablette und machte ihm einen Tee. Ich gab ihm das Shirt was er mir bei unserem ersten Treffen gegeben hatte damit er es anziehen konnte. Ich wollte gerade los um ihm das Gästezimmer herzurichten, doch er hielt mich am Handgelenk fest. <<Wenn du irgendeinem hiervon erzählst verzeih ich dir das niemals... und wir wissen beide das es dir etwas ausmacht was ich über dich denke.>>Ich wusste nicht was ich sagen, tun oder denken sollte, aber ehe ich irgendwie reagieren konnte stürmte Zack schon aus der Haustür raus. Ich folgte ihm bis zur Tür doch er drehte sich um, drückte mich gegen die nächstgelegene Wand und sah mich stumm an. Sein Griff um meine Arme war fest und bestimmend, aber er tat mir nicht weh, er zeigte mir nur das ich tun sollte was er sagt, dass ich keine Chance gegen ihn hatte. Ohne ein weiteres Wort verschwand er, er ließ mich einfach allein. Die Tage vergingen und ich hörte leider nichts mehr von ihm, er meldete sich nicht bei mir und antwortete nicht auf meine Nachrichten. <<So ein Mistkerl, erst will er meine Hilfe, nur um dann wieder zu verschwinden.>> Ich war am überlegen ob ich Elena fragen soll, ob Zack wieder zuhause aufgetaucht war und ob ich über haupt dorthin fahren soll. Ich war mir am vorletzten Schultag vor den Ferien immer noch nicht sicher, aber für den Fall das ich mich entscheiden sollte zu fahren, packte ich am Donnerstag Abend meinen Koffer für die zwei Wochen in Berlin. Wie vereinbart gab ich meinen Koffer bei unserer Nachbarin Frau Prächter ab, damit Dan und Elena ihn dort abholen konnten, bevor sie mich von der Schule aus mit nach Berlin nehmen sollten.





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