Kapitel 16 - Überarbeitet

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Der Name ist die Visitenkarte unseren Herzens.
- Sigrun Hopfensperger ( deutsche Universalistin und Idealistin)

»Unser Dornröschen ist endlich aufgewacht.«, begrüßt Finn uns allen als er das Esszimmer betritt. Sein dunkelblondes Haar steht in allen Richtungen ab und seine Schilfgrüne Augen sind umrandet von Dunkel blauen Wallen. Er sieht einfach nur müde und unversorgt aus.

»Hat er schon etwas gesagt?«

»Nein, er konnte in seiner Panik nicht wirklich etwas heraus bringen. Ich habe ihm gesagt, dass ich sein Frühstück hole und Theresa Bescheid sage.«

»Meine Gefährtin und wieso? Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?«, erkundige ich mich barsch bei Finn während ich aufstehe. Ich sehe ihm in die Augen und lege eine Hand auf Theresas Schulter. Was denkt Finn sich? Theresa ist meine Gefährtin und sie hat nichts in seinem Zimmer zu suchen, wenn er eine Panik Attacke hat. Er kann doch nicht einfach versprechen machen, die er nicht halten kann.

»Sie hat ihn beruhigt oder nicht? Ich bin davon ausgegangen das du und vielleicht auch Hunter, wenn ihm danach ist, mit hochgeht. Bekannte Gesichter würden ihm helfen und das seit nun mal ihr drei. Wir wissen nicht wie lange er schon in Gefangenschaft war und wie er auf den Rest von uns reagiert. Sein Wolf hat uns erkannt, aber er noch nicht. Wir wissen nicht, wie viel er überhaupt mitbekommen hat nach seiner Verwandlung. Sein Wolf hat ihn vielleicht verdrängt oder aber er hat seine eigenen Erinnerungen unterdrückt, solche Fälle von Selbstschutz gibt es.«

»Verstehe, ich gehe nur hoch wenn Roscoe mit geht.«, meint meine Gefährtin leise während sie Finn an sieht. Finn jedoch scheint ihr bedenken nicht zu verstehen. Theresa hat also Angst vor der Reaktion von unserem dreizehnten Krieger. Sie weiß, dass nicht nur ihr die Gefangenschaft zugesetzt hat sondern ihm auch.

»Sie ist eine Vampirin, es könnte ein Instinkt sein sie anzugreifen.«, helfe ich ihm auf die Sprünge. Es ist einfach zu vergessen, dass sie eine andere Natur hat als wir. Meine Gefährtin isst alles und beschwert sich nie darüber was die Zwillinge kochen, aber der Rest vom Rudel ist auch nicht mehr dabei wenn sie sich von mir nährt. Ihre Augen haben nur diese rote Glut wenn sie sich von mir nährt. Es ist leicht zu übersehen, dass sie eine Vampirin ist, wenn es keine äußerlichen Unterschiede gibt.

»Hatte ich vergessen, sorry.«, lächelt Finn peinlich berührt und kratzt sich dabei am Hals. »Luca macht ihm gerade warme Haferflocken, Tee und ein wenig Obst. Er soll eigentlich nur die Haferflocken essen, aber da Luca meint, Haferflocken isst man nur mit Obst. Als bekommt er auch Obst.«

»Das habe ich gehört!«, meint Luca energisch und stellt ein Tablet vor Theresa ab. »Sein essen, bringt es ihm bitte. Ich will seinen Namen wissen! Es ist komisch ihn immer "Unseren dreizehnten Krieger" zu nennen. Und wenn es nur ein Spitzname oder ein Buchstabe ist!«

»Wir werden ihn für dich fragen.«, beschwichtigt meine Gefährtin Luca, steht auf und nimmt dass Tablet in die Hand. Ich bin nicht der einzige der neugierig ist. Wir alle sind es. Es war bisher immer so, wenn ein neuer Krieger unser Rudel beigetreten ist. Es ist genauso traurig wie erfreulich.

»Warte, ich nehme es dir ab.«

Dankbar lächelt meine Gefährtin mich an als ich ihr das Tablett abnehme. Meine Augen bleiben an meiner Markierung auf ihrem Hals hängen. Ich kann meinen stolz nicht unterdrücken genauso wenig wie das dämliche grinsen auf meinem Gesicht. Sie ist mein und nur mein. Wir haben keine gemeinsame Gedankenverbindung. Obwohl es mich stört, ist es auch eine Befreiung. Ich habe sie markiert und sie hat überlebt.

Eine Markierung von einem Werwolf ist anders als eine von einer Vampirin. Die Mahle haben die gleiche Bedeutung, bei den Vampiren als bei den Werwölfen, aber Vampire injizieren ihr Gift womit sie ihre Opfer lähmen und Werwölfe hinter lassen ihren Geruch in der Markieren, die die Form von einem Zahnabdruck hat.

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