Begeisterung ohne Wissen ist wie Rennen in der Dunkelheit.
-Aus den USA
»Und du glaubst wirklich, dass das eine gute Idee ist? Ich nämlich nicht! Hat jemand mal gefragt, ob ich auch dafür bin?«, erkundigt Luca sich lautstark gleichzeitig fuchtelt er mit seinen Händen herum und seine Meinung zu verdeutlichen.
»Luca, es ist nicht gefährlich und Theresa ist meine Gefährtin! Glaubst du wirklich, ich würde meine eigene Gefährtin in Gefahr bringen?«
»Und deine Gefährtin ist eine Vampirin! Eine Vampirin!«
»Roscoe, ich bleibe lieber hier und kümmere mich um meinen Garten. Ich muss noch Unkraut zupfen, die Pflanzen Wässern und ich will mir noch dass, "Botanik- Die einführende Biologie der Pflanzen" ansehen und mal reinschnuppern. Nicht, dass ich es nicht lesen werde, aber zurzeit lese ich noch "Botanik für Gärtner". Beide Bücher will ich diese Woche noch beenden!«, meine ich ruhig und gehe damit zwischen Luca und Roscoe.
»Das sind alles nur ausreden, du willst dich einfach nicht verausgaben. Vor allem nicht nach gestern.«, neckt mein Gefährte mich, seine grünen Augen strahlen. Er fährt sich durch sein Haar und lächelt mich an, als er bemerkt das ich ihn anstarre. Manchmal muss ich ihn einfach anstarren. Luca tut so als müsste er würgen.
»Ein Bild hält länger, meine liebste Theresa.«, lacht er. »Aber dann werde ich auch hier bleiben. Lian wird das sicher verstehen. Ist ja nicht so als hätte er es befohlen.«
»Das ist gemein. Ich komme ja schon, aber du wirst alleine Unkraut zupfen.«, schmolle ich und sehe mich nach meinen Lachsorangen Laufschuhen um, die hier irgendwo stehen müssten. Ich bin mir sicher, dass ich sie hier in der Halle hatte stehen lassen.
»Deine Laufschuhe stehen in der Garderobe.«, informiert Roscoe mich und lässt mich alleine, damit er Luca nach draußen schieben kann. Er wird ihm sicher die Leviten lesen.
Ich kann nicht glauben, dass ich zugestimmt habe. Es ist ein rennen, wir werden gemeinsam als Rudel rennen. Es war natürlich Charlies Idee. Sie meinte, es würde uns allen näher bringen und das es sehr viel Spaß macht. Sie wollte es eigentlich in einer Vollmond Nacht machen, aber das konnte Lian ihr ausreden. Ich frage mich aber, wie Bella mit rennen will oder, wie Heath darauf reagieren wird. Ich hoffe bloß, dass nicht alle so reagieren wie Luca. Aber Luca ist schon eine Person für sich.
»Theresa? Bist du soweit? Wir möchten gerne gehen! Wir warten nur noch auf dich!«, schreit Charlie von draußen und öffnet die Haustür. Sie trägt ein weites Kleid im Gegensatz zu mir. Ich habe mir extra Sportkleidung angezogen, da ich mich nicht verwandeln kann. »Die anderen sind schon draußen und warten auf dich.«
»Roscoe?«, frage ich zögernd als ein Wolf auf mich zukommt. Bella steht neben Derek und Charlie verwandelt sich hinter einem Baum. Ein nicken, welches komisch aussieht, jetzt da er ein Wolf ist bestätigt meine Vermutung. Nervös lächle ich alle an und bleibe neben Roscoe stehen.
Das wird schon gehen. Alle sind hier, da kann nichts schief gehen. Sogar Heath wollte mit rennen. Ihm gefällt seine Wolfsform richtig, er verbringt die meiste Zeit in seiner Wolfsform. Ich bin mir nicht sicher, wie es ihm psychisch geht, da er nicht über die Ärzte reden möchte.
Es ist nicht so, dass ich das nicht verstehe, aber man sagt ja das Reden hilft. Ich rede selber nicht gerne über die Zeit, und wenn dann nur mit Roscoe. Roscoe ist mein Fels in der Brandung, die Sonne zu meiner Erde oder der Mond zu meinen Sternen. Er besitzt mein Herz und nicht nur mein Herz.
»Auf die Plätze fertig los!«, schreit Bella. Alle rennen sofort los. Wir alle folgen Lian, der Alpha von diesem Rudel. Ich renne neben meinem Gefährten. Es ist schön zu wissen, dass ich als Vampirin schneller bin als Mensch und somit mithalten kann mit den Wölfen. Es ist wirklich befreiend so wie Charlie meinte.
»Das hat Spaß gemacht!«, meint Keith und legt einen Arm um seinen Zwilling. »Aber du, mein Lieber Bruder, bist unfair. Du hast mich ohne Vorwarnung angegriffen!«
»Das nennt sich überraschungsangriff, Keith. Lass mich los! Ich bin nicht deine Hure!«, brummt Luca, seine Stimme hat nicht den gleichen biss wie sie sonst hat. Er feixt seinen Zwilling aber auch nicht oft an, der einzige, den er in jeder seiner Launen erträgt. Sie sind wirklich so ungleich wie eh und je. Und trotzdem sind sie sich so nah. Die einzigen die wirklich ihr Blut teilen.
»Ich muss dich bestrafen mein aller liebster Bruder!«, lacht Keith während er auf Lucas Rücken klettert. »Hopp Pferdchen, Hopp!«
»Geh runter von mir! Du Schwergewicht!«
»Theresa?«, meint Ellias und bleibt neben mir stehen. Seine braunen Augen sehen mich schuldig an. Was hat er denn gemacht? Ich bin sicher, dass ich ihm um keinen Gefallen gebeten habe oder ihm etwas versprochen habe. »Ich wollte dir noch danken, dir und Roscoe. Ich bin nicht sehr gut im Spurenlesen, deswegen bin ich froh, dass ich nicht mit musste. Ich sollte es langsam hin kriegen, ich muss Hunter immer begleiten, aber ich krieg das Spurenlesen einfach nicht in meinen Dickschädel.«
»Dafür brauchst du dich nicht zu bedanken.«, meine ich kleinlaut und sehe überall hin nur nicht zu Ellias. »Ich wollte nur mit, weil ich es als meine Pflicht angesehen habe und die Hoffnung hatte, dass es Heath vielleicht helfen könnte ein vertrautes Gesicht zu sehen. Ich hätte ihn von den Schrecken erzählen können und ihn wahrscheinlich überzeugen können, dass wir ihn wirklich retten wollten.«
»Machst du dir sorgen um Heath?«, erkundigt Ellias sich bei mir und hält mich am Arm fest, weswegen ich stehen bleiben muss. Langsam hebe ich meinen Kopf und sehe in seine braunen Augen. Sein hell blondes Haar hängt ihn verschwitzt in den Augen.
»Ja, er ist so viel im Wald, in seiner Wolfsform und möchte immer alleine sein, dass kann nicht gut für ihn sein. Ich möchte ihm meine Hilfe aber nicht aufzwingen. Jeder geht anders mit seinen Problemen um. Ich habe Roscoe und er hat noch nicht so jemanden wie Roscoe.«
»Er ist ein Teil vom Kriegsrudel, Lian wird einschreiten wenn es zu weit geht. Wir lassen Heath aber erst mal Zeit, damit er sich hier einleben kann. Er hat seine Pflicht in diesem Rudel noch nicht gefunden, wenn er das hat wird es einfacher. Jeder von uns hatte solche Probleme zu Anfang. Wir kommen in eine Familie, wo gerade ein Familienmitglied gestorben ist. Wir alle müssen in große Fußstapfen treten. Aber jeder hat andere Dämonen die er mitbringt.«
»Was für eine Pflicht meinst du?«
»Die Zwillinge zum Beispiel sind unsere Köche oder Rowan unser Technikgenie oder Lian ist unser Alpha und hat dadurch eine Pflicht gegenüber diesem Rudel. Er wird schon seine Bestimmung finden. Wir hatten schon eine Besprechung seinetwegen und wenn es nicht besser wird, wird Lian sicher ein Machtwort sprechen. Das tut er immer. Er ist nun einmal unser Alpha.«
»Danke, ich hoffe du hast recht. Du hast mir ein paar sorgen genommen.«
Eure Linkszanne
Freitag, der 2 April 2021
(Sonntag, der 18 August 2019)

DU LIEST GERADE
Rudelblut
Lupi mannariSie ist eine Vampirin und wird von einem Rudel befreit. Er ist ein reisender Krieger, zieht von Rudel zu Rudel. Sie ist seit Jahren eine Vampirin, aber hat keine Kontrolle über ihren Durst. Er und das Rudel müssen sich an das Leben mit einer Vampiri...