2016
„Bitteschön Süße." sagte der Kunde der in seinem schwarzen Ferrari neben mir saß.
Er war um einiges älter als ich und trotzdem ließ ich mich mit ihm blicken. Wieso? Das ist wohl oder übel mein Job.„Danke Christian." sagte ich und nannte den älteren Herren beim Vornamen. Auch wenn mir das unangenehm ist und ich ältere Menschen eigentlich immer höflich anspreche, kann ich das hier und jetzt nicht machen. Denn was ich hier mache hat nichts mehr mit brav und höflich sein zu tun. Ganz im Gegenteil, was ich mache ist nicht legal.
Doch was tut man nicht alles für bedrucktes Papier und die Zukunft?Christian lehnte sich zu mir rüber und umarmte mich. „Schönen Abend noch." sagte ich und verschwand aus dem Auto.
Ich huschte in das Treppenhaus von meiner Wohnung und schloss die Türe auf.
Ich seufzte laut. Endlich daheim.Auf meinem Tisch lagen schon Zettel und Stift bereit da ich diese jeden Abend brauche.
Ich schrieb mir den Betrag auf den ich heute ergattern konnte. 500€ waren es am diesen Abend. Ich schmiss den Schein in meine Dose auf der groß und dick Cambridge stand.
Bald könnte ich nach England und dort studieren.Um in Cambridge studieren zu können brauch ich erst einmal einen guten Schnitt. Den habe ich, deshalb ist das nicht das Problem.
Mein Problem ist das Geld das ich im Moment nicht habe. Noch nicht. Ich brauche pro Jahr mindestens 15.000€ um dort studieren und leben zu dürfen. Deshalb arbeite ich im Escort-Service. Ohne intim zu werden natürlich. Das ist nicht mein Terrain und es gibt genug dafür, was keineswegs verwerflich ist. Ich habe nämlich mit noch keinem geschlafen und das soll sich aufgrund meines Berufes auch nicht ändern.Ich begleite Männer die meistens älter sind als ich. Manchmal begleite ich sie auf Geschäftsessen und anderen Festen, aber manchmal wollen sie einfach eine Gesellschaft und man ist nur zu zweit. Ich hatte schon allmögliches. Diese Männer können sich so ein Service auch leisten.
Ich bin 24 und meine Kunden befinden sich im Alter von 40 und höher. In meinem Alter gab es auch schon paar aber das ist dann doch die Minderheit. Mir ist das auch ehrlich gesagt egal mit wem ich mich wo aufhalte. Das einzige was mich interessiert ist mein Studium in England und mein Freund Enzo der blöderweise davon nichts weiß.
Daran soll sich auch nichts ändern. Er hält nichts davon, dass ich raus aus Deutschland will. Er denkt schon längere Zeit dass ich abends im Club arbeite. Um den Tag zu überstehen helfe ich tagsüber in der Bibliothek aus. Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr. Ich nutze die Zeit dort eher in den Büchern rumzustöbern und um mir zusätzliches Wissen anzueignen. Also ein sehr entspannter Job muss ich sagen.
Enzo arbeitet Vollzeit in einem Betrieb und das in Schichten. Wir sehen uns deshalb nur wenig und leben auch in getrennten Wohnungen. Wir versuchen aber das beste daraus zu machen. Er verdient nicht schlecht und ist der Meinung mich ernähren zu müssen doch das brauch ich nicht. Ich bin schon immer ein Mädchen gewesen, dass auf sich selbst aufpassen konnte. Ich wollte von niemanden abhängig sein. Auch nicht von ihm. Er ist da aber bisschen oldschool.
Was würde er nur denken wenn er wüsste was ich mache um nach England zu gehen? Wahrscheinlich durchdrehen. Er ist ein impulsiver Mensch und wird sehr schnell gereizt. Trotzdem hat er mich noch nie falsch angefasst oder mich respektlos behandelt. Ich hatte aber das Gefühl er würde mir einiges nicht erlauben. Das Studium zum Beispiel.
Darüber war ich sehr traurig da ich in solchen Situationen eine starke Schulter gebrauchen könnte die mich dabei unterstützt.Dafür hab ich aber Hanna. Meine beste Freundin, die seit Schulzeiten nicht von meiner Seite wich. Nur sie weiß von meinem „Nebenjob" und meinem Plan nach England zu gehen. Mehr aber auch nicht. Nicht einmal meine Eltern. Aber das sind die letzten, denen ich sowas anvertrauen würde. Nicht weil ich sie nicht liebe, nein ich liebe sie sehr. Ich würde ihnen nur weitere Sorgen bereiten.
Meine Familie hatte nicht wenig aber auch nicht all zu viel Geld. Eine Anforderung auf ein Studium in Cambridge würde sie nur überfordern. Deshalb nehm ich das allein in die Hand und komme schon irgendwie an Geld heran. Wenn ich alles richtig ausgerechnet habe müsste ich bald genug haben um mich anmelden zu können, und dann komm ich eventuell auf die Warteliste, aber das nehm ich in Kauf!
Ich begebe mich in mein Bad und zog mein schwarzes Kleidchen aus, dass ich heute bei einer Geschäftsfeier anhatte. Ich duschte mich schnell und trocknete mich anschließend gründlich ab um meinen Körper danach eincremen zu können. Ich zog meine Unterwäsche und mein Pyjama an. Danach wischte ich mein restliches Make-up, das in der Dusche nicht abkam mit einem Wattepad ab. Ich putzte zum Schluss noch meine Zähne. So fertig und ich konnte langsam ins Bett.
Meine Wohnung war recht groß für eine Person. Mein Job am Abend hilft recht gut. Das Geld das Enzo mir monatlich gibt hebe ich auf und gebe es ihm sobald ich nach England gehe, wieder zurück. Wir haben uns schon oft darüber gestritten, dass ich sein Geld nicht brauch aber er hört immer noch nicht.
Ich ging in mein schönes Schlafzimmer und legte mich in mein Bett. Ich knipste das Licht aus und schrieb Enzo noch ein gute Nacht und schlief danach tief und fest ein.
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Hey, mein neues Buch wurde hiermit veröffentlicht. Ich hoffe euch gefällt die Idee! Bald kommt auch der liebe Herr Schindler, mal schauen was ihr so von ihm hält. Diese Geschichte wird anfangs nicht regelmäßig aber so oft wie es geht veröffentlicht bis ich Better beendet habe. Falls ihr die Story noch nicht gelesen habt dann schaut vorbei!