Enzo hatte mich gefragt ob er mich abholen könne und ich stimmte natürlich zu. Ich freute mich sehr ihn zu sehen. Ich räumte noch schnell die restlichen Bücher ein und packte meine Sachen ein. „Eliane, ich würde jetzt gehen." sagte ich und sie nickte. „Wie verbringen sie ihren Tag noch?" fragte sie mich und ich blieb an der Theke stehen hinter der sie saß. „Mit Enzo." sagte ich und sie rümpfte daraufhin ihre Nase. „Lassen sie sich nicht wegen irgendjemand zurückhalten." sagte sie leise und schaute zu mir hoch. Ihre Brille Rutsche weit ihre Nase runter.
Sie war wie eine Oma für mich geworden in den letzten Jahren. „Nein Eliane. Er hält mich nicht zurück." sagte ich und versuchte Enzo zu beschützen. „Und warum weiß er dann nicht, dass sie es so ernst mit Cambridge meinen?" fragte sie daraufhin und ich seufzte. „Er liebt mich vielleicht zu sehr?" fragte ich kleinlaut und sie schüttelte den Kopf. „Träume muss man unterstützen Amanda. Vor allem muss man den unterstützen den man liebt, egal in was." sagte sie und ich nickte. „Vielleicht ändert er noch seine Meinung dazu, aber abbringen lass ich mich nicht, das weißt du." sagte ich und sie lächelte. „Oh Amanda, das weiß ich."
Wir verabschiedeten uns und ich ging raus aus der relativ alten Bibliothek. Draußen war es sehr windig aber dennoch nicht kühl. Ich sah Enzo schon auf der anderen Straßenseite an seinem Auto stehen. „Hey." sagte ich und lief zu ihm rüber. „Hey süße." sagte er und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Gehen wir was essen?" fragte er und ich nickte. „Wohin?" fragte ich daraufhin und er überlegte. „Mezcalitos?" fragte er und ich grinste. „Sehr gerne." erwiderte und er grinste ebenfalls.
Er nahm mit seiner großen Hand, meine um einiges kleinere und wir liefen zu dem Lokal. Wir gingen beide sehr gerne zu Fuß und machen das bei jeder Gelegenheit. „Wie war dein Tag?" fragte ich als wir schon ein paar Meter gelaufen sind. „Nachtschicht macht mich fertig." sagt er und gähnte. „Hab bis halb 3 geschlafen und bin dann hergekommen." sagte er und ich nickte. Er tat mir so leid. Und ich würde ihm mit diesem scheiß Job alleine lassen. Ich umarmte ihn daraufhin fest und er lachte leise. „Amanda?" fragte er und ich schaute zu ihm hoch. „Tut mir leid." sagte ich und legte meinen Kopf an seine Brust. „Für was denn?" fragte er und hob meinen Kopf wieder hoch.
„Dass du so viel arbeiten musst und ich mach fast nichts." sagte ich und stellte mich nun wieder neben ihn hin und wir liefen weiter.
„Ich hab Dir schon oft gesagt, dass das okay ist." sagte er und ich nickte. „Du bist meine Familie Amanda, meine Familie um die ich mich kümmern möchte." sagte er und ich nickte erneut.Ich konnte darauf nichts sagen. Ich wollte von niemanden abhängig sein, von keinem. Auch wenn ich Enzo über alles liebte, stellte er mir Steine in den Weg, bei denen er nicht mal weiß, dass es Steine waren die ich überwinden wollte. Er wusste rein gar nichts und jeden Tag fühle ich mich immer schlechter aufgrund dessen. Ich wollte ihn jetzt noch nicht traurig und wütend machen. Früher oder später wird er es so oder so.
Angekommen setzten wir uns beide an einen Tisch. Wie bekamen kurz drauf Karten und schauten beide rein. „Eigentlich muss ich garnicht rein schauen." sagte ich und lachte. „Ich eigentlich auch nicht." erwiderte er und stimmte mit ein. Wir bestellten kurz darauf einen Salat mit Hühnchen und Avocado für mich und Burritos für Enzo. Dazu noch zwei große Colas.
„Ich geh kurz auf Toilette." sagte er und verschwand aufs Klo. Ich nahm mein Handy in die Hand und schaute etwas rum. Außerdem checkte ich meine E-Mails da ich es heute noch nicht getan habe. Leider nichts Neues im Postfach. Danach meine WhatsApp Nachrichten und als ich den obersten Kontakt sah seufzte ich. Schindler schon wieder.
Ich klickte drauf und las die Nachricht.
Hallo Amanda,
Also das nächste Event (Gala mäßig) wäre am Freitag. Könntest du mich erneut begleiten?
Ich bestell auch die Gespräche dazu weil dort wird es extrem langweilig sein.