Kapitel 7

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Gideon hat mich zur Schule gefahren, da er sowieso unterrichten musste. Nächste Woche wird Mrs. Carter wieder kommen. „Geht es dir wieder besser?“, wollte Leslie wissen, „was hat der Arzt gesagt?“ „Ja mir geht es wieder gut, ich bin nur schwanger“, beruhigte ich sie und war gespannt auf ihre Reaktion. „Da bin ich aber froh. Moment. Du bist was?“ Nun sah sie mich entgeistert an. „Doch du hast richtig gehört. Ich bin schwanger. Gideon und ich werden Eltern.“ - „Du machst jetzt aber einen Scherz!“ - „Nein Les, das ist mein voller Ernst.“ „Was ist los? Geht es dir wieder gut?“, wollte nun auch Raphael wissen, der gerade dazu gestossen ist. „Ihr geht es mehr als gut“, sagte Leslie und fügte keck hinzu: „Du wirst Onkel“ „Dann bin ich ja beruhigt. Ähm, was hast du eben gesagt?“ Nun machte auch Raphael grosse Augen. „Du wirst Onkel“, wiederholte Leslie langsam und verständlich. Nun sah Raphael mich an. „Stimmt das Gwen?“ - „Ja, Leslie hat dich nicht verarscht. Gideon und ich werden Eltern.“ Nun stiess auch noch Charlotte dazu. Anscheinend hat sie sich von Luke gelöst und ist zu uns gekommen. Vor fünf Minuten habe ich sie vor dem Schultor noch knutschen gesehen. „Habe ich gerade richtig gehört? Mein Cousinchen und Gideon werden Eltern?“ - „Ja, du hast richtig gehört“, antwortete Gid für mich. Wir haben gar nicht bemerkt, wie er zu uns getreten ist. Nun fielen sie alle über Gideon hin und beglückwünschten ihn. Durch den Trubel bemerkten wir gar nicht, wie Direktor Gilles kam. „Was ist hier los? Wieso fallt ihr über Mr. De Villiers her?“, wollte er wissen und sah uns streng an. Panisch sah ich zu Gideon. „Ähm, das, ähm“, begann ich, beendete den Satz aber nicht. „Ich will eine Erklärung und zwar sofort! Bei Raphael kann ich es ja verstehen, er ist sein Bruder aber von euch will ich eine Erklärung hören!“, meinte er streng. Er schien wütend zu sein. „Also das ist eine komplizierte Geschichte“, sprang Gideon ein. Und dann erklärte er, dass wir verlobt waren und alle miteinander befreundet und dass die anderen gerade erfahren haben, dass wir ein Kind erwarten. Nun sah mich Direktor Gilles nachdenklich an. „Ähm, was ist?“, wollte ich wissen. „Ich würde gerne wissen, wie Sie das meistern wollen. Ich meine Schule, Kind und Haushalt“, sagte Direktor Gilles. „In einem Monat bin ich ja mit der Schule fertig und dann habe ich Zeit für das Baby“, erinnerte ich ihm. „Das habe ich vergessen. Entschuldigen Sie Gwendolyn. Und herzlichen Glückwunsch.“

Nun sassen wir mit meiner ganzen Familie beim Abendessen. Ich sah Gideon an und er drückte meine Hand. „Gideon und ich müssen euch etwas mitteilen“, begann ich: „Gideon und ich haben uns verlobt. Und ich bin schwanger, wir werden Eltern.“ Nun war es raus. Gespannt schaute ich in die Runde. Glenda sah mich verächtlich an, Lady Aristas Blick war nicht zu deuten, Tante Maddy lächelte und Dad, ja Dad sprang auf: „Du verdammter Mistkerl! Was hast du mit meiner Tochter gemacht!“ - „Paul, Schatz, beruhige dich“, beschwichtigte ihn Lucy und gratulierte Gid und mir. Auch der Rest der Familie gratulierte mir. Dad hatte sich mittlerweile wieder beruhigt. Dennoch warf er Gideon immer wieder böse Blicke zu. Nach dem Essen verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Nachhauseweg. Ich wohnte bei Gideon, da ich sowieso die meiste Zeit bei ihm verbrachte. Raphael war mit Leslie in die Wohnung oberhalb von uns gezogen.

Auf dem Weg nach Hause muss ich wohl eingenickt sein, denn plötzlich wurde ich von Gideon aus dem Mini gehoben. Er schloss die Tür ohne mich abzusetzen und gab mir einen zärtlichen Kuss. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken. Der Kuss wurde immer fordernder. Plötzlich spürte ich kaltes Metall unter mir. Ich musste wohl auf dem Mini liegen und der Kuss wurde noch leidenschaftlicher. Gideon biss leicht auf meine Unterlippe und ich gab seiner Zunge Einlass. Seine Hand wanderte von meinen Haaren zu meinem Gesicht und dann zu meinem obersten Blusenknopf. Doch dann hob Gideon mich wieder hoch und trug mich in die Wohnung und von dort direkt ins Schlafzimmer. Dort legte er mich auf dem Bett ab und stütze sich mit den Armen ab. Meine Hände wanderten unter sein Shirt und fuhren seinen Bauchmuskeln nach. Gideon knöpfte meine Bluse auf und auch der Rest unserer Kleider lernte fliegen.

Am anderen Morgen erwachte ich an Gideon gekuschelt. Bei der Erinnerung an gestern Nacht musste ich lächeln. Heute würden wir für das Baby Möbel shoppen gehen. Da Raphael nun seine eigene Wohnung hatte, hatten wir auch ein Zimmer für das Baby. „Morgen Gwenny“, murmelte Gideon. „Hi“, begrüsste ich ihn und schmiegte mich noch enger an ihn. Ich hätte bis in alle Ewigkeit so daliegen können. Doch leider läutete es an der Wohnungstür. Gideon ging öffnen. „Gwenny, für dich!“, rief Gideon. Ich stand auf und ging zur Tür. In der Tür stand eine lachende Leslie. „Es tut mir leid, dass ich euch störe, aber schaut“, sprudelte sie aufgeregt los und hielt mir ihre Hand vors Gesicht. An ihrem Ringfinger glitzerte ein Ring. „Du und Raph habt euch verlobt?“, fragte ich aufgeregt. „Ja“, strahlte sie glücklich und wir beglückwünschten sie.

Amethystenlila - Liebe Geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt