Kapitel 27

3.3K 141 9
                                    

„Nun hast du's geschafft", sagte ich zu Leslie. Sie lächelte und Raphael legte ihr ihren Sohn in die Arme. „Wie sollen wir ihn nennen?", fragte Leslie Raphael. „Wie findest du Tom?", fragte er sie und sie nickte. Ich musste lächeln und automatisch dachte ich an Gideon und an Louise und mir stiegen die Tränen in die Augen. „Gwen, was ist los?", fragte Leslie mich. „Gideon... Louise...", begann ich, doch meine Stimme versagte. Leslie sah mich fragend an und Raphael erzählte ihr die Geschichte. Sie übergab Tom an Raphael und umarmte mich dann. „Alles wird gut", flüsterte sie und ich drückte sie dankbar. Da klopfte es an der Tür. Raphael öffnete und Josh trat mit Charlotte, welche in einem Rollstuhl sass und ein kleines Bündel im Arm hatte, den Raum: „Darf ich vorstellen, meine Tochter Rose." Ich löste mich von Leslie und ging zu der kleinen Familie. „Herzlichen Glückwunsch", beglückwünschte ich sie, „Rose ist ja süss." „Vielen Dank", lächelte Charlotte, „Genau, Gwendolyn, auf dem Weg hierher sind wir einer Mrs. Miller begegnet. Sie sagte uns, dass du auf die Intensivstation kommen sollst." „Ok", meinte ich besorgt, „Wo sind eigentlich Adam und Mia?" „Wir wollten sie nicht mit in den Kreissaal nehmen, da ist uns Kathrin Miller begegnet, sie sagte, dass sie vorhin schon auf die Kleinen aufgepasst hätte und dann ist sie mit ihnen in die Kinderbetreuung runter", beantwortete Josh meine Frage. „Dann bin ich beruhigt, danke", bedankte ich mich und machte mich mit einem mulmigen Gefühl in die Intensivstation.
„Wir werden Gideon jetzt aus dem Koma holen, seine Verletzungen heilen unnatürlich schnell. Bei Louise sieht es leider nicht so gut aus. Wir denken, es ist besser, wenn du bei Gideon bist, wenn er aufwacht und er Louise erstmal nicht sieht, ok?", fragte mich Serena. „Ok", antwortete ich nur und setzte mich auf den Stuhl neben Gideons Bett und hielt seine Hand. Und nun hiess es warten, bis er erwacht. Ich streichelte seine Hand und wartete. Ich wusste nicht, wie viel Zeit schon vergangen ist, als ich plötzlich ein leises Gwendolyn von Gideon vernahm. Ich sah ihm in seine unnatürlich grünen Augen: „Gideon, ich hab dich so vermisst." Mir liefen die Tränen über die Wangen und ich begann zu schluchzen. Gideon zog mich zu sich runter, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und streichelte mir beruhigend über mein Haar. „Alles ist gut Gwenny, mir geht es ja gut", sagte er und drückte mich fester an sich. Plötzlich lockerte er seinen Griff und sagte: „Scheisse. Was ist mit Louise? Sie sass auch im Auto. Wir standen an einer Kreuzung und plötzlich wurde alles schwarz." Nun wurde aus meinem Schluchzen ein Weinen und Gideon drückte mich fester an sich. „Was ist mit ihr? Sag es mir bitte. Ich hätte sie besser nicht mitgenommen. Es ist... Als wir wegen der Prophezeiungen zu Falk gingen, war dort eine Prophezeiung in der Stand, dass dem Diamant und dem Amethyst auf der Schwelle zum Tod stehen würden und sie sich entscheiden müssten. Ich hab dir nichts von der Prophezeiung gesagt, da ich nicht wollte, dass du dir Sorgen machst. Ist Louise schon...?", sagte Gideon mit weinerlicher Stimme. „Sie lebt noch, aber sie liegt im Koma", brachte ich heraus, „Die Prophezeiung hab ich gesehen, das Krankenhauspersonal hat es in deiner Jacke gefunden." „Wo ist Louise, ich muss sie sehen", sagte er. „Nachdem die Ärzte dich untersucht habe, ok?", fragte ich ihn und er nickte. Während Gideon untersucht wurde, wurde ich rausgeschickt. Als ich wieder zu ihm durfte, sagte uns Serena: „Ihr könnt nun zu Louise, wir werden sie auch aus dem Koma holen und da wäre es gut, wenn ihre Eltern bei ihr wären." Wir folgten ihnen in das Zimmer von Louise. Sie wurde in ein anderes Zimmer verlegt, da man Gideon aus dem Koma geholt hat.

Louises Sicht
„Meist du, Mam freut sich, dass wir ihr Brötchen holen?", wollte ich von Dad wissen. „Ja, bestimmt", sagte er und hielt an. „Wieso hältst du an?", fragte ich ihn. „Weil an dieser Kreuzung eine Ampel ist und das rote Licht brennt, dann darf man nicht fahren. Wenn dann das grüne Licht brennt, dürfen wir weiter fahren", erklärte Dad mir. „Es ist grün, wir können fahren", zeigte ich Dad, als das grüne Licht brannte. „Schau, die haben auch grün", sagte ich und zeigte auf den Lieferwagen, der von rechts kam. Danach war alles dunkel.
Nun lag ich in meinem Bett. Mir tat alles weh, vor allem meinen Kopf und mein Bein. Ich begann zu weinen: „Mam, Dad?" „Alles ist gut meine Prinzessin, alles ist gut. Mam und ich sind hier", hörte ich Dads Stimme. Ich weinte immer weiter und ich spürte, wie Mam mir über den Kopf strich: „Wir sind ja da, mein Engel." Plötzlich kam eine Frau mit einem weissen Umhang und begann mich zu untersuchen. „Was machst du da?", wollte ich wissen. „Ich schaue nach, ob es dir wieder gut geht", erklärte sie mir, „Tut dir etwas weh?" „Mein Kopf macht aua und mein Bein", sagte ich und zeigte auf mein Bein. „Die Kopfschmerzen werden wieder weggehen. Dein Bein ist gebrochen und du bekommst einen Gips. Auf dem können dann deine Eltern und deine Tanten und Onkel unterschreiben.", sagte sie zu mir. „Was ist denn ein Gips und wieso brauche ich den?", wollte ich wissen. Die Frau erklärte es mir und ich durfte zuschauen, wie sie mir den Gips machte. Als sie den Gips gemacht hatte, fragte ich sie, ob sie ihn unterschreibt. Als sie und Mam und Dad den Gips unterschrieben hatten, durfte ich gehen. Meine Eltern sagten, dass sie noch eine Überraschung für mich hatten.

Amethystenlila - Liebe Geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt