Kapitel 21

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Ich wusste nicht, wie lange ich schon in diesem Keller sass, als ich plötzlich Geschrei vernahm und ein Schuss ertönte. Ich hörte Schritte auf der Treppe und begann noch mehr zu zittern, als ich ohnehin schon tat. Fünf Sekunden später öffnete sich die Türe zu dem Raum, in dem ich eingesperrt war. Als ich meine Augen öffnete, sah ich, wie sich Gideon auf mich stürzte und mich von meinen Fesseln befreite und küsste. „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe", flüsterte er mir zu und zog mich an sich. Ich begann hemmungslos zu weinen und brachte kein Wort heraus, ich stand so unter Schock. Oben ertönten weitere Schüsse und ich begann noch mehr zu zittern. "Ist ja gut, Gwenny, ich bin bei dir. Und den Kindern geht es auch gut", versuchte mich Gideon zu beruhigen und streichelte mir übers Haar. Langsam beruhigte ich mich, doch ich brachte immer noch kein Wort hervor. „Komm, wir gehen hoch", sagte Gideon, hob mich hoch und trug mich nach Oben. Dort standen mein Entführer und wahrscheinlich sein Komplize von der Polizei festgenommen. Ich begann noch mehr zu zittern. Gideon brachte mich nach draussen, wo ich den ganzen Rest meiner Familie, ausser den Kindern, Leslie und Charlotte, vorfand. „Ich fahre mit Gwen sofort nach Hause, sie steht unter Schock. Könnt ihr Leslie und Charlotte fragen, ob sie noch auf Louise, Mia und Adam aufpassen können?", sagte Gideon zu ihnen und setzte mich ins Auto.
In unserem Haus angekommen, brachte Gideon mich auf das Sofa und wickelte mich in Wolldecken. Danach holte er eine DVD und setzte sich neben mich. Er legte seine Arme um mich und zog mich an sich. „Alles ist gut, ich bin bei dir", flüsterte er und drückte mir einen Kuss auf den Scheitel. „Danke Gid", brachte ich hervor und kuschelte mich an ihn. „Der Onken von Mr. Marley hat dich mit Hilfe eines anderen, mir unbekannten, Komplizen des Grafes, entführt. Sie sind nun im Gefängnis und können uns nichts mehr anhaben", erklärte mir Gideon und ich begann wieder zu weinen. „Sch-sch-sch. Ich bin ja da", flüsterte Gideon und murmelte weitere beruhigende Worte, bis ich eingeschlafen bin. Im Halbschlaf bekam ich noch mit, wie Gideon mich hochhob, ins Schlafzimmer trug und mir einen Pyjama anzog. Danach bin ich auch schon richtig eingeschlafen.
Schweissgebadet schreckte ich hoch und stiess einen Schrei aus. „Was ist los", murmelte Gideon besorgt. „Es war nur ein Alptraum", erwiderte ich zitternd und er zog mich in seine Arme und küsste mich auf meine Nase. „Versuch wieder zu schlafen. Ich bin ja hier bei dir und ich lasse dich nicht alleine", flüsterte Gideon. „Danke", murmelte ich und dann bin ich schon wieder eingeschlafen. Diese Nacht schreckte ich noch einige Male aus Alpträumen hoch und jedes Mal war Gideon da und beruhigte mich wieder. Als ich am morgen früh erwachte, war Gideon schon wach und hatte mich fest an ihn gezogen. Als er bemerkte, dass ich wach war, küsste er mich und sagte: „Komm, wir gehen frühstücken." Ich stand auf und wir gingen in die Küche. Gideon drückte mich auf einen Stuhl und kochte für mich eine heisse Schokolade und backte Brötchen auf. Dankbar begann ich zu essen und zu trinken. Plötzlich klingelte es an der Tür und ich spannte mich an und bekam Panik. „Ich geh schon Gwenny", sagte Gideon und ging zur Tür. Ich folgte ihm. Es waren nur Leslie und Charlotte mit den Kindern. Glücklich schloss ich Louise in meine Arme, dann gab ich Adam und Mia einen Kuss und schliesslich schloss ich noch Leslie und Charlotte in meine Arme.
„Danke dass ihr auf die Kleinen aufgepasst habt", sagte ich zu Leslie und Charlotte, als sie bei uns in der Küche sassen. Gideon war mit Louise am Spielen, damit ich mich in Ruhe mit den Mädels unterhalten konnte. Da fiel mein Blick auf Charlottes Hand und sah an ihrem Ringfinger einen Ring glitzern. Fragend hob ich meine Augenbraue. „Ou dass, ähm", stotterte sie, „Na ja, Josh und ich, wir haben uns verlobt. Und ich bin schwanger." „Was!?", sagten Leslie und ich gleichzeitig. Ich fuhr alleine fort: „Die immer so brave Charlotte ist schwanger und verlobt? Was hat Glenda dazu gesagt?" „Na ja, sie weiss es nicht, aber ich denke, dass sie nicht so begeistert ist. Ich habe Angst, es ihr zu sagen", gab Charlotte zu. „Das schaffst du schon und sonst rufst du mich an und ich sage ihr denn schon, dass sie sich für dich freuen soll", meinte Leslie und wir mussten lachen. „In welchem Monat bist du denn", wollte ich wissen. „Im fünften", gab Charlotte kleinlaut zu. „Was? Wie ich? Aber man sieht ja noch gar nichts", sagte Leslie. „Na ja, ich kaschiere es eben gut, aber bei dir sieht man ja auch nichts", erwiderte Charlie. „Ich kaschiere halt auch, musste ich ja, ich wollte ja nicht, dass man auf meiner Hochzeit einen Babybauch sieht", schmunzelte Leslie. „Glückwunsch Charlie", beglückwünschte ich Charlotte noch, „wenn du etwas brauchst, kannst du mich einfach anrufen."

Amethystenlila - Liebe Geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt