Kapitel 11

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Ich lag nun schon eine Stunde auf Cousine Sofa und würde noch drei weitere Stunden hier liegen müssen. Diese eine Stunde kam mir schon wie eine Ewigkeit vor und ich sorgte mich um Louise. Dass Gideon hier war, war nur ein kleiner Trost. Gid streichelte mir sanft über meine Haare und drückte mir immer wieder einen Kuss auf die Stirn. Auch er war in Gedanken versunken. Ob er jetzt auch an Lousie dachte? Als ob er Gedanken lesen könne, sagte er; „Keine Sorge, Louise ist bei Lucy und Paul gut aufgehoben. Und ich bin mir sicher, dass Paul sie alle, Lucy, Emily und Louise, beschützen wird." Dankbar lächelte ich ihn an. Gideon beugte sich zu mir und drückte mir sachte einen Kuss auf die Lippen. Dieser Kuss liess mich alle meine Sorgen vergessen und ich erwiderte ihn. Ohne aufzuhören mich zu küssen, legte Gideon sich neben mich. Der Kuss wurde immer fordernder und meine Hände glitten unter Gideons Shirt. Mit meinen Fingern fuhr ich sein Sixpack nach und Gid begann meinen Hals und mein Dekolleté mit Küssen zu verwöhnen. Mir entfuhr ein wohliger Seufzer. Unser Kuss wurde kurz unterbrochen, als ich Gideons Shirt auszog und er mir meines. Schliesslich lernte auch der Rest unserer Kleider fliegen und wir vergassen den Grafen und alles andere für einen wundervollen Moment.

„Gwenny, in drei Minuten springen wir zurück", erinnerte mich Gideon. Schnell zogen wir uns an und ich kämmte mir die Haare. Kaum war ich fertig, sprangen wir zurück. Wir wurden von einem aufgeregten Falk erwartet. „Schnell, ihr müsst zu Madame Rossini", hetzte uns Falk. Ich begann mir sofort Sorgen zu machen. Ob Louise etwas zugestossen ist? Gideon drückte meine Hand. Auch er sah besorgt aus. Bei Madame Rossini angekommen, war meine ganze Familie, Leslie und Raphael versammelt. Und auch Louise war da. Erleichtert seufzte ich auf. Mr. Marley sass zitternd in der Ecke. Was der wohl hat? „Ist etwas passiert?", wollte Gideon wissen. „Ähm, ja, ich... wir...", druckste Falk herum. „Was ist?", wollte nun auch ich wissen. „Nun ja, ähm, der Graf ist uns entkommen. Der Graf hat Mr. Marley gedroht und daraufhin haben wir dem Grafen eine falsche Fährte gelegt. Er denkt, ihr seid noch im Krankenhaus, doch ich denke, dass er den Schwindel schnell durchschaut", erklärte uns Falk. Ich begann zu zittern und bekam eine noch grössere Angst. Gideon zog mich beschützend in seinen einen Arm, mit dem anderen Arm hielt er den Maxicosi mit Louise drinnen. „Und wie lautet der Plan nun?", wollte er wissen. „Wir werden alle zusammen fliehen müssen, so dass er niemandem etwas antun kann. Und die Wächter werden ihn suchen und sofort töten, sobald sie ihn finden, so dass er wirklich nichts mehr tun kann", erklärte Mr. George uns den Plan. „Und wohin müssen wir?", wollte ich wissen. „Nach Tours, das ist eine kleine Stadt in Frankreich, nicht weit von Paris entfernt. Sobald der Graf getötet ist, können wir wieder zurück nach London", sagte Falk. Na toll, wir mussten nach Frankreich. Wenigstens kamen alle meine Liebsten mit, dann würde ich sie nicht vermissen. Ich blickte zu Gideon und er drückte mir einen Kuss auf die Nasenspitze und flüsterte: „Alles wird gut werden. Ich verspreche es dir."

Da niemand Zeit zum Packen hatte, durchstöberten wir den Kostümfundus nach einigen geeigneten Klamotten. Wir würden in Tours neue kaufen müssen und Madame Rossini würde uns auch noch einige Kleider schneidern. Als alle etwas anzuziehen hatten, machten wir uns auf zum Flughafen. „Fällt das nicht auf, wenn wir alle in den selben Flug steigen?", wollte ich von Falk wissen. „Ja, es würde auffallen, aber wir haben einen Privatjet", sagte er und lächelte Grace an. Die waren echt ein süsses Paar. Während des Flugs vertrieben wir unsere Zeit, indem wir miteinander plauderten. Gideon, Raphael, Leslie, Charlotte und ich spielten Karten, als Grace und Falk zu uns kamen. „Wir müssen euch etwas sagen", begann Grace, „Falk und ich werden heiraten und..." Ich liess sie nicht ausreden und fiel ihr um den Hals. „Das ist ja unglaublich, dann haben wir ja noch zwei Hochzeiten vor uns, die von Leslie und Raphael und die von euch!", freute ich mich. „Schön dass du dich so freust", lachte Grace, „Aber ich bin noch nicht fertig. Ich bin schwanger." Nun war es wirklich um mich geschehen und ich hüpfte wie ein aufgebrachtes Huhn im Flieger umher, ich freute mich schon. „Komm mal wieder runter", lachte Gideon.

Als wir in Paris gelandet waren, fuhren wir mit dem Zug nach Tours. Endlich in Tours angekommen, bezogen wir unsere Zimmer in verschiedenen Hotels. Gideon, Louise und ich hatten unser Zimmer im selben Hotel wie Leslie und Raphael, sowie Charlotte, die ihr Zimmer mit Glenda teilen musste. Auf unserem Zimmer fragte ich Gideon: „Was ist, wenn der Graf uns hier findet?" - „Keine Sorge, er muss erst in das Hotel kommen und in jedem Hotel, wo welche von uns sind, steht an jedem Eingang ein Wächter und kontrolliert alle, die das Hotel betreten. Den Grafen würden sie sofort erkennen und ihn dann festnehmen und töten. Und ich bin ja auch noch da und werde dich und Louise beschützen", beruhigte mich Gideon einmal mehr.

Amethystenlila - Liebe Geht durch alle ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt