Belle- Das verbotene Element *wird aktualisiert*

Prolog

Wut stieg in mir auf. Ich verengte die Augen und fixierte ihr Gesicht. Sie warf ihr blondes Haar nach hinten und schenkte mir einen herablassenden Blick. Ihre Stimme schien aus weiter Ferne zu kommen: ,,Und schaut euch doch mal ihre Klamotten an." Spöttisch deutete sie mit dem Finger auf mich. ,,Also wirklich, bei uns würde dieses T-Shirt nicht einmal mehr für die Altkleidersammlung reichen! " Sie lachte gehässig und ich hörte, wie andere mitlachten. Blut rauschte in meinen Ohren und ich umklammerte die Tischplatte so fest, dass meine Fingerknöchel weiß wurden. ,,Nicht hinhören Belle", flüsterte ich leise und umfasste die Tischplatte noch fester. Die schrille Stimme des Mädchens drang erneut an mein Ohr: ,,Und ihre Haare erst: Also ich finde etwas derart Hässliches gehört verboten! " Wieder Lachen. Ich zitterte vor Wut und meine Finger waren schon taub.

,,Ganz ruhig! Ignorier sie! " Dann sah ich, wie das Mädchen sich abwandte, und seufzte erleichtert auf. Jetzt würde sie endlich aufhören oder wenigstens jemanden anderen mobben. Ich wollte gerade meine Finger von dem Tisch lösen, als eine dünne Stimme durch den Raum klang. Ich erstarrte. Dann drehte ich mich langsam um, die Finger immer noch um den Tisch geklammert. Das blondhaarige Mädchen stand vor einem Tisch in der letzten Reihe. Dahinter saß ein kleines, zierliches Mädchen. Sie hatte kurze, braune Haare und große braune Augen. Ich erinnerte mich dunkel daran, dass sie vor einem Monat neu in die Klasse gekommen war. Ihr Name war Nina, Nora oder so ähnlich. In diesem Moment musterte sie ängstlich das Mädchen, das sich vor ihr aufgebaut hatte. "Lass mich!", piepste sie, doch das Mädchen lachte nur und machte weiter irgendwelche Witze. Ich wollte mich gerade gelangweilt abwenden, da spürte ich es. Es war, als müsste ich das kleine Mädchen beschützen.

Nicht so wie man seinen kleinen Bruder vor einem großen Hund beschützt, nein. Eher so, als wäre es meine Pflicht, sie zu beschützen. Als wäre ich jemand Mächtigeres als sie und es wäre meine Aufgabe, sie zu schützen. Und dann geschah es. Es war, als würde ich innerlich explodieren. Etwas raste aus meinem Herzen meine Arme hinauf.

Es schoss durch meine Adern bis in meine Hände. Es war eine so starke Macht, dass ich erschauderte. Meine Hände vibrierten und ich starrte sie voller Angst an. Da wurde mir bewusst, dass ich immer noch den Tisch umklammerte und ich versuchte verzweifelt, meine Finger loszureißen. Ohne Erfolg! Es war als wären sie am Tisch festgeschweißt. Und dann entlud sich die Macht auf den Tisch.

Der Tisch glühte hell auf, in einem silber- bläulichen Licht, und dann... erhob er sich in die Höhe. Ich hörte Leute schreien doch ich konnte nichts sagen. Ich starrte nur auf das silberne Licht. Es strömte eine so unglaubliche Macht von ihm aus, dass es mich fast umwarf. Ich versuchte gegen die Macht anzukommen, die durch mich floss, doch schließlich gab ich ihr nach und versank in ihrem Strom. Meine Augen richteten sich auf den Tisch und meine Lippen verzogen sich zu einem kalten Lächeln. Ich hob die Hände und der Tisch schwebte ebenfalls hoch. Die Luft knisterte. Ich wandte mich dem blondhaarigen Mädchen zu, das sich atemlos vor Angst an die Wand gedrückt hatte. "Jetzt wird es dir leidtun, andere je geärgert zu haben!" flüsterte ich. Ich war bereit, den Tisch auf das Mädchen zu schleudern. Dann würde sie endlich sterben und es würden nur ein paar pinke High-heels übrigbleiben. Ich lächelte. Der Tisch flackerte als könnte er es kaum erwarten. Dann hob ich die Hände noch höher. Der ganze Raum schien den Atem anzuhalten. Dann ließ ich die Kraft los.

Plötzlich schrie jemand und etwas spritze mir ins Gesicht. Dann flog etwas Glitzerndes auf meinen leuchteten Tisch und alles wurde in gleißendes Licht getaucht.