2.Kapitel

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Mit schnellen Schritten lief ich die Treppe hinunter und sprang die letzten 3 Stufen auf dem Boden. ,,Mum?" rief ich durch den menschenleeren Flur. Keine Antwort! ,, Mum?" rief ich ein weiteres Mal und Panik schlich sich in meine Stimme. Ich rannte los, schlitterte um die Ecke und riss die Küchentür auf. ,,Oh mein Gott!" Meine Mutter stand am Herd und hatte sich  eine Hand auf die Brust gepresst. ,, Belle hast du mich erschreckt!" Ich seufzte erleichtert auf. Alles war gut! Meine Mum stand mit ihrere rosa, weiß getupften Schürze am Herd, kochte Milch und briet Spiegeleier. Ich seufzte nocheinmal und fragte mich warum ich so angespannt war. Es war doch ein ganz normaler Samstagmorgen. Ich zog einen Stuhl heran und setzte mich an den gedeckten Frühstückstisch. Meine Mutter holte Marmelade und stellte sich wieder an den Herd. Ich wollte mir gerade ein Brot nehmen, als meine Mutter einen gellenden Schrei ausstieß. Reflexartig sprang ich auf, blieb an einem Zipfel der blütenweißen Tischdecke hängen und riss den gesamten Frühstückstisch auf dem Boden. Ich kümmerte mich nicht darum, sondern stürzte zu meiner Mutter. ,, Alles in Ordnung?" Meine Mum nickte und strich sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn. ,, Alles in Ordnung! Ich habe mich nur kurz erschreckt, denn erst gab es einen leisen Knall und dann stand plötzlich die Herdplatte in Flammen." Ich nickte und betrachtete die verbrannte Herdfläche.

,, Wahrscheinlich ein mechanischer Kurzschluss!"stellte ich fachmännsich fest und fuhr mit dem Finger über den samtschwarzen Ruß. ,, Dann wäre das heut nicht der erste" seufzte meine Mutter. ,, Weshalb?", verwundert sah ich sie an. ,, Vorhin ist der Toaster explodiert" erzählte meine Mum, ,,Explodiert?" Ungläubig sah ich meine Mutter an. ,, Naja, explodiert kann man es nicht nennen. Eher ein Kurzschluss wie beim Herd. Ich wollte uns zwei Toast's machen, plötzlich gab es einen Knall, ein wenig Rauch stieg empor und die Toast's waren komplett verkohlt." Sie deutete auf den Mülleimer. ,, Das einzig Merkwürdige ist..." ,murmelte meine Mutter während ich zum Mülleimer ging und mich hinkniete. Ich starrte auf die schwarzen Toastbrotscheiben. Nur das sie nicht schwarz waren. ,, Was ist das?" murmelte ich leise. Das Toastbrot schimmerte leicht bläulich und im Inneren pulsierte etwas. Wie eine kleine blaue Lichtkugel. Ich streckte langsam meine Hand aus... da knallte meine Mutter den Mülleimer zu und hob ihn hoch. ,, So, den stell ich mal nach draußen!". Sie schenkte mir ein gekünsteltesLächeln und ging aus der Küche. Als sie kurz darauf wieder zurpückkam, saß ich am Esstisch und kaute auf einem trockenen Brot herum, in Gedanken immer noch bei dem leuchtemnden Toast. ,, Willst du Nutella?" fragte meinen Mutter und knallte das Nutella-Glas auf den Tisch. Erschrcoken sah ich auf. ,, Was? Ähm, ja". Ich nahm das Nutella-Glas und schaufelte mir haufenweise Nutella auf das Brot.

,,Hast du Kontaktlinsen drin?" fragte meine Mutter ganz beiläufig, während sie den Abwasch machte. ,, Kontaktlinsen?", 'Verwirrt sah ich sie an ,, Nein. Wieseo?". ,, Ach nur so" antwortete meine Mutter. während sie einen Teller abwusch. Total verwundert wandte ich mich wieder meinem Brot zu und merkte das ich überhaupt keine Nutella mochte. Angeekelt schob ich das Brot von mir weg und stad auf. ,,Soll ich dir dabei helfen?" Ich deutete auf den Abwasch. ,,Nein, geht schon" antwortete meine Mutter. Ich nickte und ging ohne ein weiteres Wort hinaus. Draußen im Flur zog ich mir meine Stiefel an und schlüpfte in meine schwarze Lederjacke. Gottseidank war bald Winter, da musste ich nicht schwimmen gehen. Ich hasste Schwimmen! Ich war mein ganzes Leben kein einziges Mal im Wasser gewesen... bis diesen Sommer. Meine Mutter hatte mich gezwungen mit ihr ins Schwimmbad zu gehen. Es war so furchtbar gewesen! Ich meine, duschen und waschen geht ja noch, aber mit dem ganzen Körper im eiskalten Wasser zu sein. Nein, danke! Nach dem Schwimmen war ich zwei Wochen lang krank gewesen. Meine Mutter sagt, das käme daher das ich noch nie so lange im Wasser gewsen war, doch ich wusste das stimmte nicht. Es war etwas anderes und meine Mum wusste davon.

Ich streifte mir meine schwarze Mütze über die dunklen Haare und rief im Gehen über die Schulter: ,, Ich gehe mit Luci laufen!". Luci war die Bernersennenhündin unserer Nachbarin. Fr. Niria war schon über 80 und eine sehr nette,alte Dame. Jedoch fand sie keine Zeit mehr mit Luci zu laufen und so übernahm ich das. Ich liebte Luci wie meinen eigenen Hund und sie schlabberte mir jedes Mal über das Gesicht wenn sie mich sah und dann wedelte ihr Schwanz wie verrückt. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich an Luci dachte.

Dann öffnete ich die Tür und trat hinaus in die kalte Herbstluft.

Belle- Das verbotene Element *wird aktualisiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt