~Kapitel 5~

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Als ich am nächsten Morgen aufstand, fiel mir Siedenheiß ein, dass Montag war, das hieß Schule und sich wieder mit Kira rumschlagen müssen. Schlaftrunken stand ich auf und begann mich fertig zu machen. Mit meiner Schultasche in der Hand, lief ich die Treppe hinunter und stellte diese neben die Tür. „Aiana, was willst du mit deiner Schultasche?", wollte meine Mutter wissen, nachdem ich mich an den Frühstückstisch gesetzt hatte und begann meine Haferflocken zu essen. „Es ist Montag, Schule", meinte ich. „Du hast Ferien,du hättest ausschlafen können", antwortete meine Mutter und begann zu lachen. Ich zog eine Augenbraue hoch.
Warum war Mama heute immer noch so gut gelaunt?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Tür läutete. Wen ich vor der Tür entdeckte, ließ mich staunen. Vor mir stand Melly. Sie umarmte mich begeistert und behauptet triumphierden:„ Ich habe doch gesagt, dass wir uns Wiedersehen." Grinsend stimmte ich ihr zu, als meine Mutter um die Ecke bog. „Wer ist das denn Aiana, Klassenkameradinnen von Dir?" „Nein,ich habe Melly im Wald getroffen", antwortete ich. „Und das andere Mädchen?" fragte meine Mutter. Verwundert sah ich nochmal hinaus. Da stand Ragna, etwas im Schatten ,sodass der Busch, der an unserem Haus wuchs, sie verdeckte. „Ja,Ragna war mit Melly unterwegs",fügte ich noch hinzu und schnappte mir meine beige Jacke vom Haken.
„Wir sehen uns heute Abend Mama,hab dich lieb!",rief ich noch,während ich Melly und Ragna vor mir herschiebend, das Haus verließ.

„Was macht ihr?", wollte ich wissen und schaute Melly fragend und bedachte Ragna mit einem bösen Blick. „Wir haben ein Problem. Viridi fängt an, die selben Probleme zu entwickeln, wie diese Erde", erzählte Melly. Ein erschrockener Laut entfuhr meiner Kehle. „Das kann doch nicht war sein oder etwa doch?", erkundigte ich mich. „Leider doch", gab Ragan nur zurück. Ich ignorierte sie und schaute zu dem Luftgeist,der neben mir lief. Doch auch sie nickte nur. „Und was soll ich dagegen tun?", fragte ich nun. „Terra persönlich hat gebeten, dich zu ihr zu bringen", berichtete Melly. Ich nickte und wir bogen um die Kurve, hinter welcher der Eingangsbaum lag. Was ich sah, ließ mein Herz für einen Moment aussetzten.
Der Baum hatte sich komplett schwarz verfärbt und die Blätter begannen abzufallen. Während ich mich gegen den Baum lehnte fragte ich mich,was wohl in Viridi los war.
Und warum wollte Terra ausgerechnet mich sehen?
Ich stand auf und fand mich nicht, wie sonst im grünen Wiesen wieder, sondern in gelben abgestorbenen Gras.

„Folgt mir bitte",bat Ragna Melly und mich. Wiederstrebend folgte ich ihr. Immer wenn ich sie ansah,sag ich vor meinem inneren Augen, wie Morticia den Mann erstach,ohne das Ragna etwas dagegen unternahm. Wir liefen schweigend nebeneinander her,bis sich vor uns ein imposantes Gebäude auftat. Alles im allen sah das Gebäude aus wie ein antiker griechischer Tempel aus weißem Mamor,mit dorischen Säulen als Stützen. „Das ist der Tempel der Terra?",wollte ich staunend wissen. „Ja,das ist der Tempel der Erdmutter Terra", bestätige Ragna und lächelte mich an. Ich erwiderte ihr Lächeln nicht und betrachtete lieber weiter den Tempel.

Wir traten ein,von innen war der Tempel noch bestaunenswerter als von außen.Auf dem weißen Mamor waren Bildern von wunderschönen Wiesen und Wäldern abgebildet. In der Kuppel des Tempels waren Baumwipfel abgebildet und man fühlte sich,als ob man unter echten Bäumen stehen würde.
„Wunderschön",hauchte ich,der Anblick dieses Tempels überwältigte mich. Ragna führte Melly und mich zu einem großen rechteckigen Altar. „Mutter Terra, hier ist Aiana Enfys, Enkelin deiner Segensempfängerin Elisabth Enfys", sagte Ragna an den Altar gewandt. Ein Wirbel aus verwelktem Laub tat sich auf und darüber erschien das Gesicht einer Frau mittleren Alters mit blonden,lockigen Haaren und grünen Augen.
„Seid gegrüßte Ragna, Anführerin meiner Rächerinnen und Aiana, Enkelin von Elisabth Enfys",sprach die Frau mit warmer Stimme. Ragna verbeugte sich tief und Melly und ich taten es ihr schnell nach. „Erhebt euch",bat die Erdmutter. „Ragna,würdest du mich bitte mit Aiana unter vier Augen sprechen lassen?", befahl Terra,immernoch mit sanftem,ruhigem Tonfall. Die Anführerin nickte und verschwand zusammen mit Melly aus dem Tempel. „Also Aiana, was weißt du über mich, über den Auftrag deiner Oma und den Segen, welchen auch du geerbt hast?", wollte sie von mir wissen. Ich sammelte mich kurz, bevor ich antwortete, Terra strahlte eine Macht aus, die meine Knie zittern ließ.

„Sie sind die Erdmutter und Erschafferin der Erde. Meine Oma hatte den Auftrag, den Klimawandel in der Menschenwelt und den kompletten Aufbrauch der Ressourcen zu verhindern. Durch ihren Segen können meine Oma und ich mit Pflanzen sprechen", rasselte ich all das runter, was ich wusste. Terra nickte bedächtig. „Ich habe dich her bestellt Aiana, weil ich dich um etwas bitten möchte. Der Himmel Colum, möchte die ganze Welt auslöschen,damit er wieder die Präsenz übernehmen kann. Dies hat vor 2057 Jahren schon einmal versucht,damals konnten wir ihn aufhalten. Doch jetzt hat sich alles verändert, der Klimawandel hat mich so geschwächt, dass ich ihm unmöglich gegenüber  treten kann. Auch die Rächerinnen haben alle Hände voll zu tun, durch die Umweltsünder, die Colum aussendet, um mich zu schwächen. Deswegen bitte ich dich Aiana, tritt an meiner Statt Colum gegenüber und mach ihm den Gar aus",erzählte die Erdmutter. In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken:
Ich soll den Himmel töten,warum ausgerechnet ich?

Ragna wäre dafür doch viel geeigneter dafür.

Wie soll ich das alleine schaffen, ich kenne mich do ch hier gar nicht aus!

Also ob Terra meine Gedanken gelesen hätte, was sie bestimmt getan hatte, immerhin war sie eine Göttin sagte:„ Du sollst mich vertreten und nicht Ragna, weil du unter meinem Segen stehst. Außerdem schaffst du das, du musst an dich selber glauben. Ebenfalls musst du nicht alleine losziehen, du kannst gerne eine der Rächerinnen mitnehmen und deine Freundin den Luftgeist Melly. Und bitte such den Lapi Matrep auf, Melly weiß, wo er wohnt. Ich nickte.

„Das werden wir tun." „Ich wünsche dir alles erdenklich gute Aiana, wir werden uns Wiedersehen, wenn Colum Geschichte ist" Nachdem ich mich vor der Göttin verbeugt hatte, eilte ich aus dem Tempel. Vor diesem warteten Melly und Ragna bereits. Knapp schilderte ich den beiden,was Terra mir so eben aufgetragen hatte. „Ich werde dich natürlich begleiten",stimmte Melly sofort zu. „Wenn du möchtest kannst du gerne Morticia mit nehmen", bot Ragna mir an. „Ich werde es mir überlegen", sagte ich kühl. „Weißt du, es tut mir leid", platzte es da aus Ragna heraus, „du hättest das nicht mit ansehen sollen." Sie umarmte mich und ich erwiderte die Umarmung etwas überfordert. Ich konnte nichts sagen, aber ich spürte, wie sehr die Schuld an ihr genagt hatte. „Es ist alles gut, ich werde schon damit fertig",flüsterte ich ihr zu. Ragna begann erleichtert zu Lächeln.
„Anderes Thema, erscheint Terra immer in einem Wirbel aus verwelkten Blättern?", wollte ich wissen. „Nein, das macht mir Sorgen, normalerweise sind die Blätter grün", antwortete Ragna besorgt. Zu Dritt liefen wir die Stufen des Tempel hinunter. Ich warf noch einen Blick über die Schulter, auf den atemberaubend Tempel, als ich in die Luft gerissen wurde.

Green ~ Eine verborgene WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt