Hallo ich bin...

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Immer noch Juliens POV

Ich seufzte schwer, während ich meinen Kopf abstützte und zu dem Mädchen blickte, welches es sich in meinem Bett gemütlich gemacht hatte. Ihre Atmung war gleichmäßig und wenn kein Auto vorbei fuhr, konnte ich sie sogar leise schnarchen hören.

Ein Schmunzeln schlich sich unbemerkt über meine Lippen. War es also doch keine so bescheuerte Idee gewesen wieder zurück zu kommen und nach dem Rechten zu schauen, wer weiß, was die Kleine getrieben hätte, wären wir erst 3 Tage später wieder gekommen. Sie hätte bestimmt unseren ganzen Haushalt auf den Kopf gestellt... Obwohl ich Fye nach wie vor niemals so eingeschätzt hätte.

Im Grunde konnte ich und wollte ich es auch nicht.

Eine plötzliche Regung ließ mich aus meinen Gedanken hoch schrecken und ich blickte auf die Uhr. 1:35 Uhr frühs- Na perfekte Zeit zum Aufstehen, dachte ich mir als ich zusah wie sich der Körper meines Gastes erhob und die Decke von ihren Schultern rutschte.

Vollkommen verschlafen rieb sich der Lockenschopf die müden Äuglein und blinzelte scheinbar benommen, jedenfalls solange bis sie begriff wo sie war und was sie getan hatte.

Schon stolperte sie aus dem Bett und weil ich es mir einfach nicht nehmen konnte, begrüßte ich sie mit den spitzbübischen Worten: "Na gut geschlafen?!"

Katharinas POV

Oh Gott! OH GOTT! Oh Gott! Was hatte ich nur getan?! Ich wusste, dass es falsch gewesen war zu bleiben. Ich wusste, denn kleine Sünden bestrafte der liebe Gott sofort, dass hatte zumindest immer meine Oma gesagt und sie hatte Recht und wie Recht sie damit hatte.

Mein Herz rutschte mir in die Hose, als ich seine Stimme vernahm und sofort wirbelte ich herum, nur um eine schemenhafte Gestalt im Stuhl sitzen zu sehen, den Kopf abgestützt und die wachen Augen aufmerksam glitzernd im Licht der Straßenlaterne, die direkt vor dem Fenster stand.

"I-Ich.. D-Das...B-ett-"

"Ja, ja du und das Bett.. das habe ich gesehen", witzelte Julien und streckte sich, ehe er sich erhob und mit zwei großen Schritten direkt vor mir zum stehen kam. Plötzlich stieg mir sein Duft in die Nase, eine Mischung aus Aftershave und Deodorant, welches mir ziemlich zu setzte. Mein Mund wurde ganz trocken als ich ihn öffnete, um eine sinnvolle Entschuldigung hervor zu bringen. Vermutlich war er jetzt stocksauer auf mich und das spärliche Licht half nicht wirklich dabei, sein Gemütszustand zu erötern.

Verlegen wisch ich seinem Blick aus, wobei mein holpriges Herz mir das Blut nur so durch die Adern trieb- Mir rauschten die Ohren, so angespannt war ich. Was sollte ich jetzt nur tun-

Mir fiel das sprechen so schwer, so schwer wie noch nie.. Nicht einmal als ich in Biologie den Vortrag halten sollte und mich alle mit diesen Blick angesehen hatten, diesen abschätzenden Blick..Ob Julien mich genauso ansah-

Nein, ich konnte es nicht riskieren mein Gesicht zu heben und in seine Irden zu schauen, ich musste das letzte bisschen Würde behalten und so drehte ich mich auf dem Absatz um und wollte gerade aus dem Zimmer fliehen, als mich Juliens warme Finger am Handgelenk packten.

Vor lauter Schreck entwich mir ein leiser Schrei, der aber kaum über diese vier Wände hin weg wandern dürfte und ich hörte es hinter mir kichern.

~Blödmann! Mach dich ruhig über mich lustig, Mister Selbstbewusst~, schoss es mir durch den Kopf als er mich vorsichtig aber bestimmend wieder in die Mitte des Raumes zog. Dummerweise musste ich mich seinem Willen beugen und so wandte ich mich wieder zu dem Halbasiaten um, nur um dann direkt einer ausgestreckten Hand entgegen zu blinzeln.

"W-Was?" Wollte er mich etwa schlagen? Das würde definitiv zu weit gehen.. aber verdient hätte ich es ja, wenn er es nicht tun würde, würde ich mich wohl selbst schlagen, für so viel Dummheit...

Irritiert blickte ich nach wie vor auf die Hand direkt vor mir, als Ju mir wohl auf die Sprünge half und nach meiner freien Hand griff, um sie ausgelassen zu schütteln. "Hallo ich bin Julien und du?!"

....

War das jetzt sein vollkommener Ernst?! Ich wusste doch ganz genau wer er war und das Vorgeplänkel hatten wir doch bereits hinter uns gebracht, als ich kurz nach dem Rohrbruch in seiner Wohnung stand. Was zum Henker sollte jetzt also dieser Spruch und das Handgeschüttelt.

Bei dem Gedanken an meiner Hand in der seinigen- Wie groß und schlank seine Finger im Vergleich zu meiner kleinen Hand wirkten, musste ich erneut hart schlucken, ehe ich ihm meine Hand entriss und ihn wie ein Hase ansah. "Du verstehst das Prinzip nicht.. Ich stelle mich vor, du stellst dich vor. Ist doch nicht so schwer!"

"I-Ich verstehe das Prinzip schon, nur... der Sinn fehlt", kam es plötzlich und etwas überhitzt von mir und noch bevor ich weiter sticheln konnte, biss ich mir sicherheitshalber auf die Unterlippe, wobei ich unauffällig meine Finger ineinanderverschränkte. Seine plötzliche Berührung spürte ich immer noch auf meiner blaßen Haut. Es prickelte... seltsam...

"Es muss doch nicht immer alles einen Sinn haben, also nochmal: Hallo ich bin Julien und du?!"

"I-Ich bin K-Katharina..." Zögernd hob ich meine Hand, er würde sie eh gleich wieder greifend und deswegen ergab ich mich seinem sinnfreien Spielchen und reichte ihm meine Hand, die Julien auch sofort schüttelte. "Perfekt Katharina! Wenn du magst zeige ich dir gern unsere Bude, willst du was trinken?!"

Seine weiche Stimme wirkte seltsamerweise beruhigend auf mich. Mein Herz schien sein normales Arbeitstempo wieder gefunden zu haben und ich lief ich einfach nach. Vielleicht entdeckte ich den Sinn hinter seiner Vorstellung nicht, Fakt war jedoch, dass er mich ganz normal behandelte.

Er war ganz normal.. Kein Idol.. keine Starallüren.. Ein ganz normaler Mensch, wie du und ich... Konnte 'das' gewesen sein, was er mir klar machen wollte? Ich brauchte keine Angst vor ihm zu haben, weil er genauso war wie ich?! 

Ein Mensch mit Ängsten und Träumen und einem eigentümlichen Geschmack was den Humor betraf-

Get lucky {Julien Bam - FanFiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt