Das Ding mit den perfekten Momenten

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Katharinas POV

"Als ob, Junge~", feixte Ju und schüttelte sich vor Lachen, während Cengiz und Andre mit ihren Stiften herumfuchtelten, wie als wollten sie jene als Topmarkenseller anpreisen. "Das sieht aus wie als wäre ich irgend' so ein Zombie Panda aus dem Weltall-" Der hübsche Halbasiate entriss dem wirklich untalentierten Andre die Zeichnung und hielt sie über die Kerze, die auf dem Tisch stand. "Kill it with fire~"

Ich schmunzelte  hinter der Kamera, Jans Lachen riss einen einfach in einen ewigen Kreis aus Lachanfällen, aus dem es wirklich kaum ein Entrinnen gab. Let's draw  eines meiner Lieblingsformate auf Youtube. Wenn ich ehrlich war, hatte ich mich vor meinem Einzug ins Youtubehaus mit keinem Kanal wirklich richtig ausschweifend befasst, doch mit dem Apes und mit den Flying Pandas hatte die Leidenschaft damals bei mir angefangen und nun war ich ein Teil von ihnen- mitten drin und ich fühlte mich wohl, auf eine sehr seltsame Art und Weise. Zu hundert Prozent war das dem hübschen Halbasiaten zu verdanken, denn er hatte mich aus meinem grauen vier Wänden gezerrt und ins knallig, bunte Leben geschmissen.

"Eh, bist du dumm oder was? Ich fand meine Zeichnung echt gut~ Was sagt ihr Waixer-"

"Schreibt es in die Kommentare~~" Cengiz zog eines seiner berühmten Gesichter, was Jan nur wieder zum Lachen brachte und mich dazu der Truppe den Rücken zu zudrehen, doch meine braun-grünen Irden blieben an meinem Freund hängen... Es war ein komisches Gefühl, selbst nach einer Woche, es würde sich sicherlich auch noch in einem Monat komisch anfühlen. Der Blick des Pandas traf den meinigen und ich spürte wie es mir eiskalt den Rücken runter lief. Dieser intensive Blick den Julien mir ab und an schenkte fuhr mir direkt unter die Haut und ich wusste mir nicht anderes zu helfen als meine Augen zu senken und meine Chucks zu fixieren.

"Leute, dass müssen wir echt rausschneiden.. Wie ihr euch hier anloved, dass die Hüte brennt!" Andre schien die gesamte Situation mehr als zu amüsieren und ich spürte deutlich wie meine Ohren knallrot anliefen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass es wirklich so offensichtlich zu sein schien und als ich mein Blick hob, war mein Freund auch schon neben mir.

Drehpause- Die Apes schienen sich für die kommende Szene zu beraten, während Cheng an der Kamera fummelte, um die SD-Karte auszuwechseln. Wer schneller schnitt, hatte später weniger Arbeit-

Wirklich Zeit mich auf die internen Abläufe bei den ganz Großen zu konzentrieren hatte ich dank Ju leider nicht. Seine Nähe setzte mir nach wie vor ziemlich zu, ich spürte jede Berührung seines Körpers und der Duft seines Deodorants schien ich immer regelrecht zu inhalieren. Manchmal erwischte ich mich beim Shoppen mit Alex, wie ich an einigen Männer-Parfüms roch, um den perfekten Geruch von Julien zu kreieren- Ich war ihm so unendlich verfallen... Seine Hand legte sich einfach um meine Taille, während er mich hielt mischte er sich fleißig in das Gespräch der Apes ein und ich? Ich stand einfach schweigend neben ihm, ließ mich halten und versuchte an alles zu denken, nur nicht an Ju. Denn jedes Mal wenn meine Gedanken zu kreisen begannen, verliefen sie in einer nicht enden wollenden Karussellfahrt mit Gedanken die mir so unendlich peinlich waren, sie laut auszusprechen- Vielleicht mögt ihr mich für verklemmt halten wollen, aber was diese eine Sache zwischen Paare anging, war ich wirklich ein Noob. Eine totale Anfängerin und genau das war der Grund, weshalb ich versuchte meinen Freund so weit wie möglich auf Abstand zu halten... Ich hatte keinerlei Ahnung wie ich das jemals beginnen sollte?! Die großen drei Buchstaben...

"I-ich brauche mal etwas frische Luft~" Mit dieser glorreichen Ausrede verkrümelte ich mich auf den großen Balkon der Apes und sofort schloss ich die Augen. Die kühle Luft tat mir einfach so unendlich gut, dass ich für einen Moment tatsächlich abschaltete. Meine Füße trugen mich zur Bank und ich ließ mich fallen, wobei sich meine Augen auf den Nachthimmel richteten. Gerne würde ich die Sterne sehen, aber leider waren die Lichter der Stadt so hell, dass der Himmel nicht schwarz sondern milchig-orange wirkte. Ein leises Seufzen stahl sich über meine Lippen, während ich die Beine anzog und mein Gesicht in meine Knie vergrub. Schon wieder war ich vor ihm geflohen, aber ich konnte mir einfach nicht anderes helfen. Julien brachte mein Herz zum rasen und schaltete mein Verstand aus, ich wollte mich nicht lächerlich machen und schon gar nicht, wenn alle Welt um mich und ihn Bescheid wusste. Nun gut, alle Welt war dabei nur auf unsere Freunde beschränkt und davon hatte ich doch mehr als ich es gedacht hätte. Meine beste Freundin würde mir hier und jetzt sicherlich einen totalen Einlauf machen, von wegen, dass ich mich nicht so hängen lassen und die Initiative ergreifen sollte, ihn einfach zu einem glücklichen Mann machen sollte. Liebe Alex so einfach wie das für dich aussehen mochte, war es nicht- jedenfalls nicht für mich und eine schnelle Nummer-

So waren Julien und ich nicht, glaube ich...? Ist ja eigentlich auch unwichtig, es fühlt sich einfach noch nicht richtig an und genau deshalb verstricke ich mich in fadenscheinigen Ausflüchten, ihm aus dem Weg zu gehen. Klappt- "Rennst du wieder vor mir weg, Katharina?!" Nicht immer. "Nein.. na ja.. doch", gestand ich ehrlich und versuchte über meine Schultern zu blicken, doch ich ließ es bleiben und wartete einfach bis er sich zu mir gesellte. Seine Finger strichen durch mein dunkles Haar, ich genoss die Berührung und dennoch spannte sich mein gesamte Körper an. "Ich hab schon echt viel erlebt, aber du bist mir echt noch kein zweites Mal begegnet-" Vermutlich sprach er damit meine gnadenlose Ehrlichkeit an, die an machen Tagen wirklich wunderbar war, aber oft einfach nur viele Menschen verschreckte.  "Ein hoch auf die Einzigartigkeit der DNA", witzelte ich und prompt spürte ich ein unangenehmes Zippen und keinen Wimpernschlag später wurde ich von der Bank gezogen. Ein kleinen wenig irritiert sah ich meinem Freund in dessen dunkelbraunen Teddyaugen. Meine Hände fanden automatisch den Weg an sein Shirt, während ich seinem Blick standhielt und eine gewisse Vorfreude meinen Magen in einen Landeplatz für Jumbojets verwandelte. Die Hände des Pandas fanden hinter meinem Rücken zusammen und so war ich nun in Juliens Armen gefangen. Sofort schien mein Körper von einem unsichtbaren Wärmefilter überzogen zu werden, ich fühlte mich gut in seiner Nähe. 

Es war der perfekte Momente, aber wie so oft bei perfekten Momenten, mischte sich eine freundliche Stimme ein und erinnerte uns daran, dass wir nicht allein über den Dächern Kölns waren:

"Kommt ihr mal wieder rein Waixers~ Das Video produziert sich nicht von alleine!"

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Zu müde, morgen werde ich noch einmal drüber lesen :D

Ich hoffe euch gefällt der neue Stoff ;)



Get lucky {Julien Bam - FanFiction}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt